Thrombose der oberen Extremität – Eine unterschätzte Entität?

Die venöse Thromboseembolie (VTE) beinhaltet die tiefe Venenthrombose (TVT) und die Lungenembolie. Sie ist die dritthäufigste kardiovaskuläre Erkrankung mit einer jährlichen Inzidenz von 0,1 % und betrifft annähernd 5 % der Bevölkerung. Historisch bedingt, gilt die TVT der oberen Extremität als ein relativ gutartiges Ereignis. Mit zunehmender Inzidenz gehen auch vermehrt Komplikationen wie Lungenembolie, V.-cava-superior-Syndrom, postthrombotisches Syndrom oder Blutung durch Antikoagulation einher. Managementstrategien werden weithin von den Erfahrungen mit der TVT der unteren Extremität abgeleitet.

Fazit

Die Autoren können mit ihrer Studie belegen, dass eine hohe Prävalenz der TVT der oberen Extremität bei hospitalisierten Patienten besteht. Trotz einer geringeren Inzidenz einer synchronen Lungenembolie haben Patienten mit TVT der oberen Extremität eine höhere Prävalenz von signifikanten Komorbiditäten und eine höhere Gesamtmortalität. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass größere Studien notwendig sind, um die Risikofaktoren für die Entwicklung einer TVT der oberen Extremität und Patienten, die von einer aggressiveren Therapie profitieren, identifizieren können.

Publication History

Article published online:
26 February 2020