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DOI: 10.1055/a-0652-1181
Reihenfolge der OP-Schritte für winkelstabile Platten am distalen Femur
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
05. Oktober 2018 (online)
Die OP-Anleitungen und -Manuale empfehlen, dass eine der distalen Schrauben parallel zur Gelenkachse einbracht werden soll, dann gibt die anatomisch angeformte Platte den richtigen Winkel vor ([Abb. 1]).
Warum haben wir dann so viele vor allem Valgus-, aber auch Varus-Fehlstellungen?
Es ist nicht so einfach, diese parallele Position zur Gelenkachse zu erreichen, besonders in der Fraktursituation. Manchmal weicht die Anatomie auch von der Norm und der Plattenform ab!
Wenn die Platte so an der distalen Kondyle fixiert ist, kann man Varus und Valgus nicht mehr variieren ([Abb. 2])! Kippen in Richtung Knochen ist nicht möglich, Kippen nach lateral führt zu ungutem Abstand, und mehr als 5° sind gar nicht zu realisieren.
Eine in der Hand des Autors vielfach bewährte Alternative ist:
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Länge, Achsen und Rotation wie auch bei der Empfehlung provisorisch einstellen und die Platte anlegen oder einschieben,
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dann diese Situation an der Kondyle mit einem dicken Kirschner-Draht, der aber eine Biegung mitmacht, halten ([Abb. 3]).
Die ersten 2 winkelstabilen Schrauben am Schaft einbringen.
Die Kondyle kann dann genau eingestellt werden. Auch die Rotation kann überprüft werden ([Abb. 3]).
Die Kontrolle erfolgt klinisch und mit Bildwandler.
Auch mit der Beugung des Knies kann gespielt werden. In schwierigen Fällen kann ein Joystick von medial oder anterior–medial helfen, die Achseinstellung zu erleichtern, auch für die Ante- und Rekurvation!
Wenn man dann zufrieden ist, wird die erste und gegebenenfalls gleich die zweite lange distale winkelstabile Schraube platziert ([Abb. 3]) und erneut kontrolliert.
Die Einstellung der Achsen kann nach Erfahrung des Autors so leichter, als mit der empflohlenen Reihenfolge, eingestellt werden.
P. S.: Auch hier hilft das beidseitige Abdecken der Beine – siehe anderer Tipp!
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