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DOI: 10.1055/a-0547-9132
Prävention, Rehabilitation und Tabakkontrolle
Publication History
Publication Date:
08 June 2018 (online)
In der Sektion Prävention, Rehabilitation und Tabbakkontrolle zählen neben Pneumologen auch Mitglieder assoziierter Berufe wie Sporttherapeuten, Physiotherapeuten, Atmungstherapeuten, Psychologen zu den Mitgliedern. Aktuell sind 203 Mitglieder in der Sektion 12 registriert. Ziele der Pneumologische Rehabilitation (PR) sind, den psychischen und physischen Zustand von Menschen mit chronischen Lungen- und Atemwegserkrankungen durch einen interdisziplinären Ansatz zu verbessern und ein anhaltendes gesundheitsbewusstes Verhalten zu fördern. Letzteres stellt ein noch nicht befriedigend gelöstes Problem dar. Unsere Sektion engagiert sich dafür, die Bedeutung der Rehabilitation qualitativ hochwertig wissenschaftlich zu untermauern. Neben der stationären (und vereinzelt ambulanten) Rehabilitation sind Lungensport, Selbsthilfegruppen, ambulantes Nichtrauchertraining und spezifische Schulungen zu den Erkrankungen, z. B. im DMP-Programm, gut etabliert. Besondere Bedeutung hat die Tabakprävention und -entwöhnung, der eine eigenständige Arbeitsgruppe innerhalb der Sektion 12 gewidmet ist. Gemeinsames Ziel ist es, die Bedeutung der pneumologischen Rehabilitation und Tabakentwöhnung für chronische Lungen- und Atemwegserkrankungen wissenschaftlich zu untermauern, Verbesserungen zu erzielen und die gewonnenen Erkenntnisse nach innen und außen zu präsentieren, um die noch immer unzureichende Awareness für diese Themen zu verbessern.
DGP-Kongress in Dresden, März 2018
Im Rahmen der Jahrestagung der DGP 2018 in Dresden ist das neue Konzept der Sektion 12 vollständig aufgegangen. PR steht nicht für sich allein, sondern ist ein umfassendes multimodales Konzept, welches für die COPD auf dem höchsten Level evidenzbasiert gesichert ist, auch für viele andere pneumologische Erkrankungen ist der positive Effekt wissenschaftlich untersucht und festgestellt worden. Anders als in den Vorjahren waren die Vorträge zur Rehabilitation daher eingebettet in einen umfassenden Kontext – allein oder in Zusammenarbeit mit anderen Sektionen organisiert – , z. B. kombiniert mit der neuen deutschen Leitlinie zur COPD. Der für uns überwältigende Zuspruch mit großen, gut gefüllten Sälen gab dem neuen Konzept recht. Obwohl als letzte Veranstaltung am Samstag platziert, lockten Olympiasiegerin Steffi Nerius und Prof. Baum vom Trainingsinstitut Köln zusammen mit zwei hochwertigen wissenschaftlichen Vorträgen zum Thema „Pneumologie meets Spitzensport“ viele Zuhörer in einen gut gefüllten Vortragssaal. Zwei Postgraduiertenkurse sowie eine Postersession rundeten den Kongress seitens der Sektion 12 ab. Auch eine Veranstaltung mit freien Vorträgen konnte erfolgreich durchgeführt werden, diese zeigten neue und interessante Forschungsergebnisse aus den verschiedenen Bereichen der Rehabilitation auf.
Eine OPS für Akutmedizin zur Tabakentwöhnung wurde implementiert. Die AG Tabakentwöhnung (Sektion 12.1) wählte Dr. Thomas Hering (Berlin) und Dr. Alexander Rupp (Stuttgart) zu neuem Sprecher und Stellvertreter. Die AG Atemmuskeltraining (Sektion 12.2) hat ihre Arbeit abgeschlossen und im Rahmen der Sektionssitzung um Auflösung der Untersektion gebeten. Es wurde eine eigene Homepage (www.atemmuskeltraining.com) mit praktischen Modulen erarbeitet und implementiert. Besonderer Dank für seine unermüdliche Arbeit gebührt hier Herrn Dr. Oliver Göhl. Des Weiteren erfolgte die Neuwahl des Sprechers (Dr. Rainer Glöckl, Schönau am Königssee) sowie des Stellvertreters (Dr. Wolfgang Scherer, Utersum/Föhr) der Sektion 12 für die nächsten 2 Jahre.
Aktivitäten
Atemphysiotherapiefortbildung, März und Juli 2017
In Zusammenarbeit mit dem Zentralverband für Physiotherapie wurden zwei Workshops (jeweils über 4 Tage) zur Atemphysiotherapie in Schönau am Königssee durchgeführt, die vollständig ausgebucht waren.
17. Rehabilitationsworkshop, Bad Reichenhaller Kolloquium, Juni 2017
Ein Update der bisherigen Forschungsergebnisse und praktische Durchführung sowie der Ausblick auf eine umfassende moderne Rehabilitation in der Zukunft waren Thema des im Juni 2017 stattfindenden Rehabilitationsworkshops der DGP Sektion 12 im Rahmen des Bad Reichenhaller Symposiums.
DGP-Sommerakademie, Juli 2017
Ein sehr wichtiges politisches Thema ist die Nachwuchsförderung der Pneumologen, welches die DGP aufgegriffen hat und mit Nachdruck fördert. Die Durchführung der Sommerakademie im Rahmen der DGP-Nachwuchsförderung für Assistenzärzte in Zusammenarbeit mit der Philipps-Universität Marburg fand im Juli in Schönau am Königssee statt.
2. Marburger Rehatag, November 2017
Am 11.11.17 bot der Marburger Rehatag eine Plattform, um praxisnah Daten und Handlungsempfehlungen bezüglich verschiedener Rehabilitationsinhalte präsentieren zu können.
DACH Kongress in Salzburg, Januar 2018
Mit sehr interessanten Themen der pneumologischen Rehabilitation jeweils kombiniert mit Grundlagenvorträgen präsentierte sich der 7. DACH Kongress (gemeinsamer Reha-Kongress der Sektion 12 der DGP sowie der entsprechenden Gesellschaften aus Österreich und der Schweiz) gut besucht in Salzburg.
Weitere Veranstaltungen
Für die PR wichtig bleibt die Beteiligung am Reha-wissenschaftlichen Kolloquium („Deutscher Kongress für Rehabilitation“) der Deutschen Rentenversicherung und der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DRGW), zuletzt 2018 in München wenige Wochen vor dem Jahreskongress der DGP. Das Reha-wissenschaftliche Kolloquium findet jährlich, meist kurz vor dem Kongress der DGP statt und sollte vermehrt als Plattform für die pneumologische Reha genutzt werden. Wichtig war auch der gut besuchte Weiterbildungskurs pneumologische Reha und sozialmedizinische Beurteilung zusammen mit der DRV Bund 2/2017 in Bad Reichenhall.
Arbeitsgruppe Tabakentwöhnung
Die AG Tabakentwöhnung erprobt derzeit die OPS für Akutmedizin zur Tabakentwöhnung und wird voraussichtlich 2018 mit einem hinterlegten Geldbetrag aktiviert. Die AG hat an der Mitgestaltung der DKFZ-Konferenz und an verschiedenen Stellungnahmen mitgewirkt und trägt zur Koordinierung der Klageinitiative WAT (volle Erstattung ärztlicher Leistungen bei Tabakentwöhnung) bei.
Publikationen
Im Hinblick auf Publikationen war auch dieses Jahr ein aktives und erfolgreiches Jahr. Insgesamt 24 wissenschaftliche Beiträge konnten in nationalen und internationalen peer-reviewed Journalen veröffentlicht werden. Verschiedene Vertreter der Sektion haben an der Fertigstellung der DGP-Asthmaleitlinien (Klaus Kenn, Konrad Schulz), Nationalen Versorgungsleitlinie Asthma (Konrad Schulz), COPD Leitlinie (Klaus Kenn), Leitlinien kardiologische Rehabilitation zum Thema Komorbidität COPD (Konrad Schulz, Heike Buhr-Schinner) aktiv mitgewirkt.
Einer von vier DGP-Posterpreisen sowie ein Doktorandenpreis für die beste klinische Arbeit 2018 wurden in Dresden an Mitglieder der Sektion 12 verliehen.
Ausblick für das Jahr 2018
Die pneumologische Rehabilitation ist fest etabliert, die Evidenz ist gesichert, und es gibt jährlich neue Daten, die die Wirksamkeit der Rehabilitation auch für weitere pneumologische Indikationen belegen. Aktuell bearbeitet die Sektion 12 in Zusammenarbeit mit Organisationen in der Schweiz und Österreich die Fertigstellung eines „Lehr- und Lernbuchs für Reha-Teams in der pneumologischen Rehabilitation“ für den deutschsprachigen Raum. Im kommenden Jahr erwarten wir die Mitarbeit an Leitlinien und Veröffentlichung mehrerer RCT’s zur Evidenz der Rehabilitation aus Deutschland bei COPD- und Asthma-Patienten. Des Weiteren sind Aktivitäten der Sektion 12 bei diversen Veranstaltungen geplant: der Marburger Reha-Tag, die DGP-Sommerakademie, der Rehabilitationsworkshop beim Bad Reichenhaller Kolloquium und der DACH Kongress in Bad Reichenhall. Zudem engagiert sich die Sektion bei der Planung einer Zertifizierung der pneumologischen Rehabilitationseinrichtungen. Ein wesentliches Anliegen der AG Tabakprävention und -entwöhnung ist die Etablierung einer Schnittstellenlogistik zwischen Kliniken und Tabakentwöhnpraxen. Im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit auf dem deutschen Lungentag etc. wird auf die Tabakentwöhnung im Rahmen des Disease-Management-Programms COPD aufmerksam gemacht. Daneben wird sich die AG an der Diskussion des Projektes „Strukturierte Vorbereitung zur Implementierung der OPS 9 – 501“, „Multimodale Stationäre Behandlung zur Tabakentwöhnung“ beteiligen. Unsere Sektion engagiert sich weiterhin dafür – dem in der Sozialgesetzgebung verankerten Recht auf Rehabilitation entsprechend – Ärzte und Kostenträger von einer patientenorientierten Verordnung und Kostenübernahme überzeugen. Wichtig für die pneumologische Rehabilitation sind die Schnittstellen, zum einen ist eine adäquate Zuweisung erforderlich, z. B. sollte die Exazerbation einer COPD eine klare AHB-Indikation sein, zum anderen ist die Fortführung der in der Reha erlernten Inhalte sehr wichtig, z. B. durch Ausbau der Lungensportgruppen und Etablierung einer pneumologischen IRENA. Die ersten Schritte hierzu sind in Hamburg mit der Atemreha gemacht.
Dr. Rainer Glöckl, Schönau am Königssee, und
Dr. Wolfgang Scherer, Utersum/Föhr
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