Sechzig Teilnehmer nahmen am 8. und 9. Februar 2019 in der Medizinischen Hochschule
Hannover an der 17. Jahrestagung des gemeinsamen Arbeitskreises Physik und Technik
in der Nuklearmedizin (GAPTN) teil. Der GAPTN ist ein gemeinsamer Arbeitskreis der
Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN) und der Deutschen Gesellschaft für
Medizinische Physik (DGMP) mit einem thematischen Schwerpunkt auf Physik und
Technik. Er wird geleitet von Frau Professor Lilli Geworski (Medizinische Hochschule
Hannover) und Herrn Professor Wolfgang Burchert (Herz- und Diabeteszentrum
NRW/Ruhr-Universität Bochum).
Prof. Dr. Lilli Geworski (Quelle: privat)
Prof. Dr. Wolfgang Burchert (HDZ NRW, A. Kühn)
Nach der Begrüßung durch die Vorsitzenden referierte Herr Dr. A. Giussani (Bundesamt
für Strahlenschutz, Neuherberg) auf der Jahrestagung in Hannover über die
Neureglungen im Strahlenschutzrecht zu besonderen Vorkommnissen. Danach erläuterte
Herr Dr. M. Borowski (Städtisches Klinikum Braunschweig) die regulatorischen
Grundlagen der diagnostischen Referenzwerte (DRW), die vergleichbaren
internationalen Regelungen und die Strategie der künftigen Weiterentwicklung. Über
Ausbildung, Qualifikation und Aufgaben des Medizinphysikexperten informierte im
Anschluss Herr Prof. W. Enghardt (OncoRay, Dresden).
Die Grundlagen des Deep Learning zur Bildanalyse wurden dann von Herr Prof. A. Maier
(Informatik, FAU Erlangen) dargestellt. Ergänzt wurde das Thema von Herrn Dr. D.
Boukerroui (Mirada Medical Ltd, Oxford) um den Einsatz von KI zur automatischen
Konturdefinition.
Herr B. Szermerski (Medizinische Hochschule Hannover) führte in die Methodik der
Abschätzung der Augenlinsendosis ein. Daran anschließend gab Herr PD Dr. S. Nekolla
(Klinikum r. d. Isar, TU München) einen Überblick über die Arbeit des AA
Medizinische Physik der DGN. Hier ist ein Fortbildungscurriculum über
Quantifizierung bei nuklearmedizinischen Untersuchungen in Vorbereitung.
Das klinische Schwerpunktthema Radiojodtherapie bei benignen und malignen
Schilddrüsenerkrankungen wurde im Rahmen der Jahrestagung durch einen Vortrag über
gutartige Erkrankungen der Schilddrüse von Herrn Dr. A. Niesen (Diakovere
Henriettenstift, Hannover) eingeleitet. Thematisch anschließend referierte Herr
Prof. A. Bockisch (Universitätsklinikum Essen) – welcher die S3-Leitlinien
Entwicklung des Schilddrüsenkarzinoms leitet – den aktuellen Stand der Diagnostik
und Therapie von Schilddrüsenkarzinomen.
Ergänzt wurde das Thema Radiojodtherapie von Schilddrüsenerkrankungen durch eine
Präsentation von Herrn Dr. H. Hänscheid (Universitätsklinikum Würzburg) zum Thema
„Grundlagen und Durchführung der Schilddrüsen-Dosimetrie“. Herr Prof. W. Jentzen
(Universitätsklinikum Essen) referierte anschießend zu I-124 im diagnostischen
Einsatz und zur Dosimetrie beim Schilddrüsenkarzinom. Die Darstellung wurde
abgerundet durch den Beitrag von Frau Dr. A. Schäfer (Universitätsklinikum des
Saarlandes, Homburg) über den Strahlenschutz bei der Therapie von
Schilddrüsenerkrankungen.
Als Abschluss gab es mit „Quo Vadis“ eine Feedback Runde und eine Themensammlung für
die kommende Tagung. Das nächste Treffen des Ausschusses findet auf der
DGN-Jahrestagung 2019 in Bremen statt. Die kommende Jahrestagung (2 tägig) ist für
das erste Quartal 2020 wieder an der Medizinischen Hochschule Hannover geplant.
Dank ist insbesondere auszusprechen an Frau Professor Lilli Geworski und ihr Team für
die perfekte Organisation, allen Präsentierenden und Diskutanten für ihre wertvollen
Beiträge, insbesondere aber auch zu richten an die Fachgesellschaften (DGN und
DGMP), die durch ihre finanzielle Unterstützung die Veranstaltung erst möglich
gemacht haben.