Zusammenfassung
Hintergrund Die mediven-Beobachtungsstudie zeigte, dass sich die Verordnung medizinischer Kompressionsstrümpfe
(MKS) im ambulanten Bereich nur wenig an den Erfordernissen phlebologischer Patienten
orientiert. In einer Folgeanalyse untersuchten wir daher die Verordnungsfrequenz von
MKS und Anziehhilfen (AZH) sowie die Differenzierung der Verordnungen nach CEAP und
BMI.
Ergebnisse Jeweils etwa ein Drittel der Patienten erhielt keinen Wechsel-MKS zu Therapiebeginn
und keine halbjährliche MKS-Neuverordnung. AZH wurden nur vereinzelt verschrieben.
Dies beeinflusste die Compliance, da eine hohe Tragefrequenz mit der regelmäßigen
Neuverordnung und bei >61-Jährigen mit einer AZH assoziiert war. CEAP- und BMIunabhängig
wurden vorwiegend leichte MKS-Qualitäten verschrieben. Die CEAPKlasse von C3-Patienten
verbesserte sich jedoch häufiger bei mittleren/starken (BMI >25: 30,9 %; <25: 41,7
%) als bei leichten Qualitäten (BMI >25: 22,4 %; <25: 13,3 %). Schnürfurchen bei adipösen
Patienten waren bei mittleren/starken Qualitäten seltener.
Schlussfolgerung Bezüglich Anzahl und Art von MKS-Verordnungen besteht Optimierungsbedarf. Mittlere/starke
MKS-Qualitäten sollten bei entsprechenden Patientenerfordernissen stärker berücksichtigt
werden.
Schlüsselwörter
Medizinischer Kompressionsstrumpf - Strumpf -qualität - Versorgungsrealität - CEAP
- BMI