Ghandi L.
et al.
Pembrolizumab plus Chemotherapy in Metastatic Non-Small-Cell Lung Cancer.
N Engl J Med 2018;
378: 2078-2092
An der doppelblinden KEYNOTE-189-Studie konnten Patienten mit fortgeschrittenem, nicht plattenepithelialem NSCLC ohne EGFR- oder ALK-Mutationen teilnehmen. Sie durften zuvor keine systemische Anti-Tumortherapie erhalten haben und mussten einen Aktivitätsstatus nach ECOG (Eastern Co-operative Oncology Group) von 0 oder 1 aufweisen. Die Randomisierung erfolgte im 2:1-Verhältnis auf 2 Gruppen:
Die Patienten erhielten Pembrolizumab (200 mg) bzw. Placebo plus Pemetrexed und Cis- bzw. Carboplatin alle 3 Wochen über 4 Zyklen. Danach folgten Pembrolizumab oder Placebo mit bis zu 35 Zyklen plus einer Pemetrexed-Erhaltungstherapie. Die primären Endpunkte bildeten das Gesamt- und das progressionsfreie Überleben.
Gruppe A umfasste 410 und Gruppe B 206 Patienten. Die Expression des PD-1-Liganden (PD-L1) entsprach bei 63 % der Teilnehmer einem Tumor-Proportion-Score (TPS) ≥ 1 %. 88 % waren ehemalige Raucher und in 72 % Fällen wählten die Studienärzte für die platinbasierte Therapie Carboplatin. Bei einer medialen Nachbeobachtung von 10,5 Monaten erreichte die mittlere Therapiedauer 7,4 (Gruppe A) bzw. 5,4 (Gruppe B) Monate. Die 4 geplanten Cis- oder Carboplatin-Dosen erhielten in Gruppe A 82,5 % und in Gruppe B 74,3 %; ≥ 5 Dosen Pemetrexed konnten 76,5 % (Gruppe A) und 66,8 % (Gruppe B) gegeben werden.
Gesamt- und progressionsfreies Überleben
Unter der Pembrolizumab-Kombinationstherapie erreichte das ermittelte Gesamtüberleben nach 12 Monaten eine Rate von 69,2 %, in der Placebogruppe 49,4 % (Hazard Ratio für Tod: 0,49). Davon profitierten Patienten mit
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TPS < 1 % (Gruppe A: 61,7 %, Gruppe B: 52,2 %),
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TPS 1 – 49 % (Gruppe A: 71,5 %, Gruppe B: 50,9 %) und
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TPS ≥ 50 % (Gruppe A: 73,0 %, Gruppe B: 48,1 %).
Das progressionsfreie Überleben lag für die Patienten der Gruppe A bei median 8,8 Monaten und in der Vergleichsgruppe bei 4,9 Monaten (Hazard Ratio für Krankheitsprogress oder Tod: 0,52). Der geschätzte Anteil an Patienten, die nach 12 Monaten am Leben und progressionsfrei waren, betrug 34,1 % (Gruppe A) bzw. 17,3 % (Gruppe B). Von unerwünschten Ereignisse mit ≥ Grad 3 waren unter der Pembrolizumab-Kombinationstherapie 67,2 % und in der Placebogruppe 65,8 % der Patienten betroffen.
In dieser Phase-3-Studie profitierten die Patienten mit fortgeschrittenem, nichtplattenepithelialem NSCLC ohne EGFR- oder ALK-Mutationen von einer Standardchemotherapie und der gleichzeitigen, zusätzlichen Therapie mit Pembrolizumab.
Matthias Manych, Berlin