Spezielle Fragestellungen
Karpaltunnelsyndrom
Definition/Ursachen
Kompression des N. medianus im Karpalkanal. Zusätzliche exogene Faktoren wie Schwellungen bei Traumen und Tendovaginitis, Ganglien, Hypothyreose, Diabetes mellitus u. a.
Symptome
Brachialgia nocturna, Hypästhesie der Finger 1–3, spät Atrophie und Parese des M. abductor pollicis brevis
Grundprogramm
-
motorische Neurografie N. medianus bds.
-
Vergleich DML N. medianus vs. N. ulnaris (Thenar vs. Hypothenar oder M. lumbricalis versus IOD im 2. Interdigitalraum; [Abb. 4]
-
sensible Neurografie des N. medianus bds. zum am schwersten betroffenen Finger
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sensible Neurografie eines Vergleichsnervs auf der schwerer betroffenen Seite (N. ulnaris oder Ramus superficialis n. radialis)
Abb. 4 Neurografie Vergleich N. medianus vs. N. ulnaris. Vergleichsmessung N. medianus vs. N. ulnaris. Ableitung aus dem Interossealraum.
Ggf. zusätzliche Untersuchungen
Pathologische Befunde
Abb. 5 Sonografie des N. medianus bei einem Karpaltunnelsyndrom. Das Querschnittsbild a zeigt den N. medianus unmittelbar proximal des Karpaltunnels unter dem echoarmen Retinaculum flexorum (schwarze Pfeile). Die Nervenquerschnittsfläche (umrandet) ist mit 14mm2 erhöht. Das Längsschnittbild b zeigt die Kompression des N. medianus (weiße Pfeile) innerhalb des Karpaltunnels, während proximal und distal des Karpaltunnels das Kaliber des Nervs erhöht ist.
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DML ist streckenabhängig (Messung immer bei vorgegebener Distanz)
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auf Temperatur bei der Untersuchung achten (bei Hauttemperatur < 34+°C und pathologischen Befunden aufwärmen)
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in der Frühphase oft alle Befunde unauffällig
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niedrige MSAP können auch Zeichen eines distalen Leitungsblocks sein (bes. bei aufgesplitterten Potenzialen)
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geringe Korrelation MSAP-Amplitude und EMG-Befund
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häufig auch pathologische Befunde an der klinisch nicht betroffenen Hand
Differenzialdiagnose
Therapie (je nach Stadium und Befund)
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Entlastung mittels volarer Unterarmhandschiene
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Cortison: lokale Injektion oder per os
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Dekompressions-OP (bei sensiblen, anhaltenden Störungen und/oder therapieresistenten Schmerzen)
Loge de Guyon (distale N.-ulnaris-Läsion)
Definition/Ursachen
-
Kompression des N. ulnaris am Handgelenk
-
lokaler Druck, Ganglien, Frakturen
Symptome
Es werden 3 Typen unterschieden je nach Ort der Schädigung:
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Typ 1: Hypästhesie am Kleinfinger volar und ggf. ulnaren Anteil des Ringfingers (nicht am Handrücken!), Parese der Fingeradduktoren und des M. abductor dig. minimi
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Typ 2: wie Typ 1, allerdings ohne sensible Störung
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Typ 3: Parese der Fingeradduktoren ohne Parese des M. abductor digiti minimi
Grundprogramm
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motorische Neurografie N. ulnaris
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fraktioniert um den Ellbogen
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Ableitung vom M. abductor digiti minimi und M. interosseus dorsalis manus I
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Vergleich DML N. ulnaris vs. N. medianus (am besten wie in [Abb. 4])
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sensible Neurografie des N. ulnaris zum Kleinfinger
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EMG: M. abductor digiti minimi und M. interosseus dorsalis manus I
Ggf. zusätzliche Untersuchungen
Pathologische Befunde
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Typ 1
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Verlängerung der DML des N. ulnaris zu Hypothenar und IOD 1
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normale motorische Neurografie am Ellbogen
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pathologische sensible Neurografie zum Kleinfinger
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normale sensible Neurografie des Ramus dorsalis n. ulnaris
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Typ 2
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Verlängerung der DML des N. ulnaris zu Hypothenar und IOD 1
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normale motorische Neurografie am Ellbogen
-
normale sensible Neurografie zum Kleinfinger
-
normale sensible Neurografie des Ramus dorsalis n. ulnaris
-
Typ 3
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Verlängerung der DML des N. ulnaris zum M. interosseus dorsalis manus I bei normaler NLG zum Hypothenar
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normale motorische Neurografie am Ellbogen
-
normale sensible Neurografie zum Kleinfinger
-
normale sensible Neurografie des Ramus dorsalis n. ulnaris
Pathologische Befunde der Nervensonografie: Nachweis von Ganglienzysten oder anderen Raumforderungen, die den N. ulnaris am Handgelenk komprimieren, oder Nachweis von fokaler Zunahme der Nervenquerschnittsfläche entweder des gesamten Nervs proximal der Aufteilung oder der einzelnen Äste distal der Aufteilung in R. profundus und R. superficialis.
-
DML ist streckenabhängig (Messung immer bei vorgegebener Distanz)
-
auf Temperatur bei der Untersuchung achten
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Niedrige MSAP können auch Zeichen eines distalen Leitungsblocks sein (bes. bei aufgesplitterten Potenzialen).
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geringe Korrelation MSAP-Amplitude und EMG-Befund
Differenzialdiagnose
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Wurzelkompression C8 (EMG paravertebral, M. flexor pollicis longus)
-
N.-ulnaris-Kompression am Ellbogen
-
Thoracic-Outlet-Syndrom (TOS)
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sensible Neurografie des N. cutaneus antebrachii medialis
-
sensible Neurografie des N. medianus
-
EMG M. flexor pollicis longus
Therapie
-
beim Leitungsblock: Ruhigstellung, abschwellende Maßnahmen
-
bei axonaler Schädigung: operative Dekompression
-
bei Raumforderungen oder Ganglien: chirurgische Therapie
Kubitaltunnelsyndrom/Kompression des N. ulnaris am Ellbogen
Definition/Ursachen
-
Schädigung des N. ulnaris unterhalb, im oder oberhalb des Sulcus n. ulnaris am Ellbogen
-
Ursachen lokaler Druck, Frakturen und knöcherne Fehlstellungen, gewohnheitsmäßiges Abstützen, Lagerungsschaden
Symptome
-
Atrophie und Parese der vom N. ulnaris versorgten kleinen Handmuskeln (positives Froment-Zeichen)
-
oft Parese des M. flexor carpi ulnaris
-
Hypästhesie am Kleinfinger und ulnaren Anteil des Ringfingers palmar und dorsal
Grundprogramm
-
fraktionierte motorische Neurografie N. ulnaris mit Ableitung vom M. abductor digiti minimi und M. interosseus dorsalis manus I (häufiger betroffen)
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sensible Neurografie des N. ulnaris zum Kleinfinger
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EMG M. abductor digiti minimi und/oder M. interosseus dorsalis manus I
Ggf. zusätzliche Untersuchungen
-
Inching (Untersuchung in kleinen Abständen) am Ellbogen ([Abb. 6])
-
Ramus dorsalis n. ulnaris (immer pathologisch, selten notwendig)
-
Nervensonografie zum Nachweis von Anomalien, Raumforderungen
Abb. 6 Inching bei Kompression des N. ulnaris. Inching-Untersuchung des N. ulnaris am Ellbogensegment mit einem Leitungsblock (zwischen 3. und 4. Spur).
Pathologische Befunde
-
motorische Neurografie
-
Leitungsblock am Ellbogen (bei pathologischem Befund immer Stimulation des N. medianus in der Ellenbeuge mit Ableitung vom Hypothenar zum Ausschluss einer Martin-Gruber-Anastomose)
-
NLG-Verminderung über dem Ellbogen >18 m/s im Vergleich zum distalen Segment
-
Potenzialkonfigurationsänderung bei Stimulation proximal der Schädigungsstelle
-
Sensible Neurografie
-
EMG
-
Nervensonografie
-
Nachweis einer fokalen Zunahme der Nervenquerschnittsfläche unmittelbar proximal des Kubitaltunnels (d. h. in Höhe des Epicondylus medialis humeri)
-
Nachweis akzessorischer Muskelbäuche, die den Nerv bei Beugung im Ellbogengelenk gegen den Epicondylus drängen
-
Nachweis einer Subluxation des N. ulnaris aus dem Sulcus ulnaris mit „reitendem“ Nerv auf dem Epicondylus medialis
Immer Vergleich mit der Gegenseite!
-
Distanzmessung um den Ellbogen schwierig
-
Martin-Gruber-Anastomose
-
supramaximale Stimulation unterhalb des Ellbogens wegen der tiefen Nervenlage schwierig
-
Veränderungen zum und im M. interosseus dorsalis manus I meist ausgeprägter als zum Hypothenar
-
normale NLG bei rein axonalen Schädigungen
-
niedrige NLG hat kein klinisches Korrelat (Parese oder sensible Störung)
-
Sonografie: bei tangential angeschnittenem N. ulnaris am Epicondylus medialis wird scheinbar vergrößerte Nervenquerschnittsfläche gemessen
Differenzialdiagnose
-
Wurzelkompression C8
-
Plexus-Läsion/TOS
-
sensible Neurografie des N. cutaneus antebrachii medialis
-
sensible Neurografie des N. medianus
-
EMG M. flexor pollicis longus
Therapie
-
beim Leitungsblock: Ruhigstellung, abschwellende Maßnahmen, Abpolsterung, ggf. Schiene
-
bei axonaler Schädigung, Paresen oder knöchernen Veränderungen: Dekompression
Supinatorlogensyndrom
Definition/Ursachen
-
Kompression des N. radialis bei seinem Durchtritt durch den M. supinator.
-
seltene Störung durch lokalen Druck (Schiene, OP, Ganglien, selten endogen)
Symptome
Grundprogramm
-
EMG M. extensor digitorum und M. extensor carpi radialis
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motorische Neurografie fakultativ, da nur proximal der Kompressionsstelle möglich (Seitenvergleich!)
Ggf. zusätzliche Untersuchungen
Pathologische Befunde
-
EMG des M. extensor digitorum pathologisch
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EMG des M. extensor carpi radialis unauffällig
-
motorische Neurografie: im Seitenvergleich DML verlängert, Amplitude u. U. erniedrigt
-
Nervensonografie: fokale Verdickung des R. profundus n. radialis unmittelbar proximal des Eintritts in die Loge zwischen den Muskelbäuchen des M. supinator. Selten Nachweis eines Lipoms in der Supinatorloge.
Differenzialdiagnose
Therapie
selten operative Dekompression notwendig (außer bei anatomischen Hindernissen wie paraostalem Ganglion)
N.-radialis-Kompression am Oberarm – Fallhand
Definition/Ursachen
Symptome
-
Fallhand und Fallfinger
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Schwäche des M. abductor pollicis longus
-
Hypästhesie im Versorgungsgebiet des Ramus superficialis n. radialis
-
Bei der akuten Fallhand ist eine Abgrenzung von der zentralen Monoparese wichtig.
Grundprogramm
Ggf. zusätzliche Untersuchungen
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fraktionierte Neurografie des N. radialis (siehe Schema [Abb. 7])
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Ramus superficialis n. radialis
-
Nervensonografie zum Nachweis von Anomalien, Raumforderungen
Abb. 7 EMG bei akuter Fallhand.
Pathologische Befunde
Immer Vergleich mit der Gegenseite!
-
motorische Neurografie
-
Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeit wegen der Distanzmessung schwierig, aber auch entbehrlich
-
Leitungsblock erst nach Abschluss der Waller’schen Degeneration (etwa 1 Woche) verlässlich diagnostizierbar
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oft positiver Abgang des MSAP
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hohe Stimulationsstärke notwendig
-
EMG
Differenzialdiagnose
-
Wurzelkompression C7
-
zentrale Fallhand
Therapie
-
beim Leitungsblock: Physiotherapie und Kontrakturvermeidung (Schiene)
-
bei axonaler Schädigung, Neuronotmesis oder intraoperativer Schädigung: OP
Incisura-scapulae-Syndrom
Definition/Ursachen
-
Kompression des N. suprascapularis beim Durchtritt durch die Incisura scapulae
-
repetitive Überkopfbewegungen des ausgestreckten Arms (Volleyballspiel), Ganglien
Symptome
-
dumpfer Schmerz über der Scapula
-
Parese und Atrophie des M. infraspinatus (Außenrotation)
-
oft auch Parese des M. supraspinatus (Armhebung bis 30°)
Grundprogramm
-
EMG
-
M. infraspinatus
-
M. supraspinatus
-
M. deltoideus
Ggf. zusätzliche Untersuchungen
Pathologische Befunde
Der M. infraspinatus liegt unter dem M. trapezius, daher ist er bei Atrophie schwer zu finden.
Differenzialdiagnose
-
neuralgische Myatrophie
-
Wurzelkompression C5
Therapie
In der Regel operative Dekompression (Neurolyse)
Meralgia paraesthetica
Definition/Ursachen
-
Kompression des N. cutaneus femoris lateralis unter dem Leistenband
-
Gewichtszunahme, beengende Kleidungsstücke, idiopathisch, Knochenspanentnahme
Symptome
Klinische Diagnose; neurophysiologische Bestätigung schwierig und in der Regel entbehrlich
Grundprogramm
Ggf. zusätzliche Untersuchungen
Pathologische Befunde
-
SEP
-
sensible Neurografie
-
Nervensonografie
Differenzialdiagnose
-
N.-femoralis-Läsion
-
Wurzelkompression L4
Therapie
N.-peronaeus (-fibularis)-Kompression – Fallfuß
Definition/Ursachen
Symptome
-
Parese der Fuß- und Zehenhebung
-
Atrophie am Schienbein
-
Parese der Eversion
-
Hypästhesie im 1. Zwischenzehenraum
-
Tibialis-posterior-Reflex erhalten
Grundprogramm
-
fraktionierte motorische Neurografie des N. peronaeus (im Seitenvergleich)
-
EMG M. tibialis anterior/extensor hallucis longus, M. peronaeus, Caput breve, M. bicipitis femoris
-
sensible Neurografie des N. peronaeus superficialis
Ggf. zusätzliche Untersuchungen
Pathologische Befunde
-
motorische Neurografie:
-
Bei hohen Stromstärken wird in der Kniekehle oft der N. tibialis aktiviert → Leitungsblock kann übersehen werden.
-
in den ersten 7 Tagen keine Unterscheidung zwischen Leitungsblock und Axonotmesis , während dieser Zeit aber auch bei Axonomesis Lokalisation möglich
-
asymptomatische NLG Veränderung über dem Fibulaköpfchen
-
Messfehler bei der Distanzmessung über dem Fibulaköpfchen
-
Anastomose: N. peronaeus tertius (Stimulation am Außenknöchel)
-
bei Atrophie des M. extensor digitorum brevis Ableitung vom M. tibialis anterior
-
sensible Neurografie:
-
bei PNP auch niedrige Amplituden oder fehlend → immer im Seitenvergleich
-
bei reinem Leitungsblock oder reiner Demyelinisierung über dem Fibulaköpfchen (HNPP) normal
-
bei Plexusläsionen ebenfalls pathologischer Befund
-
Bei N.-ischiadicus-Läsionen kann auch überwiegend der N. peronaeus betroffen sein (hohe Teilung)
-
Sonografie:
Differenzialdiagnose ([Tab. 1] )
Tab. 1
Neurophysiologische Befunde zur Differenzierung von N.-peronaeus-, N.-ischiadicus-, Plexus-lumbosacralis-Läsionen und einer Wurzelkompression L5 mit dem Leitsymptom Fallfuß (Quelle: Bischoff C, Dengler R, Hopf HC. EMG-NLG. Stuttgart: Thieme; 2014 [3]).
Befund
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N. peronaeus communis
|
N. ischiadicus
|
Plexus lumbosacralis
|
Wurzel L5
|
Neurografie
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|
|
|
|
Leitungsblock am Fibulaköpfchen1
|
vorhanden
|
nein
|
nein
|
nein
|
MSAP-Abnahme N. peronaeus2
|
ja
|
ja
|
ja
|
mitunter
|
MSAP-Abnahme N. tibialis2
|
nein
|
ja
|
mitunter
|
möglich3
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SNAP-Abnahme N. peronaeus2
|
ja
|
ja
|
ja
|
nein
|
SNAP-Abnahme N. suralis2
|
nein
|
ja
|
ja
|
nein
|
EMG-Veränderungen
|
|
|
|
|
M. tibialis anterior
|
ja
|
ja
|
ja
|
ja
|
M. extensor hallucis longus
|
ja
|
ja
|
ja
|
ja
|
M. tibialis posterior
|
nein
|
ja
|
ja
|
ja
|
M. biceps femoris (Caput breve)
|
nein
|
ja
|
ja
|
ja
|
M. gluteus medius
|
nein
|
nein
|
ja
|
ja
|
M. tensor fasciae latae
|
nein
|
nein
|
ja
|
ja
|
Paravertebralmuskeln
|
nein
|
nein
|
nein
|
ja
|
1
überwiegend demyelinisierende Schädigung;
2
überwiegend axonale Schädigungen;
3
bei Beteiligung von S1-Fasern
-
Wurzelkompression L5:
-
N.-ischiadicus-Läsion
-
motorische Neurografie inkl. F-Welle des N. tibialis
-
sensible Neurografie des N. suralis
-
EMG N.-tibialis-versorgter Muskeln
-
zentrale Fußheberparese
Therapie
-
beim Leitungsblock: Druckvermeidung, ggf. Schiene, Physiotherapie
-
bei axonaler Schädigung oder Nachweis von Raumforderungen: Dekompression
Tarsaltunnelsyndrom
Definition/Ursachen
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Schädigung des N. tibialis am Malleolus internus
-
selten als endogenes Kompressionssyndrom (überdiagnostiziert!), eher durch lokale Raumforderungen (Ganglion, Exostose), selten bei rezidivierenden Distorsionen, Arthrose
Symptome
-
Schmerz an der Fußsohle und am Innenknöchel
-
Gefühlstörung an der Fußsohle (N. plantaris medialis und/oder lateralis)
-
Atrophie der kleinen Fußmuskeln
Grundprogramm
-
fraktionierte motorische Neurografie des N. tibialis am Malleolus internus mit Ableitung vom medialen und lateralen Fußrand (immer im Seitenvergleich)
-
sensible Neurografie des N. plantaris medialis und lateralis (immer im Seitenvergleich)
-
EMG der Fußbinnenmuskulatur
Ggf. zusätzliche Untersuchungen
Pathologische Befunde
-
EMG
-
motorische Neurografie:
-
sensible Neurografie:
-
Nervensonografie
-
sensible Neurografie:
-
Amplituden meist sehr klein (Mittelwertbildung oft erforderlich)
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bei bds. fehlenden Antworten keine Aussage möglich
-
NLG wird nicht bestimmt bzw. bewertet (exakte Distanzmessung nicht möglich)
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bei PNP auch niedrige Amplituden oder fehlend → Untersuchung immer im Seitenvergleich
-
Bei gleichzeitiger PNP ist keine Aussage möglich.
-
EMG:
Differenzialdiagnose
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Wurzelkompression L5:
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N. ischiadicus Läsion
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motorische Neurografie inkl. F-Welle des N. tibialis
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sensible Neurografie des N. suralis
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EMG N. tibialis versorgter Muskeln
Therapie
Bei axonaler Schädigung oder lokalen knöchernen Veränderungen und Raumforderungen: Dekompression
Zitierweise für diesen Artikel
Neurologie up2date 2020; 4: 116–126, DOI: 10.1055/a-1022-2263
Dieser Beitrag ist eine aktualisierte Version des Kapitels: Bischoff C, Schulte-Mattler W, Schminke U. Kompressions - syndrome peripherer Nerven In: Bischoff C, Buchner H, Hrsg. SOPs Neurophysiologische Diagnostik. 1. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2018. doi:10.1055/b-005–149022.