Frauenheilkunde up2date 2020; 14(04): 283-286
DOI: 10.1055/a-1130-4526
SOP / Arbeitsablauf

SOP Präoperative Untersuchung des Blutungsrisikos

Wolfgang Schwenk

Blutungen nach operativen Eingriffen stellen potenziell lebensbedrohliche Komplikationen dar. Damit postoperative Blutungen nicht gehäuft auftreten, ist es sinnvoll, vor einer geplanten Operation festzustellen, ob bei dem Patienten ein erhöhtes Blutungsrisiko besteht. Bei Patienten ohne relevante Leberfunktionsstörung betreffen die häufigsten Hämostasestörungen nicht das plasmatische Gerinnungssystem, sondern die zelluläre Komponente der Gerinnung. Dabei spielen vor allem medikamentöse Thrombozytenaggregationshemmer und krankhafte Störungen der Thrombozytenfunktion eine Rolle. Die üblicherweise durchgeführten Untersuchungen der plasmatischen Gerinnung sind daher nicht geeignet, Patienten mit einem erhöhten Risiko für eine postoperative Blutung zu identifizieren. Dazu ist vielmehr eine spezifische Blutungsanamnese erforderlich.



Publication History

Article published online:
30 July 2020

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York

 
  • Literatur

  • 1 Pfanner G, Koscielny J, Pernerstorfer T. et al. Präoperative Blutungsanamnese. Empfehlungen der Arbeitsgruppe perioperative Gerinnung der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin. Anaesthesist 2007; 56: 604-611
  • 2 Koscielny J, Ziemer S, Radtke H. et al. A practical concept for preoperative identification of patients with impaired primary hemostasis. Clin Appl Thromb Hemost 2004; 10: 195-204