Zur Generalversammlung sind 61 Mitglieder der Gesellschaft erschienen. Die Anwesenden
nahmen das ausführliche Protokoll der Generalversammlung in Basel 2018 einstimmig
an.
Für unseren Kollegen Univ. Prof. Dr. Alois Gessl, der am 28. März 2018 verstorben
ist, wurde eine Gedenkminute abgehalten. Prof. Gessl war langjährigerer Oberarzt und
Leiter der Schilddrüsenambulanz an der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und
Stoffwechsel, Klinik für Innere Medizin III der Medizinischen Universität Wien, zuletzt
auch Stellvertreter des Abteilungsleiters. Er galt als erfahrener und engagierter
Endokrinologe und Thyreologe. Er bekleidete wichtige Funktionen in seinem Fachbereich
(u. a. Präsident der österreichischen Gesellschaft für Endokrinologie und Stoffwechsel,
stellvertretender Leiter des AK Kopf/Hals der ÖGUM). Prof. Gessl veranstaltete viele
Jahre Schilddrüsen-Ultraschallkurse, gestaltete die Richtlinien für den Schilddrüsenultraschall
in Österreich maßgeblich mit und war lange Zeit ÖGUM-Stufe-III-Kursleiter für Schilddrüsenultraschall.
Er war Mitverfasser des 2013 erschienenen Schilddrüsen-Ultraschallkursbuches und Mitglied
des Editorial Boards des European Journal of Ultrasound. Prof. Gessl war ein hoch
geschätzter und angesehener Kollege.
Der Bericht des Präsidenten begann mit einem Rückblick auf die erweiterte Vorstandssitzung
in Wien im April 2019 und das Treffen der 3 Vorstände in Fulda im Mai 2019. Themen
aus diesen Treffen haben wir bereits in ÖGUM-News & Facts publiziert (Ultraschall
in Med 2019; 40: 384–385 und 669). Trotzdem möchten wir einige bedeutsame Entwicklungen
noch einmal erörtern:
Die Reaktivierung des AK Perioperative Sonografie unter der Leitung von G. Gorsewski
und T. Hamp hat sich bewährt. In Leipzig wurde definitiv von der DEGUM beschlossen,
die Ausbildungscurricula und die Zertifikate gegenseitig anzuerkennen. Das ist für
die Betroffenen eine wichtige Nachricht, zumal auch die intensive Zusammenarbeit des
AK (i. e. gegenseitige Anerkennung der Curricula) mit der ÖGARI in Entstehung begriffen
ist.
Im AK Echokardiografie übernimmt Gustav Huber die Agenda von Doris Kerö im Vorstand
und die Leitung des AK. In diesem Zusammenhang bedankt sich der Präsident bei D. Kerö
für ihre langjährige Mitarbeit im ÖGUM-Vorstand. Die Frage der Stellvertretung wird
demnächst innerhalb des AK geklärt werden. G. Huber ist derzeit niedergelassener FA
für Innere Medizin, Kardiologie und Notfallmedizin und in der Arbeitsgruppe Echokardiografie
der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft aktiv tätig, zu der er eine wichtige
Verbindung darstellt. Im AK Gynäkologie und Geburtshilfe wird sich PD Dr. S. Helmy-Bader
besonders um den gynäkologischen Ultraschall bemühen. Ein AK Interventionelle Sonografie,
die sehr viele Fachbereiche betrifft, ist durch ein Engagement von A. Loizides und
T. Ybinger im Entstehen.
Beim Treffen der Vorstände von DEGUM, ÖGUM und SGUM am 11. Mai 2019 in Fulda nahm
die EFSUMB-Mitgliedschaft breiten Raum ein, der ÖGUM standen ausführliche, von der
DEGUM erhobene Daten zur Verfügung.
Beim Euroson-Kongress in Granada (30.05.–01.06.2019) fielen wichtige Entscheidungen
zu den neuen EFSUMB-Satzungen. Möglich sind nun
-
die individuelle Mitgliedschaft in der EFSUMB,
-
eine affiliierte Mitgliedschaft für Gesellschaften aus Ländern, wo eine nationale
Gesellschaft schon existiert, oder für Gesellschaften wie die SGUM möglich.
Gesellschaften, die mehr als 33 % der ESUMB-Mitglieder stellen würden, sind in ihren
Beiträgen und Stimmrechten auf 33 % beschränkt. Die DEGUM wird unter neuen Bedingungen
in der EFSUMB bleiben.
H. Prosch wurde Honorary Treasurer im Executive Bureau, C. Kollmann wurde wieder in
das Safety Committee und J. Grafeneder in das Student Committee der EFSUMB gewählt
(mehr dazu: ÖGUM-News & Facts in Ultraschall in Med 2019; 40: 536–537). Zu einem in
den letzten Monaten kontrovers diskutierten Thema kam es erfreulicherweise zu einem
einstimmigen Beschluss der 3 Vorstände: Kursplaketten müssen zwingend in jenem Land
vergeben werden, in dem der jeweilige Kurs stattfindet. Dieser Beschluss ist vom DEGUM-Präsidenten
noch einmal bestätigt worden. Für ÖGUM-Kursleiter bedeutet das, dass sie bei Kursen
in Deutschland oder in der Schweiz die dortigen Plaketten verwenden müssen.
Der von der ÖGUM beim Bildungsausschuss der Österreichischen Ärztekammer eingereichte
Antrag auf eine ÖÄK-Zertifikatsrichtlinie „Notfallsonografie“ ist am 26. Juni 2019
abgelehnt worden. Begründung: Da ein Zertifikat Sonografie bereits besteht, sollen
die Inhalte des Antrags in das bestehende Zertifikat integriert werden. Darüber hinaus
wird ein derartiger Antrag nur von der wissenschaftlichen Gesellschaft/Fachgruppe
entgegengenommen, die ein Sonderfach vertritt. Zwischenzeitlich ist nach entsprechenden
Vorarbeiten ein neuerlicher Antrag eingebracht worden.
Aufgrund der beschränkten Zeit für die Generalversammlung sind die Landesgruppen gebeten
worden, ihre Berichte schriftlich an das Sekretariat zu senden; dieser Bitte sind
aber nicht alle nachgekommen. Soweit vorhanden, sind die Berichte auf der ÖGUM-Website
publiziert.
S. Meng, Kassierer der ÖGUM, stellte den Vereinsbericht 2018 vor. Die Kassenprüfung
wurde von den beiden Rechnungsprüfern T. Ybinger und M. Metzenbauer vorgenommen. Sie
bestätigten die korrekte Finanzgebarung des Vereins nach dem Österreichischen Vereinsgesetz
für den Prüfungszeitraum 01.01.2018–31.12.2018. Der Antrag von T. Ybinger auf Entlastung
des Kassierers erfolgt mit 1 Stimmenthaltung.
Der Kassierer informierte über wichtige Fakten betreffend die ÖGUM-Finanzen. Der beim
DLT in Österreich alle 3 Jahre erwirtschaftete Gewinn stellt einen wesentlichen Faktor
der Finanzgebarung dar, von dem die ÖGUM jeweils in den folgenden Jahren zehrt, weil
in den kongressfreien Jahren ein geringes finanzielles Defizit entsteht, welches z. B.
für das Jahr 2018 7465,89 Euro beträgt.
Für die Gesellschaft ist der Verkauf von Kursplaketten eine wichtige Einnahmequelle,
und alle Kursleiterinnen und Kursleiter werden gebeten, darauf zu achten.
Die Verwaltung der Mitglieder wurde 2018 auf die Netkey-Datenbank umgestellt, was
die Arbeit des Sekretariats vereinfacht. Die leider auffällige Zahlungssäumigkeit
mancher Mitglieder lässt sich damit besser beobachten/urgieren/exekutieren. Interessanterweise
geht die Anzahl zahlender Mitglieder immer dann nach oben, wenn es ein DLT in Österreich
gibt. Zum Zeitpunkt der GV hatte die ÖGUM 682 zahlende Mitglieder (im Vergleich dazu
573 bezahlte Mitgliedsbeiträge im Jahr 2018). Zahlungssäumige Mitglieder wurden und
werden durch E-Mails mehrfach durch die Geschäftsstelle erinnert und gemahnt. Laut
Statuten muss nach 3 Jahren Zahlungssäumigkeit die ÖGUM-Mitgliedschaft beendet werden.
Der Kassierer beschreibt, dass der ÖGUM nach Abzug aller Abgaben nur 32,05 Euro/Mitglied
zum Agieren zur Verfügung stehen: In diesem Zusammenhang wird eine breitere Diskussion
zur weiteren „Gebührenordnung“ der ÖGUM für eine nachhaltige Finanzierbarkeit in Aussicht
gestellt bzw. andiskutiert; der ÖGUM-Vorstand wird hierzu zur Aktion aufgefordert.
H. Steiner stellte dann den Antrag auf Entlastung des Vorstands, der einstimmig angenommen
wurde, die Vorstandsmitglieder enthielten sich der Stimme. H. Kathrein dankte allen
für das entgegengebrachte Vertrauen.
Auf Antrag des Präsidenten wurden die beiden Rechnungsprüfer T. Ybinger und M. Metzenbauer
für weitere 2 Jahre bestätigt.
Bei der Generalversammlung in Basel 2018 hatte die ÖGUM beschlossen, Herrn MR Prim.
Prof. Dr. Gebhard Mathis die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen. Eine ausführliche Würdigung
seines Wirkens, die den Rahmen dieses Berichts sprengen würde, ist für das nächste
Heft von Ultraschall in Medizin geplant. Im Namen der ÖGUM überreichte der Präsident
G. Mathis die Urkunde unter großem Beifall der anwesenden Mitglieder.
Der Vorstand hatte beschlossen, Prim. Prof Dr. Gerhard Mostbeck für die Ehrenmitgliedschaft
vorzustellen. Der Präsident begründete diesen Vorschlag mit dem Wirken und den Verdiensten
des Kandidaten. G. Mostbeck, geb. 1956, studierte in Wien und wurde 1990 FA für Radiologie.
Er habilitierte 1992 und arbeitete mit einem Forschungsstipendium 1 Jahr in San Francisco
(1991–1992). 1992–1997 war er Primarius am KH der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt,
dann Primarius am Wilhelminenspital (2007–2019) und am SMZ Baumgartner Höhe, Otto-Wagner-Spital
(2000–2019). Derzeit arbeitet er als niedergelassener Facharzt, Autor und Vortragender.
Er gewann 12 wissenschaftliche Preise, kann über 163 Originalarbeiten in Peer-Reviewed-Journals
vorweisen sowie 87 Arbeiten und Übersichtsarbeiten in Nicht-Peer-Reviewed-Journals,
weiters 16 Buchbeiträge und 500 Vorträge und Abstracts bei nationalen und internationalen
Kongressen.Prof. Mostbeck war im ÖGUM-Vorstand von 1998 bis 2005 und Präsident der
ÖGUM von 2002 bis 2005. Er bekleidete die Funktion eines Herausgebers von „Ultraschall
in der Medizin – European Journal of Ultrasound“ 2007–2017 und eines wissenschaftlichen
Beirats ebendort 1991–2007. Er war Präsident mehrerer DLT (Wien 2000, Bregenz 2003
und Wien 2011) und Präsident von WFUMB & Euroson & DLT Wien 2011 und ist zurzeit wieder
im Organisations- und Programmkomitee für das DLT 2020 in Salzburg tätig. Der Antrag
des Präsidenten auf Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an G. Mostbeck wurde von den
anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern einstimmig angenommen. Die Ehrenmitgliedschaft
wird somit offiziell in der nächsten ÖGUM-Generalversammlung im Rahmen des DLT in
Salzburg 2020 verliehen werden.
Für den ÖGUM-Förderpreis 2019 sind 3 Arbeiten eingereicht worden. Sie wurden statutengemäß
begutachtet. Der Gewinner Dr. M. Razpotnik aus dem Klinikum Klagenfurt stellt seine
preisgekrönte Arbeit „Frühzeitige Erkennung der Kardiomyopathie bei Patienten mit
Leberzirrhose mittels Strain-Echokardiografie und die Korrelation zur Lebersteifigkeit
und Schweregrad der Leberzirrhose“ in der Generalversammlung vor. Der Präsident verleiht
im Namen der ÖGUM im Rahmen des DLT in Leipzig 2019 Herrn Dr. M. Razpotnik den Förderpreis
der ÖGUM.
Der Präsident berichtet, dass der Preisträger 2018, Stefan Rauch, durch eine Bundesheerübung
verhindert war. Er wird und muss seine preisgekrönte Arbeit beim DLT 2020 in Salzburg
vorstellen.
Frau B. Kasperak gab nähere Informationen zum DLT 2020 in Salzburg. Es wird vom 21.
bis 23.10.2020 im Congress Center in Salzburg/Stadt stattfinden. Kongresspräsident
ist H. Prosch. Alle Informationen dazu werden auf der Kongress-Website, die bereits
online ist, zu finden sein: www.ultraschall2020.at. Am Mittwoch, dem 21.10., wird es Anwenderseminare geben sowie die Industrieausstellung.
Donnerstag, 22.10., und Freitag, 23.10., finden das wissenschaftliche Programm, Workshops
und die Industrieausstellung statt. Am Mittwoch werden alle Anwenderseminare von 9:00
Uhr bis 17:00 Uhr stattfinden (es gibt keine Staffelung mehr), danach gibt es den
Eröffnungsabend in der Industrieausstellung. Am Donnerstag wird der Gesellschaftsabend
im Restaurant Stieglkeller stattfinden.
Die ÖGUM hofft auf zahlreiche Vorschläge für das Kongress-Programm, die am 11. Jänner
2020 in der Programmsitzung in Wien besprochen werden. Der Präsident wies darauf hin,
dass die Programmsitzung äußerst wichtig ist und das Grundgerüst für einen erfolgreichen
Kongress darstellt. Es wurden die AK-LeiterInnen und/oder deren StellvertreterInnen
gebeten, zur Programmsitzung zu kommen, um ein möglichst ausgeglichenes und attraktives
Programm zu erstellen.
Der Präsident berichtete, dass das DLT US 2021 Ende Juni/Anfang Juli, also anders
als üblich, in Zürich stattfinden wird. Die SGUM hat das aus verschiedenen Überlegungen
so festgelegt, sowohl die ÖGUM als auch die DEGUM haben dies mit Skepsis zur Kenntnis
genommen. Es wurde aber vereinbart, dass es sich bei dem frühen Termin um eine Ausnahme
handeln wird. Des Weiteren hat man mit der SGUM vereinbart, dass sie erst nach der
Fertigstellung des Programms für US 2020 in Salzburg (d. h. frühestens im Juli 2020)
mit der Erstellung des US-2021-Programms beginnen darf.
Abschließend bedankt sich der Präsident beim Vorstand, allen Teilnehmern der Sitzung,
bei B. Kasperak und K. Schuster für die Mitarbeit und Diskussion und schließt die
Sitzung zeitgerecht.