Abstract
Acute testicular pain in childhood can be caused by testicular torsion, torsion of
the appendix testis, or epididymo-orchitis. Quick and reliable diagnosis is essential
for determining the further course of action (surgery or conservative approach). The
diagnostic tool of choice is high-resolution sonography with a linear transducer (> 10 MHz)
combined with color and spectral Doppler sonography. The Doppler device settings should
include a low pulse repetition frequency (< 4 cm/s), a low wall filter (< 100 Hz),
and adequate gain. Comparison with the unaffected healthy testis is essential. The
most important of the three diseases is torsion of the spermatic cord because it requires
immediate surgical intervention and detorsion. The affected testis is enlarged and
has an inhomogeneous echotexture with hypoechoic and hyperechoic areas as well as
an associated hydrocele. In testicular torsion, color Doppler shows reduced or absent
intratesticular vessels in comparison with the healthy contralateral testis. Spectral
Doppler shows decreased flow velocities especially during diastole in intratesticular
arteries and an increased resistance index. The investigation should always include
imaging of the spermatic cord from the outer inguinal ring to the upper pole of the
testis. In contrast to a normal finding, the vessels and the ductus deferens are not
displayed as linear tubular structures but in form of a spiral twist. Ultrasound shows
a target-like structure with multiple concentric rings. Color Doppler sonography
shows the typical whirlpool sign. In torsion of the appendix testis, the appendix
testis is enlarged in the groove between the testis and epididymis. The longitudinal
diameter of the appendix testis can be greater than 5 mm. The echogenicity of the
torsed appendage can vary between hypoechoic (acute torsion) and hyperechoic (prior
torsion). An associated hydrocele of varying size is usually seen. Color Doppler sonography
reveals a lack of perfusion of the enlarged appendix testis and increased vascularity
of the testis and primarily the epididymis. Epididymo-orchitis is characterized by
an enlarged epididymis and/or testis with inhomogeneous echogenicity (hypoechoic –
hyperechoic). Color Doppler sonography shows increased vascularity in comparison with
the unaffected testis. Spectral Doppler reveals increased diastolic flow velocities
and a decreased resistance index. Idiopathic scrotal edema and an incarcerated inguinal
hernia must be ruled out in the differential diagnosis.
Zusammenfassung
Bei akuten Hodenschmerzen im Kindesalter gilt es, zwischen Hodentorsion, Hydatidentorsion
und Epididymoorchitis zu differenzieren. Wichtig ist eine zuverlässige und rasche
Diagnose, um das weitere Prozedere (OP oder konservativ) festlegen zu können. Das
Diagnostikum der Wahl ist die hochauflösende Sonografie mit einem Linearschallkopf
(> 10 MHz) zusammen mit der farbkodierten und gepulsten Dopplersonografie. Bei der
Einstellung des Dopplergeräts muss auf eine niedrige Pulsrepetitionsfrequenz (< 4 cm/s),
einen niedrigen Wandfilter (< 100 Hz) und eine adäquate Verstärkung geachtet werden.
Wichtig ist der Vergleich mit dem nicht betroffenen gesunden Hoden.
Die wichtigste der 3 Erkrankungen ist die Samenstrangtorsion, da sie die sofortige
operative Freilegung und Detorsion erfordert. Der betroffene Hoden ist vergrößert
und weist ein inhomogenes Binnenreflexmuster mit echoarmen und echogenen Arealen sowie
eine Begleithydrozele auf. Die Hodentorsion ist farbdopplersonografisch durch eine
reduzierte oder fehlende Darstellung der intratestikulären Gefäße im Vergleich zum
gesunden kontralateralen Hoden gekennzeichnet. Mit der gepulsten Dopplersonografie
sind die Flussgeschwindigkeiten v. a. in der Diastole in intratestikulären Arterien
erniedrigt und der Resistance-Index erhöht. Bei jeder Untersuchung muss der Samenstrang
vom äußeren Leistenring bis zum oberen Hodenpol dargestellt werden. Im Gegensatz zum
Normalbefund stellen sich die Gefäße und der Ductus deferens nicht als tubuläre, linear
verlaufende Strukturen dar, sondern sind spiralförmig verschlungen. Sonografisch findet
man eine schießscheibenförmige Struktur mit multiplen konzentrischen Ringen. Mit der
farbkodierten Dopplersonografie zeigt sich das typische Whirlpool-Zeichen. Bei der
Hydatidentorsion stellt sich eine vergrößerte Hydatide im Bereich der Einkerbung zwischen
Hoden und Nebenhoden dar. Der Längsdurchmesser der Hydatide kann dabei über 5 mm betragen.
Die Echogenität der torquierten Hydatide kann zwischen echoarm (akute Torsion) und
echogen (länger zurückliegende Torsion) schwanken. Meist findet man eine mehr oder
minder große Begleithydrozele. Mit der farbkodierten Dopplersonografie ist die vergrößerte
Hydatide nicht durchblutet, während Hoden und v. a. Nebenhoden eine vermehrte Vaskularität
aufweisen.
Die Epididymoorchitis ist durch einen vergrößerten Nebenhoden und/oder Hoden mit inhomogener
Echogenität (echoarm – echogen) und eine Begleithydrozele gekennzeichnet. Mit der
farbkodierten Dopplersonografie findet man im Vergleich zum nicht betroffenen Hoden
eine vermehrte Vaskularität. Mit der gepulsten Dopplersonografie finden sich erhöhte
Flussgeschwindigkeiten v. a. in der Diastole sowie ein erniedrigter Resistance-Index.
Differenzialdiagnostisch müssen das idiopathische Skrotalödem und eine inkarzerierte
Leistenhernie ausgeschlossen werden.