Notaufnahme up2date 2020; 2(04): 320-326
DOI: 10.1055/a-1179-2077
SOP / Arbeitsablauf

SOP Akutes Angioödem

Merita Demjaha
,
Gregory Mansella

Angioödeme unterschiedlicher Genese bergen stets die Gefahr eines Larynxödems mit drohender Asphyxie. Eine standardisierte Patientenbeurteilung mit Differenzierung der wahrscheinlichsten Angioödemursache und rascher Einleitung wirksamer Therapiemaßnahmen ist essenziell, um unter Zeitdruck Fehlbeurteilungen zu minimieren.

Fazit

Bei Patienten mit akutem Angioödem stehen die Beurteilung und Sicherung der Atemwege an erster Stelle.

Mastzell-vermittelte Angioödeme sind häufig mit Juckreiz und/oder Urtikaria verbunden und sprechen gut auf Adrenalin, Antihistaminika und Steroide an.

Für Bradykinin-vermittelte Angioödeme stehen als Erstlinientherapie C1-INH-Konzentrate, Bradykinin-Rezeptorblocker, Kallikrein-Inhibitor, als Zweitlinientherapie FFP zur Verfügung. Adrenalin, Antihistaminika und Steroide sind wirkungslos.

Bei unklarer Angioödemursache soll v. a. bei Beteiligung der Atemwege und/oder Schock von einer Anaphylaxie ausgegangen und der Patient neben der Sicherung der Atemwege mit Adrenalin und Volumen behandelt werden.



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Article published online:
21 October 2020

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