Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2017; 45(03): 187-190
DOI: 10.15653/TPG-160678
Für Studium und Praxis
Schattauer GmbH

Labmagenverlagerung beim Rind – kurzer Überblick zu neueren Erkenntnissen

Abomasal displacement in cattle – short overview of recent research results
Marlene Sickinger
1   Klinikum Veterinärmedizin; Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz, Justus-Liebig-Universität Gießen
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Publikationsverlauf

Eingegangen: 12. Juli 2016

Akzeptiert nach Revision: 08. Mai 2016

Publikationsdatum:
08. Januar 2018 (online)

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Zusammenfassung

Eine Vielzahl an In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen versuchte, das Thema Labmagenverlagerung beim Rind in vielerlei Hinsicht zu beleuchten und zu hinterfragen. Eine vollständige Aufklärung der Pathogenese wurde bislang allerdings nicht erreicht. Es gelang jedoch die Entwicklung eines Gentests, durch den sich beim Einzeltier eine genetische Prädisposition für die Labmagenverlagerung nachweisen lässt. Eine züchterische Beeinflussung der Krankheitsinzidenz, zumindest bei Tieren der Rasse Deutsche Holsteins, scheint dadurch möglich, wenngleich die Kosten für den Gentest derzeit noch erheblich sind. Wie Studien zeigten bietet die Untersuchung bestimmter labordiagnostischer Parameter in Kombination mit klinischen Befunden die Möglichkeit, die (postoperative) Prognose für das betroffene Einzeltier objektiver einzuschätzen.

Summary

Understanding abomasal displacement in cattle has been the objective of numerous in-vitro and in-vivo studies. However, a complete elucidation of its pathogenesis has still to be achieved. Nevertheless, a gene test has been developed to diagnose an existing genetic predisposition of individual animals, relying on genomic analyses. An influence of breeding on the incidence of abomasal displacement has become possible, at least within the German Holstein breed, although the test costs remain considerable. According to several studies, distinct laboratory parameters in combination with clinical findings offer the possibility to objectively estimate the (postoperative) prognosis for an individual animal suffering from abomasal displacement.