Hebamme 2019; 32(04): 4-6
DOI: 10.1055/a-0977-2244
NEWS
Kurz berichtet
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Risiko für Hirntumor nach vaginal-operativen Geburten

Multizentrische Fallkontrollstudie
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 September 2019 (online)

Ein Team um die Ärztin Eleni Petridou an der Universität Athen wertete in einer multizentrischen Fallkontrollstudie die Daten des griechischen Kinderkrebsregisters aus, um herauszufinden, ob der Geburtsmodus ein Risikofaktor für ein erhöhtes Hirntumorrisiko bei Kindern ist. Dabei wurden die Geburtsverläufe von 203 Kindern im Alter von 1 bis 14 Jahren mit der Diagnose Hirntumor oder Tumor des Zentralnervensystems mit 406 Kindern der gleichen Altersgruppe aus einer Kontrollgruppe verglichen. Das Risiko, nach einer Geburt mit Vakuumextraktion oder Forzeps in späteren Jahren an einem Hirntumor zu erkranken, war 8-fach erhöht (Odds Ratio (OR): 7,82, 95-%-Konfidenzintervall: 2,18-28,03). Die Studie konnte allerdings keine Unterscheidung zwischen Vakuum- und Forzeps-Geburten machen. In Deutschland gilt die Vakuumextraktion als weniger traumatisch. 2015 konnte allerdings eine schwedische Studie zeigen, dass bei einer Saugglockengeburt erhebliche Kräfte auf den kindlichen Kopf ausgeübt werden: So wirkt bei leichtem Zug eine Kraft von durchschnittlich 176 Newton ein, mehr als 225 Newton sind es im Falle einer mittleren Saugwirkung und bis zu 241 Newton, wenn extrem stark am Kind gezogen werden muss.

Quelle: Cancer Epidemiol. 2019 Apr; 59: 178-184. doi: 10.1016 / j.canep.2019.01.017