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DOI: 10.1055/a-1163-0077
Akne vulgaris: Beeinflusst niedrig dosiertes Isotretinoin die Androgenspiegel?
The effect of low-dose isotretinoin therapy on serum androgen levels in women with acne vulgaris.
Int J Womens Dermatol 2019;
6: 102-104
DOI: 10.1016/j.ijwd.2019.10.007.
Isotretinoin ist ein hoch effektives Aknetherapeutikum: Es verkleinert die Talgdrüsen und normalisiert ihre Funktion. Obwohl dem Vitamin A-Derivat prinzipiell eine hormonunabhängige Wirkung zugeschrieben wird, ist unklar, inwiefern es – bspw. bei niedrig dosierter Behandlung – die Spiegel der Serumandrogene sowie deren Vorläufermoleküle beeinflusst. Ein Team internationaler Wissenschaftler hat diese Fragestellung nun untersucht.
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An der Studie nahmen 36 Frauen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren teil, die an einer mäßigen bis schweren nodulozystischen Akne litten. Eine Schwangerschaft, ein polyzystisches Ovarsyndrom, kürzliche Gemütserkrankungen bzw. Depressionen, Schilddrüsen- und Hypophysenerkrankungen sowie die Behandlung mit Finasterid, Retinoiden oder hormonellen Kontrazeptiva innerhalb der vorangegangenen 3 Monate stellten Ausschlusskriterien dar. Zunächst bestimmten die Wissenschaftler am Zyklustag 2 oder 3 eine Reihe von Hormonwerten. Diese umfassten Dehydroepiandrosteron (DHEA), 17-Hydroxyprogestron, Testosteron, freies Testosteron, Dihydrotestosteron (DHT), das luteinisierende Hormon, das follikelstimulierende Hormon sowie Prolaktin. Anschließend nahmen die Patientinnen über 3 Monate täglich Isotretinoin in niedriger Dosis ein. Nach der Studienintervention wiederholten die Forscher die Laboruntersuchungen.
Ergebnisse
Nach der 3-monatigen Istotretinoin-Therapie beobachteten die Wissenschaftler eine signifikante Abnahme der Testosteron-, der Prolaktin- sowie der DHT-Spiegel. Der DHEA-Spiegel stieg hingegen signifikant an. Auf die Spiegel des luteinisierenden Hormons, des follikelstimulierenden Hormons, des freien Testosterons sowie des 17-Hydroxyprogestrons hatte die niedrig dosierte medikamentöse Behandlung dagegen keinen wesentlichen Einfluss. Bei ihrer Untersuchung berücksichtigten die Forscher allerdings weder die Verteilung der Akne im Studienkollektiv noch prüften sie den Zusammenhang zwischen den erhöhten DHEA-Spiegeln und dem klinischen Therapieansprechen.
Isotretinoin senkt den Spiegel einiger Androgene, erhöht gleichzeitig jedoch den Spiegel des an der Aknepathogenese beteiligten Hormons DHEA, schlussfolgern die Wissenschaftler. Angesichts ihrer klinischen Erfahrung gehen sie davon aus, dass sich die therapeutische Effektivität von Isotretinoin durch die simultane Gabe eines Antiandrogens, bspw. Spironolacton, optimieren lässt. Diese Hypothese sollte ihrer Meinung nach im Rahmen einer randomisierten, kontrollierten Studie geprüft werden.
Dr. med. Judith Lorenz, Künzell
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Publication History
Article published online:
20 August 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York