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DOI: 10.1055/a-1295-9589
Pulmonal oligometastasiertes NSCLC: Operation versus konservative Therapie
Was ist die optimale Therapiestrategie beim pulmonal oligometastasierten, initial kurativ resezierten nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC)? Mit dieser Fragestellung beschäftigten sich Wissenschaftler aus Südkorea im Rahmen einer retrospektiven Kohortenstudie. Sie verglichen dabei verschiedene operative und nicht operative Behandlungsoptionen unter prognostischen Gesichtspunkten miteinander.
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Hierzu werteten sie die Daten von 2230 Patienten aus, bei welchen zwischen 2004 und 2014 an der Universität von Seoul ein NSCLC vollständig reseziert worden war. 102 dieser Patienten erlitten im Verlauf der Nachbeobachtungszeit bis zu 5 metastatische Lungenabsiedlungen (ipsi- und kontralateral), ohne dass begleitend weitere Fernmetastasen nachweisbar waren. Personen mit einem synchronen oder metachronen primären Lungenkarzinom schlossen die Forscher von der Analyse aus. Gleiches galt für Patienten mit einem pathologischen Tumorstadium IV. 41 Patienten (40 %) unterzogen sich infolge der Oligometastasierung einer erneuten Operation, zum Teil in Kombination mit einer Chemo- oder Strahlentherapie. In den übrigen 61 Fällen (60 %) entschied man sich für einen konservativen Behandlungsansatz: 34 Patienten erhielten eine Chemotherapie, 15 eine Radiatio, 9 eine Radiochemotherapie und 3 Best Supportive Care. Als primären Studienendpunkt definierten die Forscher das Überleben nach Rezidiveintritt.
Ergebnisse
Das mediane Alter der Studienpatienten bei der Rezidivmanifestation betrug 64,9 Jahre und das rezidivfreie Intervall 18,1 Monate. Im Schnitt erlitten sie 1,1 Metastasen. Die erneut operierten Patienten waren im Vergleich zu den konservativ geführten Patienten zum Zeitpunkt des 1. Lungeneingriffs signifikant jünger, hatten einen besseren Allgemeinzustand und ein niedrigeres pathologisches T-Stadium. Auch zum Zeitpunkt der pulmonalen Oligometastasierung waren sie signifikant jünger und wiesen weniger Filiae auf. Im Median überlebten die Patienten nach dem Oligorezidiv 46,4 Monate, wobei die 5-Jahres-Post-Rezidiv-Überlebensraten bei operativem bzw. konservativem Management 67 bzw. 26 % betrugen. Mittels multivariater Analyse identifizierten die Forscher die videoassistierte Chirurgie beim Ersteingriff (Hazard Ratio 0,434; p = 0,003) sowie die operative Therapie der Oligometastasen (Hazard Ratio 0,488; p = 0,033) als signifikante, unabhängige Prognosefaktoren für ein besseres Post-Rezidiv-Überleben.
Bei pulmonalen Oligometastasen eines kurativ resezierten NSCLC geht die erneute chirurgische Therapie im Vergleich zum nicht operativen Management mit einem signifikanten Überlebensvorteil einher, schlussfolgern die Autoren. Ihre Empfehlung: Wenn möglich, sollte bei einer entsprechenden Konstellation dem operativen Vorgehen der Vorzug gegeben werden.
Dr. med. Judith Lorenz, Künzell
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Publication History
Article published online:
12 February 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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