Pneumologie 2010; 64 - A3
DOI: 10.1055/s-2010-1268882

Erwachsene im ländlichen Raum Nepals: sind obstruktive Atemwegserkrankungen häufig?

A Drews 1, G John 1, T Bergmann 1, R Seibt 2, BR Giri 3, K Scheuch 2
  • 1Nepalmed eV., Grimma
  • 2lnstitut und Poliklinik für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin, Technische Universität Dresden
  • 3Amppipal Hospital, Amppipal, Nepal

Einleitung: Es gibt nur sehr wenige Daten zur Atemwegsgesundheit in Nepal, speziell im ländlichen Raum. Die Einwohner leben in kleinen Lehmhütten mit zentralem Feuerplatz. Wir erwarten eine beträchtliche Anzahl an Atemwegserkrankungen.

Methoden: Ökologische Querschnittsstudie von 01.10.2008 bis 20.02.2009. Die Daten wurden von einem nepalischen Sanitäter und einem deutschen Medizinstudenten erhoben. Die Diagnose wurde vom deutschen Arzt bestätigt. Eingeschlossen wurden alle Erwachsenen von 18 bis 70 Jahre. die das Krankenhaus aufsuchten. Die Untersuchung umfasste Fragebögen zur nepalischen Gesundheit, SF36 und 10-item-COPD-Risiko-Fragebogen der Deutschen Atemwegsliga sowie Spirometrie mit ndd easy one.

Ergebnisse: Spirometrie war in 527 von 584 Messungen auswertbar. 57 Messungen waren wegen des schwierigen Manövers nicht verwertbar. Die Zahl der weiblichen Patienten war hoch. Wir fanden 437 normale Spirometrien (293 weibl., 144männl). In 14% der Messungen fanden sich Obstruktionen, 12% bei Frauen (42 von 337), 22% bei Männern (41 von 190). Von den Männern mit Obstruktion waren 56% Raucher, 10% Ex-Raucher. Unter den Frauen mit Obstruktion waren 57% Raucher, 10% Ex-Raucher.

Diskussion: Die Anzahl obstruktiver Atemwegsveränderungen ist hoch und rechtfertigt das Einführen von Gegenmaßnahmen.