Busse W.
et al.
Combined Analysis of Asthma Safety Trials of Long-Acting Beta2-Agonists.
N Engl J Med 2018;
378: 2497-2505
Ein internationales Komitee analysierte die Daten aus vier prospektiven, randomisiert-kontrollierten
Studien. Die Analyse untersuchte die Sicherheit der Kombinationstherapie inhalativer
Glukokortikoide mit einem langwirksamen inhalativen β2-Agonisten (LABA). Die Studien
schlossen 12- bis 17-jährige Patienten mit persistierendem Asthma bronchiale ein.
Insgesamt wurden 36 010 Patienten aufgenommen. Die Verteilung der Patientencharakteristika
hinsichtlich Alter, Geschlecht, Ethnie, Anzahl, Raucherstatus und Gewicht waren unter
den Studienteilnehmern sehr ähnlich. Verglichen wurden zwei Therapiegruppen:
Der primäre Endpunkt umfasste die Anzahl notwendiger Intubationen aufgrund einer Asthmaattacke
sowie der Todesfälle. Sekundäre Endpunkte waren Tod, Intubation oder Krankenhauseinweisungen
sowie das erhöhte Risiko für schwere Asthma-Komplikationen laut Subgruppenanalyse
(Alter, Rauchen, Gewicht). Die Studiendauer betrug 26 Wochen. Die Ergebnisse der Studien
wurden auch einzeln publiziert.
Ergebnisse
Laut der Intention-to-treat-Analyse war eine Intubation aufgrund eines Asthmaanfalls
bei drei Patienten erforderlich (zwei Personen aus Gruppe 1 und eine Person aus Gruppe
2). Es gab zwei asthmabasierte Todesfälle – beide kamen aus Gruppe 1. Die Subgruppenanalyse
ergab bei 119 von 18 004 teilnehmenden Patienten aus Gruppe 1 (0,66 %) und 108 von
18 006 (0,60 %) aus Gruppe 2 mindestens einen Kombinationseffekt hinsichtlich Alter,
Raucherstatus und Gewicht (RR in Gruppe 1, 1,09; 95 %-KI, 0,83 bis 1,43; p = 0,55).
Während des Untersuchungszeitraums hatten 1768 Patienten (9,8 %) aus Gruppe 1 und
2100 Patienten (11,7 %) aus Gruppe 2 mindestens einmal eine Asthma-Exazerbation (RR
0,83; 95 %-KI, 0,78 bis 0,89; p < 0,001).
Laut dieser Analyse konnten die von der FDA angeordneten Studien keine Hinweise liefern,
dass der Einsatz von LABA in der Asthmatherapie ein Sicherheitsrisiko für die Patienten
darstellt. Auch die Subgruppenanalyse ergab kein erhöhtes Risiko. Demnach müssten
internationale Leitlinien hinsichtlich der Asthmatherapie nicht geändert werden, so
die Autoren. Als Monotherapie seien LABA jedoch nicht zu empfehlen.
Dr. Marion Rukavina, Berlin
Sicherheitsbedenken gegen langwirksame inhalative β2-Agonisten zur Asthmabehandlung konnten in 4 nachträglich angeordneten Studien nicht
bestätigt werden. Symbolbild; Bildnachweis: Orawan/AdobeStock.