Was ist neu?
Die Therapie des Fibromyalgie-Syndroms (FMS) fußt auf einer Stärkung des Patienten hinsichtlich körperlicher Bewegung, physiotherapeutischen Maßnahmen und Krankheitsbewältigungsstrategien. Dieser Artikel thematisiert neben den aktuellen, leitliniengestützten Konzepten auch neue therapeutische Ansätze und pathophysiologische Überlegungen.
Pathophysiologische Aspekte Das biopsychosoziale Krankheitsmodell hat weiterhin Gültigkeit. Das FMS wird als „Endzustand“ infolge verschiedener ätiologischer Faktoren und pathophysiologischer Mechanismen verstanden. In den letzten Jahren wurde eine „small fiber“-Pathologie diskutiert, ebenso wie der potenziell negative Einfluss eines hohen Fruktose-Konsums auf den Serotoninstoffwechsel.
Diagnostik Die Diagnosekriterien wurden 2016 leicht modifiziert, die deutsche Leitlinie erfuhr ihr letztes Update 2017. Kernsymptome sind ein generalisierter Schmerz sowie Schlafstörungen und Fatigue. Das FMS kann begleitend zu anderen Erkrankungen vorkommen. Wichtig ist dennoch ein Ausschluss organischer Ursachen.
Therapie Im Vordergrund stehen körperliche Aktivierung und symptomorientierte Maßnahmen. Eine primäre medikamentöse Therapie wird nicht empfohlen, insbesondere NSAR oder Opiate sollten nicht zum Einsatz kommen. Bei schweren Verläufen sollte eine multimodale Behandlung erfolgen. Neue medikamentöse Therapien sind noch weit vom klinischen Einsatz entfernt.
Abstract
The therapy of fibromyalgia is based on conservative therapeutic approaches such as increased physical activity, supportive physiotherapy and coping strategies. Secondarily, pain-modulating therapies can be used. A first line therapy with NSAIDs or opioids is not recommended. This article will discuss the current evidence based therapeutic concepts as well as promising new therapeutic approaches.
Schlüsselwörter Fibromyalgie-Syndrom - Pathophysiologie - Therapie - NSAR - aktuelle Empfehlungen
Key words fibromyalgia - pathophysiology - therapy - NSAID - current recommendations