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DOI: 10.1055/a-1016-0861
Mitteilungsseiten des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK)
Publication History
Publication Date:
12 November 2019 (online)
- Neues Webangebot
- Studie zum Resistenzmuster gegen Erstlinienmedikamente von 2008 – 2017 in Deuschland
Neues Webangebot
Bei einer zunehmenden Vielfalt von Informationsangeboten sind sachliche und gut verständliche Informationen zu Tuberkulose nicht immer einfach zu finden.
Mit neuen Inhalten, überarbeitetem Design und größerer Benutzerfreundlichkeit präsentiert sich ab sofort das Webangebot des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose unter www.dzk-tuberkulose.de, um diese Lücke zu schließen.
Ärzte finden einen zusätzlichen Dosierungsrechner für die Tuberkulosetherapie von Kindern. Neben der gewichtsadaptierten Berechnung der Medikation gibt es detaillierte Informationen und praktische Hinweise zur Behandlung dieser besonderen Patientengruppe. Außerdem werden individuell ausdruckbare Behandlungspläne zur Verfügung gestellt. Der Dosierungsrechner für Kinder komplettiert den bereits bestehenden und in der Praxis sehr erfolgreich und gut angenommenen Dosierungsrechner für Erwachsene. Die Therapie kann jetzt auch sehr leicht für niereninsuffiziente Patienten angepasst werden. Ein Überblick über die Verlaufskontrollen unter Standardtherapie steht jetzt ebenfalls auf der Webseite zur Ver-fügung.
Patienten finden im überarbeiteten und neu strukturierten Bereich „Tuberkulose“ ein umfangreiches Angebot von Informationen rund um die Tuberkulose und Antworten auf häufig gestellte Fragen. In der neuen Rubrik „Interviewfilme“ schildern Patienten in ihrer Muttersprache eindrucksvoll ihren Therapieverlauf und machen in Motivationsvideos Betroffenen Mut. Außerdem informieren Experten über Tuberkulose und nehmen zu häufig gestellten Fragen Stellung.
Zeitnah werden viele Inhalte auch auf Englisch zur Verfügung stehen, um diese einem größeren Kreis zugänglich zu machen.
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Studie zum Resistenzmuster gegen Erstlinienmedikamente von 2008 – 2017 in Deuschland
Im Juni wurde in PLoS One eine retrospektive Analyse der Resistenzen gegen Erstrangmedikamente aus den Tuberkulose-Meldedaten veröffentlicht. Dabei lagen von den zwischen 2008 – 2017 gemeldeten > 48 000 Tuberkulosefällen bei > 26 000 Fällen vollständige Resistenzangaben vor. Von diesen hatten 12,7 % der Fälle mindestens eine Resistenz gegen eines der Erstrangmedikamente Rifampicin (R), Isoniazid (H), Pyrazinamid (Z), Ethambutol (E) und Streptomycin (S). Die Resistenz gegen Isoniazid und Streptomycin waren die häufigsten Resistenzen, wobei der Anteil für die in Deutschland geborenen Patienten deutlich niedriger war als der im Ausland geborenen Patienten. Eine MDR-Tuberkulose konnte bei 2,1 % der Fälle nachgewiesen werden, allerdings hatten nur 9,7 % ausschließlich eine Resistenz gegen Rifampicin und Isoniazid. Bei den anderen Fällen lag mindestens eine zusätzliche Resistenz vor, bei 39 % der Fälle sogar eine Resistenz gegen alle 5 Medikamente (HRZES). Dabei waren eine Vorerkrankung mit Tuberkulose sowie der Geburtsort außerhalb Deutschlands ein signifikanter Risikofaktor für das Vorliegen von Resistenzen. Über den beobachteten Zeitraum konnte keine Änderung für die Monoresistenzen gegen HRZE festgestellt werden. Allerdings kam es bei der Streptomycin-Resistenz sowie bei multiresistenter Tuberkulose zu einem signifikanten Anstieg, von 1,4 % im Jahr 2008 auf 2,6 % im Jahr 2017 für die MDR-TB. Die Autoren zeigten sich über die Komplexität der vorliegenden Resistenzmuster, insbesondere bei MDR-TB, erstaunt. Eine genaue Resistenzanalyse aller Medikamente wird deshalb für eine erfolgreiche Therapie gefordert. Der relativ hohe Anteil an INH-Resistenz spricht bei Vorliegen einer LTBI gegen eine Chemoprävention mit INH und für den Einsatz einer Kombinationstherapie.
Link zum Artikel:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6561568 /pdf/pone.0217597.pdf
Glasauer S, Altmann D, Hauer B, Brodhun B, Haas W Perumal N. First-line tuberculosis drug resistance patterns and associated risk factors in Germany, 2008 –2017. PLoS One 2019; 14: e0217597. Published 2019 Jun 12. doi:10.1371/journal.pone.0217597
DZK e. V.
Geschäftsstelle
Prof. Dr. Torsten Bauer
Walterhöferstraße 11
14165 Berlin
www.dzk-tuberkulose.de
Tel.: 030-814 909 22
E-Mail: info@dzk-tuberkulose.de
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