Experten gehen davon aus, dass mehr als 50 Hautkrankheiten in Verbindung mit Diabetes-Stoffwechselerkrankung
auftreten. Warum sich die Erkrankungen gegenseitig beeinflussen, ist nicht restlos
geklärt. Vermutlich begünstigen Entzündungsprozesse, Ablagerungen von zuckerhaltigen
Substanzen in der Haut und die geschwächte Immunabwehr Pilz- und bakterielle Infektionen.
Bräunliche Flecken und Pilzinfektionen
Zu den häufigsten Hauterscheinungen bei Menschen mit Diabetes gehören bräunliche,
narbenähnliche, rundliche Flecken, die sich meist über dem vorderen Schienbein zeigen.
Die diabetische Dermopathie findet sich bei bis zu 70 Prozent aller Diabetespatienten.
Ein weiteres Warnzeichen für Diabetes sind stark ausgeprägte, hartnäckige Pilzinfektionen
an Füßen, in den Leisten oder der Achselhöhle, unter der Brust, in der Scheide oder
im Analbereich. Chronische Pilzinfektionen gelten als Marker-Erkrankung für Diabetes
mellitus. Nach Einstellung des Blutzuckers verschwindet die Dermopathie und Pilzerkrankungen
können erfolgreich behandelt werden.
Gefahren für Diabetespatienten
Nagelpilz ist für Diabetespatienten besonders gefährlich, weil die Nagelschäden als
Eintrittspforte für Bakterien dienen, die bspw. ein diabetisches Fußsyndrom befördern
können. Bakterien, die über kleine Fußwunden in den Körper eintreten, können sogar
eine schwerwiegende Wundinfektion auslösen – ein sogenanntes Erysipel. Die Betroffenen
entwickeln meist gleichzeitig hohes Fieber und Schüttelfrost. Hier liegt ein Notfall
vor: Es droht die Gefahr einer Blutvergiftung.
Im Laufe ihrer Erkrankung leiden viele Diabetespatienten unter Hauttrockenheit, die
vermutlich Pruritus auslöst. Lässt das Jucken durch klassische Therapien wie Kortisonsalbe
oder Antihistaminika nicht nach, ist dies bei Diabetespatienten ein Hinweis auf eine
Nierenfunktionsstörung, die von einem Nephrologen abgeklärt werden sollte.
Nach einer Pressemitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)