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DOI: 10.1055/a-0584-5995
Rund ums Alter
Publication History
Publication Date:
13 June 2018 (online)
Kognitive Einschränkungen im Alter – welche Rolle spielen Luftverschmutzung und Lungenfunktion?
Aus epidemiologischen Studien gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass es einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und kognitiver Beeinträchtigung im Alter gibt. Nun stellt sich die Frage, wie dieser Effekt zustande kommen kann. Wird er über die Lungenfunktion vermittelt? Führt also eine durch Luftverschmutzung bedingte schlechtere Lungenfunktion langfristig auch zu einer kognitiven Beeinträchtigung? Oder gibt es auch einen direkten Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und kognitiver Beeinträchtigung? Dabei wäre ein möglicher Weg, dass Feinstaubpartikel über das Kreislaufsystem oder die Nase direkt in das zentrale Nervensystem gelangen und hier wirken. Diese Fragen haben Wissenschaftler des IUF – Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung in Düsseldorf in einer kausalen Mediationsanalyse auf der Basis von Daten zu Lungenfunktion und kognitiven Fähigkeiten von 587 älteren Frauen aus der Gesundheitsstudie SALIA untersucht. Die Analyse bestätigte, dass die Lungenfunktion im Erwachsenenleben ein wichtiger Faktor ist, anhand dessen die Entwicklung kognitiver Beeinträchtigung im Alter vorhergesagt werden kann.
„Der Erhalt einer guten Lungenfunktion im Erwachsenenalter scheint somit auch wichtig für die kognitiven Fähigkeiten im Alter zu sein“, so Dr. Tamara Schikowski vom IUF. „Dass in unserer Analyse nur ein kleiner Teil der kognitiven Beeinträchtigung über die Lunge vermittelt wird, unterstützt die Hypothese, dass es auch einen direkten Einfluss von Luftverschmutzung auf das Gehirn gibt.“
Die SALIA-Studie wurde 1985 begonnen, um die langfristigen Auswirkungen von Luftverschmutzung auf die Gesundheit zu untersuchen. Betrachtet werden ältere Frauen aus dem Ruhrgebiet und dem südlichen Münsterland.
Quelle und Infos: www.iuf-duesseldorf.de