Sicherheit von Metamizol im Kindesalter: Datenlage nicht ausreichend

Das Risiko einer Agranulozytose nach Metamizolgabe im Kindesalter ist anhand der existierenden Studiendaten nicht abschätzbar. Es scheint nicht hoch, aber auch nicht unerheblich zu sein, so das Resultat einer systematischen Review-Arbeit von Thomas G. de Leeuw und Kollegen aus Rotterdam und Nijmegen, Niederlande.

Fazit

Nach Sichtung und Auswertung aller für die Untersuchung geeignet scheinenden Studien schlossen die Autoren des Reviews, dass aussagekräftige Daten zur Fragestellung der Wirksamkeit und Sicherheit von Metamizol bei Kindern nur sehr begrenzt zur Verfügung stehen. So sind keine evidenzbasierten Aussagen zum Vergleich oder gar der Überlegenheit gegenüber NSAIDs möglich. Auch zur spasmolytischen Wirksamkeit von Metamizol gibt es keine Daten, die einen Vergleich mit anderen Spasmolytika zulassen würden. Auch im Hinblick auf das gefürchtete Agranulozytoserisiko gibt es nicht ausreichend verlässliche Daten: Die Größe der Studien ist zu gering und es existieren kaum Follow-up-Daten. Daher fordern die Autoren des Reviews große epidemiologische Studien, um der Frage des Wirkvergleichs und der Sicherheit von Metamizol nachgehen zu können. Solange keine harten Daten vorliegen, raten de Leeuw und Kollegen aufgrund der Fallberichte über schwere Nebenwirkungen und der Verfügbarkeit von Analgetika mit ähnlicher Wirkstärke von einer Metamizolgabe bei Kindern ab.