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DOI: 10.1055/a-1310-7295
Längeres Gesamtüberleben durch Atezolizumab bei nichtkleinzelligem Lungenkrebs
Lungenkrebs ist mit weltweit mehr als 1,5 Millionen diagnostizierten Patienten pro Jahr die häufigste Krebsart. Bei der Hälfte der Patienten wird eine metastasierende Erkrankung diagnostiziert, und dies könnten Kandidaten für den monoklonalen Antikörper Atezolizumab sein. Die Studie untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit von Atezolizumab im Vergleich zu einer Chemotherapie auf Platinbasis als Erstlinienbehandlung für Patienten mit metastasiertem nichtkleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC).
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Methoden
In die randomisierte, globale, offene Phase-III-Studie wurden Patienten mit metastasiertem nichtkleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) eingeschlossen, bei denen unabhängig vom histologischen Typ auf mindestens 1 % der Tumorzellen oder mindestens 1 % der tumorinfiltrierenden Immunzellen die PD-L1-Expression immunhistochemisch festgestellt wurde. Die Teilnehmer, die vorher noch keine Chemotherapie erhalten hatten, wurden auf 2 Gruppen randomisiert. Eine erhielt Atezolizumab 1200 mg intravenös für eine mediane Behandlungsdauer von 5,3 Monaten, die andere erhielt eine Chemotherapie auf Platinbasis (4 oder 6 Zyklen alle 3 Wochen). Hier betrug die mediane Behandlungsdauer 2,1 Monate für Cisplatin, 2,3 Monate für Carboplatin, 2,6 Monate für Gemcitabin und 3,5 Monate für Pemetrexed.
Der primäre Endpunkt war das Gesamtüberleben bei Patienten mit PD-L1-Expression und ohne EGFR-Mutationen oder ALK-Translokationen. Zu den wichtigsten sekundären Endpunkten gehörte das progressionsfreie Überleben (PFS) nach RECIST.
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Ergebnisse
Insgesamt wurden 572 Patienten eingeschlossen, wobei 285 Patienten für die Behandlung mit Atezolizumab und 287 für eine Chemotherapie vorgesehen waren. Die Population mit EGFR- und ALK-Wildtyp-Tumoren bestand aus 554 Patienten, wobei 277 Patienten in jede Gruppe randomisiert wurden. Bemerkenswert ist, dass 18 Patienten mit einer EGFR-Mutation oder ALK-Translokation aufgenommen wurden, die aus der primären Analysepopulation ausgeschlossen, aber in die Sicherheitspopulation aufgenommen wurden.
In der Untergruppe der Patienten mit EGFR und ALK-Wildtyp-Tumoren, die die höchste Expression von PD-L1 aufwiesen (205 Patienten), war das mediane Gesamtüberleben in der Atezolizumab-Gruppe um 7,1 Monate länger als in der Chemotherapie-Gruppe (20,2 Monate vs. 13,1 Monate; Hazard Ratio für den Tod [HR] 0,59; p = 0,01).
Von den 205 Patienten mit hohem PD-L1-Status waren 146 (71,2 %) bis zum Daten-Cut-off fortgeschritten oder verstorben. Das progressionsfreie Überleben betrug 8,1 Monate in der Atezolizumab-Gruppe und 5,0 Monate in der Chemotherapie-Gruppe (HR 0,63).
Bei Patienten mit hoher oder mittlerer PD-L1-Expression überschritt das mediane Gesamtüberleben nach 18,2 Monaten mit Immuntherapie im Vergleich zu 14,9 Monaten mit Chemotherapie nicht die vordefinierte Alpha-Grenze (HR 0,72). Aus diesem Grund wurde das Gesamtüberleben bei Patienten mit messbarer PD-L1-Expression nicht formell getestet, sondern betrug 17,5 Monate bei Patienten, die Atezolizumab erhielten, und 14,1 Monate bei denen unter Platintherapie (HR 0,83). Von den NSCLC-Patienten mit hoher blutbasierter Tumormutationsbelastung zeigten diejenigen, die Atezolizumab erhielten, ein verbessertes PFS von 7 Monaten gegenüber 4 Monaten bei den Chemotherapien.
Unerwünschte Ereignisse (UE) traten bei 90,2 % der Patienten in der Atezolizumab-Gruppe und bei 94,7 % der Patienten in der Chemotherapie-Gruppe auf. UE des Grades 3 oder 4 traten bei 30,1 % (Atezolizumab-) bzw. 52,5 % (Chemotherapie-Gruppe) der Patienten auf, wobei Anämie, Neutropenie und Thrombozytopenie am häufigsten waren, nämlich bei ≥ 5 % der Patienten in beiden Gruppen. In jeder Gruppe gab es 11 Patienten, bei denen ein UE des Grades 5 auftrat.
Die Behandlung mit Atezolizumab führte bei NSCLC-Patienten mit hoher PD-L1-Expression, unabhängig vom histologischen Typ, zu einem signifikant längeren Gesamtüberleben als eine Chemotherapie auf Platinbasis. Besonders begünstiget das allgemeine und progressionsfreie Überleben Atezolizumab in den Untergruppen mit einer hohen blutbasierten Tumormutationslast. „Dieser Befund legt nahe, dass der Biomarker weiter erforscht werden sollte“, so die Autorinnen und Autoren.
Die Studie wurde von F. Hoffmann-La Roche/Genentech finanziert.
Dr. Markus Numberger, Kandel
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Publication History
Article published online:
19 April 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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