Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2019; 26(04): 145
DOI: 10.1055/a-0919-0137
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aktuelles aus der Flugmedizin

Torsten M. Pippig
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Publication Date:
13 August 2019 (online)

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Dr. Torsten M. Pippig

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Am 25.06.2019 wurde in einer akademischen Feierstunde im Rahmen der 64. Fliegerärztetagung der Bundeswehr im Hörsaal der Offiziersschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck 60 Jahre institutionalisierte militärische Flugmedizin zelebriert. Am 01.03.1959 wurde auf Befehl des Bundesministers für Verteidigung am Standort Fürstenfeldbruck, der „Wiege der neuen deutschen Luftwaffe“ („Fursty“, das Flugmedizinische Zentrum der Luftwaffe [FlMedInsLw, FMI]) aufgestellt. Die bis dahin bestehenden fliegerärztlichen Untersuchungsstellen in Hamburg, Hannover, Bonn und Fürstenfeldbruck wurden dafür aufgelöst und eine zentrale Institution mit zunächst 3 Abteilungen, Abteilung I Fliegerärztliche Untersuchungsstelle, Abteilung II Flugphysiologische Ausbildung und Abteilung III Experimentelle Flugphysiologie wurde geschaffen. Dieses Institut ist mit seinen Aufgaben gewachsen. 1964 entstanden die Abteilungen IV Ergonomie und V Flugunfallmedizin, 1982 die Abteilung VI Flugpsychologie. Bis Ende September 2013 hat dieses FMI einen wichtigen Beitrag für militärische Flugsicherheit in Deutschland geleistet, hat fachlich kompetent und wissenschaftlich die rasante Entwicklung in der militärischen Fliegerei begleitet und hat sich eine hohe nationale und internationale Wertschätzung erarbeitet. Am 01.10.2013 ging das FMI in das neu aufgestellte Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe (ZentrLuRMedLw) auf. Bis Ende 2022 werden die Fachabteilungen I und II noch am Standort Fürstenfeldbruck verbleiben. Am Standort Köln-Wahn werden dann die zivile und militärische Flugmedizin gebündelt. In der Ausgabe 5/2019 wird ein Bericht über die akademische Feierstunde am 25.06.2019 erscheinen.

Die beiden schweren Flugunfälle der Bundeswehr, am 24.06.2019 mit einem getöteten Piloten der Luftwaffe und am 01.07.2019 mit einer tödlich verletzten Pilotin des Heeres zeigen uns, wie gefährdet und zerbrechlich der Mensch auch in modernen Luftfahrzeugen ist.

Vergessen wir nicht den Germanwings-Flug 9525 am 24.03.2015. Auch da hat sich einiges geändert. Die Rolle der Genehmigungsbehörde im Luftfahrtbundesamt (LBA) wurde gestärkt, die Einführung von EMPIC gewährleistet eine schnelle und effektivere Kommunikation zwischen Fliegerarzt, AeMC und Behörde. Die fliegerische Ausbildung zum AME und zum flugmedizinischen Sachverständigen wurde den neuen Anforderungen angepasst. Auch werden die geforderten Untersuchungen auf Alkohol, Drogen und Medikamente bei zivilen Piloten im Rahmen von unangekündigten Vorflugkontrollen oder im Rahmen der Tauglichkeitsuntersuchungen bei Militärpiloten durchgeführt.

Ich möchte alle Fliegerärztinnen und Fliegerärzte, alle Freunde der Luft- und Raumfahrtmedizin zur 57. Wissenschaftlichen Jahrestagung der DGLRM e.V. im Oktober 2019 nach Berlin-Schönhagen einladen. Informieren Sie sich bitte auf www.dglrm.de.

Nun zur aktuellen Ausgabe der FTR 4/2019. Es konnten kompetente und erfahrene Autoren für die Ausgabe unter dem Leitthema „Flugmedizin“ gewonnen werden. Schauen Sie in die Ausgabe rein, kommunizieren Sie mit den Autoren, loben Sie oder kritisieren Sie, nur so kann sich unsere Fachzeitschrift weiterentwickeln. Haben Sie den Mut selbst zu publizieren. In der Flugmedizin gibt es keine trivialen Themen, alles ist bedeutsam, denn es dient unseren Probanden, Patienten und Piloten. Ich habe nun zum achten Mal in unserer Fachzeitschrift publiziert, weil ich dies für richtig und wichtig halte.