Zahnmedizin up2date 2020; 14(06): 519-528
DOI: 10.1055/a-1308-3664
Kinder- und Jugendzahnheilkunde

Standards der Fissuren- und Grübchenversiegelung

Roswitha Heinrich-Weltzien
,
Jan Kühnisch
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Karies ist weltweit eine der häufigsten chronischen Erkrankungen in allen Lebensphasen. In den Industrienationen mit der breiten Verfügbarkeit fluoridhaltiger Zahnpasten ist der Kariesbefall auch bei Nichtrisikopatienten im Kindes- und Jugendalter auf die Fissuren und Grübchen der bleibenden Molaren konzentriert. Die Versiegelung dieser Kariesprädilektionsstellen ist eine zahnflächenspezifische Präventionsmaßnahme zur Vorbeugung einer Fissuren- und Grübchenkaries. Basierend auf der überarbeiteten S3-Leitlinie „Fissuren- und Grübchenversiegelung“ werden die aktuellen Empfehlungen zum klinischen Prozedere zusammenfassend dargestellt.

Kernaussagen
  • Die Fissuren- und Grübchenversiegelung (F-G-V) ist eine zahnflächenspezifische Präventionsmaßnahme.

  • Der kariespräventive Nutzen wurde für die bleibenden Molaren in Metaanalysen und systematischen Übersichtsarbeiten als hoch eingeschätzt.

  • Die F-G-V ist an gesunden Fissuren zur Kariesprävention und an Fissuren mit nicht kavitierten kariösen Läsionen zur Kariesarretierung indiziert.

  • Niedrigvisköse methacrylatbasierte Versiegelungskunststoffe sind mit der Säurekonditionierung anzuwenden, dabei sind Lichtpolymerisate als Ein-Komponenten-Materialien den Autopolymerisaten vorzuziehen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. Dezember 2020

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