Zusammenfassung
Im Dezember 2014 wurde auf dem Jahreskongress der American Society of Hematology die
CATCH-Studie vorgestellt. Sie vergleicht die Gabe des niedermolekularen Heparins Tinzaparin
mit dem Vitamin-K-Antagonisten Warfarin in der 6-monatigen Lang-zeittherapie (Sekundärprophylaxe)
nach Tumor-assoziierter venöser Thrombose oder Lungenembolie (VTE). Die Studie zeigt,
dass 6,9 % der mit Tinzaparin behandelten und 10 % der Warfarin-Patienten eine symptomatische
und/oder asymptomatische RezidivThromboembolie entwickelten. Der Unterschied war statistisch
nicht signifikant. Wenn man jedoch nur die symptomatischen Thromboembolie-Rezidive
betrachtet, war Tinzaparin sogar signifikant besser. Blutungen waren mit Tinzaparin
auch nicht häufiger, so genannte nicht-schwerwiegende, aber klinisch relevante Blutungen
sogar signifikant seltener. Die CATCH-Studie ist die bisher größte Studie zur Frage
der Langzeitantikoagulation nach Tumor-assoziierter VTE. Sie bestätigt die Empfehlung
der Fachgesellschaften, dass niedermolekulare Heparine in der Sekundärprophylaxe bei
Tumorpatienten mit venöser Thromboembolie den Vitamin-K-Antagonisten vorgezogen werden
sollten.
Schlüsselwörter
Tumor-assoziierte Thromboembolie - CATCH - Tinzaparin - NMH