Pneumologie 2009; 63 - A3
DOI: 10.1055/s-2009-1242143

Ergebnisse der Lungentransplantation bei cystischer Fibrose-Erfahrungen aus Jena

T Bossert 1, M Breuer 1, T Sandhaus 1, A Lichtenberg 1, K Hekmat 1
  • 1Klinik für Herz-und Thoraxchirurgie, Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Einleitung: Die Lungentransplantation (LTX) stellt für Patienten mit cystischer Fibrose (CF) eine Therapieverfahren dar, das bei sorgfältiger Empfängerauswahl die Prognose und Lebensqualität des Empfängers verbessert.

Methoden: Wir berichten über unsere Ergebnisse der LTX und Re-LTX bei Patienten mit CF vom 01.01.2000 (Beginn des TX-Programmes) bis zum 31.05.2009. Die Daten wurden prospektiv erfasst. Das LTX-Programm speziell bei CF-Patienten wird in enger Kooperation mit dem Mukoviszidosezentrum der Klinik durchgeführt. Die Nachsorge findet in einer Spezialsprechstunde statt.

Ergebnisse: Vom 01.01.2000 bis zum 31.05.2009 wurden 60 LTX durchgeführt: DLTX (n = 54), SLTX (n = 3) und HLTX (n = 3) bei n = 57 Patienten durchgeführt, davon 3 Retransplantationen bei 3 Patienten. Bei 13 Patienten (5 Männer) war die Grunderkrankung eine CF. Das Alter war im Mittel 23.3 Jahre (von13 bis 37 Jahre), bei 3 Patienten wurden Re-DLTX jeweils aufgrund eines Bronchiolitis-obliterans-Syndroms (BOS) durchgeführt. Die Hospitalletalität incl. der Re-DLTX betrug 12.5% (n = 2). Todesursachen waren eine primäre Transplantdysfunktion (PGD) (w,37 J.) und ein Lyell-Syndrom nach DL-Re-TX (w,21J.) Im postoperativen Langzeitverlauf verstarb kein Patient. Im Follow-up (n = 11) beträgt die Nachbeobachtungszeit 63 Patientenjahre (von 4 Monaten bis 9 Jahre). Die 5-Jahresüberlebensrate beträgt somit 100%. Herausforderungen in der Nachsorge sind chronische Keimbesiedelungen (Pseudmonas, Aspergillen, MRSA) und ein Diabetes mellitus.

Diskussion: In spezialisierten Zentren mit multidisziplinärem Ansatz ist die LTX bei Patienten mit CF ein geeignetes Verfahren. Die Beachtung krankheitspezifischer Faktoren sind insbesondere bei Patienten mit CF wichtig. Auch eine Re-Transplantation ist bei diesen jungen CF-Patienten möglich. Die Nachsorge beeinhaltet Heimspirometrie und bei Abfall der FEV1 um mehr als 10% ein aggressives bronchoskopisches Management mit BAL.