Pneumologie 2010; 64 - A11
DOI: 10.1055/s-2010-1268890

Erfolgreiche Therapie eines schweren allergischen Asthma bronchiale mit extrem erhöhten Gesamt-IgE mit Omalizumab (Xolair)

S Langwieler 1
  • 1Universitätsklinikum Magdeburg, Fachbereich Pneumologie

Einleitung: Die Therapie des schweren allergischen Asthma bronchiale mit Omalizumab (Xolair) ist bis zu einer IgE-Serumkonzentration von 1300 kU/l zugelassen. Wir stellen einen Patienten mit einer IgE-Konz. von fast 11.000 kU/l und einem eindrucksvollem Erfolg dieser Therapie vor.

Kasuistik: VIII/2008 Vorstellung eines 57-jährigen männlichen Patienten mit schwerem allergischen Asthma und atopischer Dermatitis seit der Kindheit, seit Jahren unkontrolliert verlaufend, mit dauerhaft reduzierter Lungenfunktion selbst unter maximaler Therapie einschließlich einer Dauertherapie mit systememischen Glukocorticosteroiden. 2–3x pro Jahr akute Exacerbation. Es lagen eine Serumkonzentration des Gesamt IgE von 10901 kU/l und ein spezifisches IgE gegen Hausstaubmilden (RAST Kl. 6), div. Pollen (RAST Kl. 4) und Phthalsäureanhydrid (RAST Kl. 1) vor. Weiterhin bestanden eine steroidinduzierte Osteoporose, eine Katarakt sowie ein arterieller Hypertonus. Der Patient hat 6 Jahre Lackierarbeiten ausgeübt und wurde 1993 aufgrund einer Verschlechterung des Asthmas berentet. Seit I/2009 Therapie mit Omalizumab (Xolair) 450mg 2-wöchentl, die komplikationslos vertragen wurden. Dies führte zu einer eindrucksvollen Besserung der Symptomatik, einer Normalisierung der Lungenfunktion (FEV1 Anstieg: 450ml) und ermöglichte eine Beendigung der system. Steroidtherapie. Nächtliche Beschwerden und Exacerbationen traten nicht mehr auf. Es liegt unter der Anti-IgE Therapie ein kontrolliertes, bei erheblicher Allergenexposition ein teilweise kontrolliertes Asthma vor. Weiterhin besserten sich die atopische Dermatitis und nach Beendigung der Steroidtherapie die arterielle Hypertonie.

Ergebnisse: Zusammenfassend zeigt dieser Fall, dass Omalizumab auch bei extrem erhöhtem Gesamt IgE hocheffektiv sein kann und das ein individueller Heilungsversuch gerechtfertigt ist. Weiterhin ist er ein Hinweis darauf, dass der Wirkmechanismus des Medikamentes komplex ist und über die Bindung von IgE hinausgeht.