Coelho A.
et al.
Usefulness of Direct Computed Tomography Venography in Predicting Inflow for Venous
Reconstruction in Chronic Post-thrombotic Syndrome.
Cardiovasc Intervent Radiol 2019;
42: 677-684
Für ihre retrospektive Untersuchung werteten die Autoren alle DCTVs im Zeitraum von
Januar 2014 bis August 2018 aus, die bei symptomatischen Patienten mit iliofemoraler
tiefer Venenthrombose durchgeführt worden waren. Dabei wurden nur Patienten eingeschlossen,
bei denen eine Rekanalisation möglich war und bei denen vor dem Eingriff eine DCTV
und Venografie erfolgte. Je nachdem, ob die V. femoralis (FV) oder die V. femoralis
profunda (DFV) den dominierenden Einfluss auf die Venografie ausübten, wurden 2 Gruppen
definiert, um Prädiktoren für DFV als dominanten Einfluss auf die DCTV zu identifizieren.
Insgesamt konnten 30 DCTVs und nachfolgende Venografien von 30 unterschiedlichen Patientinnen
und Patienten überprüft werden. Das Durchschnittsalter der Studiengruppe lag bei 39,9 ± 12,7
Jahren, 80 % waren weiblich. Von den 30 Patientinnen und Patienten hatten 70 % (n = 21)
einen Schweregrad CEAP 4, 16,7 % (n = 5) einen Schweregrad CEAP 5, 6,7 % (n = 2) einen
CEAP3 und 3,3 % (n = 1) einen Schweregrad CEAP 6. Die Venografie identifizierte die
V. femoralis als dominanten Zufluss bei 18 (60 %) und die V. femoralis profunda bei
12 (40 %) Patienten. Hinsichtlich Alter und Geschlechtsverteilung unterschieden sich
diese beiden Gruppen nicht.
Als Prädiktoren für DFV als dominanten Zufluss wurden folgende Merkmale identifiziert:
größerer DFV-Durchmesser 50 mm (8,73 ± 4,34 mm vs. 11,9 ± 3,52mm; p = 0,043) und 250 mm
unterhalb des Trochanter minor (5,4 ± 3,90 mm vs. 8,90 ± 2,70mm; p = 0,011). Zweitens
ein niedrigeres FV/DFV-Verhältnis 150 mm unterhalb dem Trochanter minor (11,39 ± 20,01 mm
vs. 1,05 ± 0,47mm; p = 0,043) sowie drittens Vorhandensein von FV-Narben/Synechien(p = 0,003),
Kollateralen (p = 0,003) und abnormaler Wanddicke (p < 0,0001). Das Fehlen und eine
Duplikation der femoralen Vene, genauso wie ein Obturator-Zeichen oder pelvine Kollateralen
erreichten keine statistische Signifikanz als Prädiktoren der DFV-Dominanz.
Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die direkte CT-Venografie bei
der Bestimmung des dominanten Zuflusses zur Iliakalvene von Nutzen ist. Zur Validierung
dieser vorläufigen Daten sind jedoch weitere Untersuchungen notwendig. Möglicherweise,
so die beiden Autoren der Studie, kommen Zentren mit Expertise in der MR-Venografie
zu ähnlichen Ergebnissen.
Richard Kessing, Zeiskam