Krankenhaushygiene up2date 2018; 13(03): 275-290
DOI: 10.1055/a-0645-4687
Präventionsmaßnahmen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prävention postoperativer Wundinfektionen – Teil 1

Sebastian Schulz-Stübner
,
Roland Schulze-Röbbecke
Further Information

Publication History

Publication Date:
15 October 2018 (online)

Dieser Artikel präsentiert einen kritischen Vergleich der neuen KRINKO-Empfehlung mit internationalen Empfehlungen und Leitlinien zum Thema Prävention postoperativer Wundinfektionen. Es wird dargelegt, welchen Evidenzgrad die hier vorgestellten Leitlinien/Empfehlungen den einzelnen Präventionsmaßnahmen zuordnen und mit welchem Empfehlungsgrad.

Kernaussagen
  • Mithilfe geeigneter klinischer Studien lässt sich ermitteln, mit welchen Maßnahmen man das Risiko postoperativer Wundinfektionen (SSI) verringern kann.

  • Es sind Methoden beschrieben, wie durch systematische Erfassung, Auswertung und Zusammenfassung der veröffentlichten Daten solcher Studien evidenzbasierte Leitlinien und Empfehlungen zu erstellen sind.

  • Es werden 5 evidenzbasiert Leitlinien/Empfehlungen zur SSI-Prävention vorgestellt:

    • die NICE-Leitlinie (Vereinigtes Königreich, 2008 und 2017),

    • die SHEA/IDSA-Empfehlungen (USA, 2014),

    • die WHO-Empfehlungen (international, 2016),

    • die CDC-Leitlinie (USA, 2017) und

    • die aktuellen KRINKO-Empfehlungen (Deutschland, 2018).

  • Es wird der Frage nachgegangen, inwieweit diese Dokumente den heutigen Anforderungen an evidenzbasierte Empfehlungen entsprechen.

  • Eine tabellarische Auflistung erlaubt den Vergleich, welchen Evidenzgrad die hier vorgestellten Leitlinien/Empfehlungen einzelnen Präventionsmaßnahmen zuordnen und in welchem Ausmaß diese zur Umsetzung empfohlen werden (Empfehlungsgrad).

  • Bei diesem Vergleich treten teilweise große Übereinstimmungen, zum Teil aber auch erhebliche Unterschiede zwischen den Empfehlungen der hier vorgestellten Dokumente zutage.