Nervenheilkunde 2019; 38(04): 154
DOI: 10.1055/a-0853-6553
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nervenheilkunde

Zeitschrift für interdisziplinäre Fortbildung
Anja Borchers
1   Stuttgart
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Ihre Anja Borchers
Redaktion Nervenheilkunde

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Publication Date:
04 April 2019 (online)

 

Dr. Anja Borchers, Stuttgart

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Nervenheilkundliche Diversität

Endlich Frühlingserwachen! Die letzten Wochen haben uns die ersten schönen Sonnentage gebracht. Der Frühling ist nicht mehr aufzuhalten und man kann wieder ins Freie gehen, ohne sich dick einpacken zu müssen. Die Vögel zwitschern, die Blumen sprießen und es wird einem wieder bewusst, mit welcher bunten Vielfalt die Natur nach dem dunklen, kalten Winter wieder zum Leben erwacht. Was für eine Wonne! Wir möchten mit dieser Ausgabe der Nervenheilkunde natürlich nicht in Konkurrenz zur Natur treten, aber in diesem Heft finden Sie auch eine bunte Vielfalt, und zwar an nervenheilkundlichen Themen, die Sie vielleicht sogar draußen in der Sonne auf einer Bank im Grünen mit ein bisschen Vogelgezwitscher genießen können.

Im Beitrag von Edgar Friederichs und Kollegen geht es um Resilienz aus multifaktorieller Perspektive. Die Autoren gehen von 3 Resilienzfacetten aus, die die Fähigkeiten beschreiben, dynamisch Veränderungen gestalten, flexibel auf Erfordernisse reagieren sowie sich angemessen von den Erwartungen anderer abgrenzen zu können. Des Weiteren präsentieren sie ein fragebogenbasiertes Instrument zur Erfassung dieser Resilienzfaktoren. Die anschließende Arbeit von Marius Hienert und Koautoren behandelt das Thema Depression und deren Therapie mit Milnacipran. Präsentiert werden die Ergebnisse verschiedener Vergleichsstudien von Milnacipran mit trizyklischen Antidepressiva. Außerdem wird die Wirksamkeit anhand von 2 Fallvignetten dargestellt.

Genesungsbegleiter nehmen heute eine Vielzahl an unterschiedlichen Aufgaben wahr und können im Akutbereich oft dazu beitragen, Zwangsmaßnahmen vorzubeugen. Über die Integration von Genesungsbegleitern in psychiatrische Behandlungsteams und welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden sollten berichten Jacov Gather und Kollegen. Die Langzeitversorgung von Patienten aus dem schizophrenen Formenkreis wird von Jens Kuhn und Mitautoren thematisiert. Die Autoren geben eine Übersicht zur Bedeutung von Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis in der ambulanten und stationären Versorgung und stellen Ursachen einer Fehl-, Unter- bzw. Überversorgung sowie mögliche Konsequenzen und Konzepte zur Optimierung sektorenübergreifender Versorgungsprozesse vor. Ursula Spitzer und Christoph Linnemann gehen der Frage nach: Wie geht man mit dem Sterbewunsch eines psychisch kranken Patienten um, der bei einem Verein für Sterbehilfe angemeldet ist? Anhand von 3 Fallvignetten diskutieren die Autoren die rechtliche Situation und das Thema Urteilsfähigkeit und sie weisen darauf hin, dass diese Fragestellungen gerade im Fach Psychiatrie zur ärztlichen Kunst gehören und nicht selten sind.

Noch ein Hinweis in eigener Sache und worüber ich mich sehr freue: Ab dieser Ausgabe erscheint die neue Rubrik „Seelenkunde“. Was sich dahinter verbirgt, lesen Sie auf Seite 212.

Ich wünsche Ihnen eine abwechslungsreiche Lektüre und einen schönen Frühlingsbeginn.


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Ihre Anja Borchers
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