Pneumologie 2020; 74(06): 315
DOI: 10.1055/a-1105-9828
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser

 

    diese Juni-Ausgabe der Pneumologie ist dominiert von der SARS-CoV-2-Pandemie und der durch sie verursachten Erkrankung COVID-19. Zunächst werden im Pneumo-Fokus einige wichtige Arbeiten aus den internationalen Journals referiert, die wesentliche Aspekte der Problematik betrachten.

    Drei Beträge aus unserer Gesellschaft seien aber besonders hervorgehoben. Hier wäre zunächst das Positionspaper der DGP zur praktischen Umsetzung der apparativen Differenzialtherapie der akuten respiratorischen Insuffizienz bei COVID-19 zu nennen. Unter der Federführung unseres Präsidenten Michael Pfeiffer hat sich eine ganze Reihe von ausgewiesen Experten dieser Fragestellung angenommen und sehr konzise und praxisnahe Empfehlungen gegeben. Nach der exzellenten Herleitung der wissenschaftlichen und pathophysiologischen Grundlagen der mit einer Beatmungstherapie einhergehenden Probleme gibt das Positionspapier klare Handlungsempfehlungen für die verschiedenen apparativen Techniken. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Darlegung, dass auch nicht-invasive Beatmungstherapien gerade auf dem Hintergrund des besseren pathophysiologischen Verständnisses der Corona-Pneumonie einen festen Stellenwert in der Versorgung von COVID-19-Patienten haben sollten. Die DGP-Stellungnahme zeigt zudem, dass sich das Übertragungsrisiko auf das medizinische Personal durch geeignete Techniken minimieren lässt. Offenbar gibt es eine substanzielle Anzahl von Patienten, die mit NIV-Techniken erfolgreich behandelt werden können. Man darf auf neue Daten dazu gespannt sein.

    Von praktischer Bedeutung ist auch die Stellungnahme der DGP zu den Effekten des Mund-Nasen-Schutzes.

    Berliner Pneumologen und Intensivmediziner schildern in einer weiteren Arbeit zur Pandemie die wichtige Stellung der Weaning-Zentren in der Bewältigung der Pandemie am Beispiel eines „Post-Save-Konzepts“ in Berlin und Brandenburg.

    Einem anderen Virus mit pneumotoxischem Potenzial, dem RS-Virus, ist abschließend eine CME-Fortbildung gewidmet, die wir Ihnen ans Herz legen möchten.

    Bleiben Sie alle behütet und gesund!

    Tom Schaberg
    Santiago Ewig


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    Prof. Dr. med. Tom Schaberg
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    Prof. Dr. med. Santiago Ewig

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    17. Juni 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York


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