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DOI: 10.1055/a-1027-4730
Mobile Textnachrichten erhöhen Therapietreue bei RA-Patienten
Publication History
Publication Date:
06 February 2020 (online)
Eine konsistente Einnahme beeinflusst die Wirksamkeit von Methotrexat bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) positiv. Neben gesundheitlichen Verschlechterungen hat eine schlechte Therapietreue auch negative Auswirkungen auf das Gesundheitssystem, da häufig Folgekosten bei der RA-Therapie entstehen. Mary et al. untersuchten den Einfluss von mobilen Textnachrichten als Erinnerungsstütze auf die Therapietreue von RA-Patienten.
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Die Forscher kamen zu dem Resultat, dass mobile Textnachrichten einen positiven Effekt auf die Therapietreue von Patienten aufweisen, die zur Behandlung ihrer rheumatoiden Arthritis regelmäßig Methotrexat einnehmen müssen. Die Wissenschaftler führten über 6 Monate eine interventionelle prospektive Studie durch, im Rahmen derer sie Patienten einschlossen und in 3 Studienarme randomisierten. Im ersten Studienarm erhielten die Patienten die gewohnte Standardbehandlung (Kontroll-Gruppe), im zweiten Studienarm erhielten die Patienten die Standardbehandlung mit einer zusätzlichen Beratung zur Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Methotrexat durch einen Pharmazisten (PC-Gruppe) und in der dritten Gruppe erinnerten die Experten die RA-Patienten per wöchentlicher Textnachrichten an die Einnahme des Medikaments (TM-Gruppe). Zu einer initialen Visite erhoben die Forscher Daten zu klinischen und demografischen Charakteristika der Patienten, zur Anzahl der eingenommenen Medikamente und Details zur Methotrexat-Einnahme. Außerdem ermittelten die Experten klinische RA-Werte anhand des Krankheitsaktivitätsindex in 28 Gelenken (DAS28), des Gesundheitsbewertungsfragebogens (HAQ) und molekulare Marker (C-reaktives Protein CRP und Erythrozytensedimentationsrate ESR). Während einer Nachsorgeuntersuchung reevaluierten die Wissenschaftler die klinischen Parameter und prüften die Therapietreue der Patienten. Als primären Endpunkt betrachteten die Forscher die Veränderungen in der Therapietreue der Patienten, die sie anhand eines Fragebogens (Compliance Questionnaire Rheumatology CQR-19) ermittelten.
Insgesamt schlossen die Forscher 96 Patienten in die Studie ein, von denen 78,1% weiblich waren. 34 Patienten teilten die Wissenschaftler der Kontrollgruppe, 30 Patienten der PC-Gruppe und 32 Patienten der TM-Gruppe zu. 59% der Patienten zeigten bereits zu Beginn der Studie eine gute Therapietreue. Die 3 Gruppen unterschieden sich zu Beginn der Studie hinsichtlich der Therapietreue nicht signifikant. Patienten, die bereits zu Beginn der Studie eine niedrige Therapietreue an den Tag legten, hatten im Durchschnitt niedrigere HAQ- und höhere DAS28-Werte, erhöhte ESR und CRP-Spiegel, litten längere Zeit an RA und wurden häufiger mit Biologika behandelt. Die Therapietreue erwies sich in der TM-Gruppe im Vergleich zur Kontroll- und PC-Gruppe als statistisch signifikant erhöht. Am Ende der Studie zeigten 56% der Patienten in der Kontrollgruppe, 53% der Patienten der PC-Gruppe und 78% der Patienten der TM-Gruppe eine gute Therapietreue.
Textnachrichten als Erinnerungsstütze können bei RA-Patienten die Methotrexat-Therapietreue erhöhen. Die sehr niedrigen Kosten für den Versand der Textnachrichten machen eine Etablierung in den klinischen Alltag möglich und entlasten und unterstützen so insbesondere jene RA-Patienten, die über lange Zeit hinweg Methotrexat einnehmen müssen.
Dr. Maddalena Angela Di Lellis, Tübingen
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