Kinder- und Jugendmedizin 2019; 19(04): 273
DOI: 10.1055/a-0960-5927
Buchbesprechung
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Elternfragebögen für die Früherkennung von Risikokindern (ELFRA)

Wieland Kiess
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Publication Date:
16 August 2019 (online)

Hannelore Grimm, Hildegard Doil, Maren Aktaş, Sabine Frevert. Elternfragebögen für die Früherkennung von Risikokindern (ELFRA). Göttingen: Hogrefe Verlag 2019. Manual, 10 Fragebögen, Test komplett 164,00 Euro,

Im Hogrefe Verlag sind die Elternfragebögen für die Früherkennung von Risikokindern (ELFRA) erschienen. Es handelt sich dabei um die 3. überarbeitete Auflage des Testverfahrens. Der Fragebogen geht insbesondere auch und gerade auf die neue Diagnostik von Sprachstörungen ein, die Thematik der späten Sprecher (Late Talkers) sowie Themen der Sprachproduktion, des Sprachverständnisses, der Gestik werden thematisiert und abgefragt. Auch wenn das Wort Risikokind ein problematischer Begriff bleibt, sind Früherkennungsinstrumente, die dann zu Förderung einmal identifizierter Kinder mit spezieller Thematik führen, gewollt und gebraucht. Strukturierte Elternfragebögen können die Untersuchung von Kindern ergänzen und insbesondere zum Screening dienen. Die Interaktion mit Kindergarten und Kindertagesstätten sowie anderen Bezugspersonen der betroffenen Kinder, wäre allerdings notwendig. Es ist wichtig, die Fragebögen auch im Hinblick auf die Ausfüller zu evaluieren und validieren, und hier gerade im Sinne von Beurteilern, außerhalb des Familiensystems auszurichten. Das umfangreiche Material stellt eine sinnvolle Ergänzung der psychomotorischen Screening- und Fragebogeninstrumente, die im deutschsprachigen Raum zur Verfügung stehen, dar. Es ist entsprechend für Kinderpsychologen, sozialpädiatrische Zentren und Institutionen, die den Spracherwerb von Kindern fördern, zu empfehlen.