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DOI: 10.1055/a-0982-3761
Leitsymptom Thoraxschmerz – akutes Koronarsyndrom
Subject Editor: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist PD Dr. med. Ralf Westenfeld, Düsseldorf.


Das Leitsymptom „Thoraxschmerz“ ist ein häufiger Behandlungsanlass in deutschen Notaufnahmen. Es umfasst potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen, wie das akute Koronarsyndrom und erfordert eine rasche strukturierte Abklärung sowie eine qualitativ hochwertige Versorgung.
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Von entscheidender klinischer Bedeutung ist es, zwischen der nicht ischämischen und der ischämisch bedingten Myokardschädigung (einem Myokardinfarkt) zu unterscheiden. Eine Myokardschädigung (myocardial injury) liegt definitionsgemäß bei erhöhten Troponinwerten vor. Für die Diagnose eines Myokardinfarkts benötigen wir abnormale kardiale Biomarker in Kombination mit Hinweisen auf eine myokardiale Ischämie (typische AP-Beschwerden, EKG-Veränderungen, regionale Wandbewegungsstörungen in der Echokardiografie usw.).
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Allein bei Verdacht auf Myokardinfarkt muss innerhalb von 10 Minuten nach erstem medizinischem Kontakt ein 12-Kanal-EKG ausgewertet sein. Das Ergebnis der Herzenzymbestimmung sollte spätestens nach 60 Minuten vorliegen.
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Beim Leitsymptom „Thoraxschmerz“ existieren eine Vielzahl von Differenzialdiagnosen: Vordringlich müssen zeitnah die gefährlichsten, potenziell akut lebensbedrohlichen Ursachen („Big Five“) ausgeschlossen werden.
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Es wird gefordert, innerhalb von 10 Minuten nach Diagnosestellung STEMI die Reperfusionsstrategie (PCI vs. Lysetherapie) festgelegt und im Falle einer Entscheidung zur Lysetherapie den Bolus bereits appliziert zu haben.
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Beim ACS dient die Risikostratifizierung (u. a. mithilfe von etablierten Scoring-Systemen) neben der Prognoseabschätzung als Entscheidungshilfe bei der Dringlichkeitseinstufung für die Koronarangiografie.
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Die Grundpfeiler der Akuttherapie eines Myokardinfarkts sind:
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die antiischämische Medikation, Analgesie bzw. Sauerstoffgabe,
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die Thrombozytenaggregationshemmung und Antikoagulation,
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die Revaskularisationstherapie,
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das Management von Komplikationen
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Publication History
Article published online:
24 April 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York