Unter diesem Motto trafen sich in diesem Jahr zum zweiten Mal die BDR-Landesvorsitzenden
mit dem Vorstand als Länderausschuss in Berlin.
Dr. Reichmuth, der Past-Länderausschuss-Vorsitzende, begrüßt in Vertretung seines
Nachfolgers Dr. Michael Herzau, Thüringen, die TeilnehmerInnen.
Neben den Dauerbrennerthemen (Weiterentwicklung EBM/GOÄneu/WBO) war es vor allem der
Vortrag des Steuerberaters Klaus Weippert, dessen Morgen-Referat zur Verfahrensdokumentation
eine Art Weckruf war.
Verfahrensdokumentation – die betriebswirtschaftlichen Stolpersteine
Herr Weippert weist eindringlich auf die Dokumentationspflicht und die notwendige
Verfahrensdokumentation hin. Schwerpunkt ist die seit 2015 geltende GoPD und die Konsequenzen
für die digitale Buchführung. Durch erste Urteile des BFH wird die Kompetenz der Betriebsprüfer
gestärkt, die dieses auch anwenden. Dies betrifft insbesondere die digitalen Abläufe
des wirtschaftlichen Teils einer jeden Arztpraxis.
Das Thema wurde intensiv diskutiert. In der August-Ausgabe des RADIOLOGEN werden wir
hierzu eine ausführliche Dokumentation und Handlungsanweisung veröffentlichen.
Die Berichte aus den Ländern nehmen i. d. R. den Großteil der Diskussion ein. Hierbei
kommt es immer zum intensiven Austausch und der Erfahrung, dass die Umsetzung der
Honorarordnung trotz Kollektivvertrags aufgrund der föderalen Strukturen gänzlich
verschieden sein kann.
Diagnostik-Fächer kandidieren auf eigenen DVÄD-Listen
Baden-Württemberg macht es vor: Dr. Köpke hat maßgeblichen Anteil an der erfolgreichen
Initiative für eine eigene Kandidatenliste in Baden-Württemberg. Aus den Fachgruppen
Pathologie, Mikrobiologie, Labormedizin und Radiologie hat sich eine KandidatInnen-Liste
geformt, die im Herbst zu den Kammerwahlen antreten. Im Saarland existiert eine solche
Listenverbindung schon seit Langem. Die Interessen der Diagnostik-Fächer können nur
Diagnostiker vertreten!
Kontrastmittel – Therapiefreiheit wahren!
Der BDR vertritt weiterhin die bereits mehrfach veröffentlichte und in der diesjährigen
Delegiertenversammlung auch bestätigte Position. Die diagnostische und therapeutische
Freiheit des Radiologen in der Auswahl der verwendeten Kontrastmittel muss gewährleistet
sein. Bürokratie und Sparzwänge sollen das sensible Verhältnis zwischen Patient und
Arzt nicht belasten. Wie dies in unterschiedlichen Modellen, die es mittlerweile in
den verschiedenen LänderKVs gibt, umgesetzt wird, bleibt den Landesvorsitzenden vorbehalten.
Die Dumpingpreise für Kontrastmittel in den Kliniken entziehen dem ambulanten Sektor
Geld und sind so nicht hinzunehmen.
Festgelegt wurde, dass aufgrund der wirkstoffübergreifenden Ausschreibung in Berlin
eine Feststellungsklage gegenüber den Prüfstellen erwogen wird.
Tue Gutes – Radiologen unterstützen Pathologen
Bereits mehrfach haben wir über das Telekonsultationsprojekt „Telebridging“ des Auricher
Pathologen Dr. Stauch berichtet. Er wirbt für die ehrenamtliche Mitarbeit von RadiologInnen
im Telekonsultationsdienst für Entwicklungsländer „I PATH“, siehe hierzu DER RADIOLOGE
2017, S.990.
BDR und DRG – eine gute Verbindung
Die Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlicher Gesellschaft und Berufsverband verbessert
sich kontinuierlich. Im Hintergrund findet dies auf der Arbeitsebene in den jeweiligen
Gremien statt, präsent und für alle sichtbar aber im Rahmen des Röntgenkongresses.
Auch 2018 waren die vom BDR mitverantworteten Veranstaltungen „Radiologie in Klinik
und Praxis“ (siehe auch die Juni-/Juli-Ausgaben des RADIOLOGEN) bestens besucht, widmeten
sie sich doch gemeinsamen Themen, die sowohl im ambulanten wie im stationären Bereich
virulent sind.
Radiologie und Industrie
Anhand des Themas „Dosismanagement“ wird deutlich, dass in der Zusammenarbeit mit
Herstellerfirmen auch Vorsicht geboten ist. Der BDR warnt die Mitglieder vor voreiligen
kostenintensiven Aktivitäten. Der BDR hat hierzu eine Empfehlung formuliert, siehe
DER RADIOLOGE, 2018, S. 691.
Dr. Reichmuth beendete die Sitzung wie immer pünktlich und verabschiedete sich aus
seiner Funktion als Länderausschuss-Vorsitzender – dem Gremium bleibt er als Landesvorsitzender
Berlins natürlich erhalten. Die Landesvorsitzenden dankten ihm mit großem Applaus.
Der nächste Länderausschuss findet im November 2018 statt.
Sönke Schmidt/Sabine Lingelbach