Handchir Mikrochir Plast Chir 2020; 52(01): 38-40
DOI: 10.1055/a-1075-2727
Der interessante Fall

Primäre Zeigefinger Pollizisation gestielt an der Arteria metacarpalis dorsalis im Rahmen einer multidigitalen Replantation – ein Fallbericht

Primary index finger pollicization pedicelled on the first dorsal metacarpal artery in a multi digital replantation – a case report
Inga Swantje Besmens
,
Thomas Giesen
,
Maurizio Calcagni

Bei komplexen Handverletzungen hat die Rekonstruktion des Daumens, so er verletzt ist, Priorität. Bei Amputationsverletzungen mehrerer Finger besteht neben der harten Indikation zur Daumenreplantation, macht der Daumen doch allein bereits 40 % der Handfunktion aus, weitgehend Konsensus, dass soweit sinnvoll und möglich auch die anderen amputierten Finger replantiert werden sollen [1], [2]. Es kann jedoch vorkommen, dass das Daumenamputat nicht vorliegt oder schlicht derart zerstört ist, dass eine Replantation nicht möglich ist. In solchen Fällen bietet sich bei multidigitalen Amputationsverletzungen unter Umständen die heterotope Replantation des Amputates eines anderen Fingers auf die Daumenposition zur Daumenrekonstruktion an [3]. Bei isoliertem Daumenverlust stehen mehrere Verfahren zur Daumenrekonstruktion zur Verfügung, so die Distraktion des 1. Mittelhandknochens mit und ohne zusätzlicher Vertiefung der 1. Zwischenfingerfurche, die (Teil-)Transplantation einer Zehe und auch die Pollizisation eines Fingers. Bei der Pollizisation besteht kein Konsensus darüber, welcher Finger zur Rekonstruktion des Daumens herangezogen werden sollte, auch wenn vielerorts der Zeigefinger hierfür präferiert wird [4].



Publication History

Article published online:
05 March 2020

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