Diabetes aktuell 2008; 6(3): 133
DOI: 10.1055/s-2008-1082344
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Duloxetin wirkt schnell und effektiv - Schmerzhafte diabetische Polyneuropathie

Further Information

Publication History

Publication Date:
07 July 2008 (online)

 

Jeder vierte Diabetespatient entwickelt eine diabetische Polyneuropathie, bei jedem zweiten ist sie schmerzhaft [1]. Um dieser mikrovaskulären Komplikation früh auf die Spur zu kommen, sollten die Patienten routinemäßig gezielt nach ersten Dysästhesien gefragt und die Beschwerden mithilfe einer numerischen Analogskala quantifiziert werden, sagte Prof. Dan Ziegler, Düsseldorf. Den Patienten sollten mögliche Symptome erklärt werden, um sie frühzeitig für Anzeichen und Risiken der Neuropathie zu sensibilisieren (weitere Informationen: www.neuros-schulung.de).

Pathophysiologisch liegt der schmerzhaften diabetischen Polyneuropathie (DPNP) eine periphere und zentrale Sensibilisierung im Nervensystem zugrunde. Hintergrund der Therapie mit dem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRNI) Duloxetin (Ariclaim®) ist die Möglichkeit, durch Verstärkung der absteigenden inhibitorischen Bahnen im ZNS die aus der Peripherie aufsteigenden Schmerzsignale schon im Rückenmark zu hemmen. Die effektive, schnell wirkende und gut verträgliche Therapieoption ist dazu in der Lage, weil sie die Verfügbarkeit der beiden entscheidenden Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin erhöht. Da beide gleichermaßen an der zentralen Schmerzhemmung beteiligt sind, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, auf beide Transmitter in ausgewogenem Verhältnis einzuwirken.

Literatur