Liebe Leserinnen und Leser,

„Es ist wertvoller, stets den Respekt der Menschen, als gelegentlich ihre Bewunderung zu haben.“

Jean-Jacques Rousseau (1712–1778), Genfer Schriftsteller, Philosoph und Pädagoge

das Jahr 2020 neigt sich seinem Ende zu. Die WHO hatte es zum „Jahr der professionell Pflegenden und der Hebammen“ erklärt. Aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie ist es das geworden, allerdings in sehr unerwarteter und zwiespältiger Weise. Wir alle spüren die Belastungen der vergangenen Monate und die Ungewissheit der kommenden Zeit. Mehr denn je kommt es auf uns an, auf unsere Fachkompetenz, unser Mitgefühl, unsere Belastbarkeit. Das erfordert eine konsequente Selbstpflege, für die wir selbst verantwortlich sind. Und eine gute berufspolitische Selbstvertretung, denn es reicht nicht, wenn andere für uns beruflich Pflegende klatschen und kochen und anschließend diskutieren, wer eine Bonuszahlung verdient hat und wer nicht. In Nordrhein-Westfalen wird eine Pflegekammer aufgebaut, in Niedersachsen wird sie aufgrund des Votums der Unzufriedenen unter den Kammermitgliedern wieder abgeschafft. Wir wollen unser Bestes geben für die Gesellschaft, in der wir leben, und wir wollen mitbestimmen, wie dieses Beste aussehen soll. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir uns gegenseitig zuhören, unsere unterschiedlichen Ansichten respektieren und trotzdem einen gemeinsamen Weg einschlagen. Dafür wünsche ich uns allen im kommenden Jahr viel Energie, Ausdauer und Zuversicht.

Bleiben Sie behütet.

Ihre

Eva-Maria Wagner

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Article published online:
07 December 2020