Aktuelle Rheumatologie 2020; 45(03): 189
DOI: 10.1055/a-1105-1957
Editorial

Editorial

Ulrich Illgner
 

    Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

    wir freuen uns Ihnen in dem vorliegenden Sonderheft einige Krankheiten vorzustellen, die uns vielleicht nicht jeden Tag begegnen aber möglicherweise doch nicht so selten sind wie gedacht. Wir sollten dabei bedenken, dass wir alle Spezial-Sprechstunden und -Versorgungen betreiben wodurch auch insgesamt wenig verbreitete Phänomene in diesem Setting doch deutlich häufiger auftreten können oder gezielt zur Abklärung geschickt werden.


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    Dr. Ulrich Illgner

    Die Rheumatologie hat in den letzten Jahren atemberaubende Fortschritte gemacht. Wir können heute unseren Patienten mit den klassischen rheumatischen Erkrankungen eine wesentlich zielgenauere und sicherere Diagnostik anbieten. Daraus folgend können wir auf der Grundlage permanent überarbeiteter Leitlinien durch den Einsatz moderner Medikamente ein hervorragendes Outcome und in wesentlich mehr Fällen als früher sogar eine Remission erreichen.

    Dabei sollte man aber nicht die vielen Differenzialdiagnosen und seltenen Erkrankungen oder „Kolibris“ vergessen. Deswegen wurde dieses Sonderheft konzipiert, für das namhafte Autoren und Co-Autoren gewonnen werden konnten, um spannende Fälle aus ihrem klinischen Alltag darzustellen. Ich antworte auf die Frage meiner Patienten, was wir in der internistischen und orthopädischen Rheumatologie eigentlich machen, gerne, dass wir gerade bei Erstuntersuchungen oft ein wenig „Sherlock-Holms-artig“ komplexen Fragen auf den Grund gehen, was aus meiner Sicht auch den Reiz unseres Fachgebietes darstellt: „Wenn dann die wahrscheinlichen Antworten ausgeschlossen worden sind, muss die unwahrscheinliche die richtige sein“. Dieses Zitat scheint die perfekte Einleitung zum Thema dieses Themenheftes zu sein, denn für diese seltenen Erkrankungen bestehen oft keine Tests oder bildgebenden oder laborchemischen Verfahren und man muss der Lösung „klinisch“ auf die Spur kommen: Lassen sie sich von dem detektivischen Spürsinn und Jagdfieber infizieren und folgen Sie auf den nächsten Seiten abenteuerlichen Spuren.

    Falls im klinischen Alltagsgeschehen dann der eine oder andere Fall auftaucht, der seltsam erscheint oder insbesondere wenn der schon sicher geglaubte klinische Erfolg ausbleibt, lohnt es sich oft nochmal innerlich zurückzutreten und den gesamten Fall und dessen Verlauf aufzurollen, auch um mögliche Fehl- oder Übertherapien zu vermeiden.

    Ihnen allen eine erfreuliche Lektüre,
    Ihr Dr. U. Illgner


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    Korrespondenzadresse

    Dr. Ulrich Illgner
    Hohenzollernstraße 64
    56068 Koblenz

    Publication History

    Article published online:
    18 June 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York

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