Quelle: Marants R, Qirjazi E, Grant CJ et al. Renal Perfusion during Hemodialysis: Intradialytic Blood Flow Decline and Effects of Dialysate Cooling. J Am Soc Nephrol 2019; 30: 1086–1095. doi:10.1681/ASN.2018121194
Eingeschlossen wurden n = 29 HD-Patienten mit einem mittleren Alter von 69 Jahren und einer mittleren HD-Dauer von 5 Monaten. Es wurden nur Patienten mit einer Restdiurese von unter 250 ml eingeschlossen, um eine Schädigung durch das jodhaltige CT-Kontrastmittel (CT: Computertomografie) zu vermeiden, das für die Bestimmung der renalen Perfusion erforderlich war. Diese wurde bei allen Patienten während der laufenden HD mittels einer CT nach Kontrastmittelinjektion bestimmt. Bei n = 15 Patienten wurde die Nierenperfusion während einer zweiten HD-Sitzung mit auf 35,0° C gekühltem Dialysat erneut bestimmt.
Die Autoren konnten zeigen, dass bei 65 % der Patienten die renale Perfusion während HD auf 61 % des Ausgangswerts abfiel und sich gegen Ende nach Beendigung der HD partiell erholte (78 %). Die Reduktion der renalen Perfusion korrelierte signifikant mit der Ultrafiltrationsrate (r = 0,31; p < 0,05) und der Anzahl der Myokardsegmente mit Dysfunktion (r = 0,26; p = 0,05). Hingegen fand sich keine Korrelation zu Veränderungen des Blutdrucks. Bei den n = 15 Patienten, die eine HD-Sitzung mit normaler (36,5° C) und abgesenkter (35,0° C) Dialysattemperatur durchliefen, zeigte sich eine Tendenz zu einer geringeren Reduktion der renalen Perfusion bei abgesenkter Dialysattemperatur (–11 % vs. –21 %; p = 0,18), was jedoch keine statistische Signifikanz erreichte.
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Die HD-Behandlung führt, wie auch zuvor beim Herzen und Gehirn gezeigt, zu einer Reduktion der renalen Perfusion, die mit der Ultrafiltrationsrate zusammenhängt.
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Die Reduktion der renalen Perfusion während einer HD könnte den Rückgang der renalen Restfunktion einleiten.
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Weitere Studien müssen klären, inwieweit dieser Befund prognostisch relevant ist und ob er therapeutisch beeinflusst werden kann.