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DOI: 10.1055/a-1329-0128
Einblick
Pilze als Schallabsorber
Fraunhofer-Gesellschaft
Akustikelemente, die zur Verkleidung von Wänden oder Raumelementen dienen, bestehen derzeit meist aus Mineralfasern oder Kunststoffschäumen, einige von ihnen sind weder nachhaltig, noch lassen sie sich gut recyceln. Um eine umweltfreundlichere und gleichzeitig effektivere Alternative auf den Markt zu bringen, entwickelt das Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP Schallabsorber aus pilzbasierten Stoffen. Dabei stehen pflanzliche Substrate und Pilzmyzel im Fokus. Das Myzel besteht aus einem feinen Geflecht fadenförmiger Hyphen, wächst in der Natur unterirdisch und kann eine Größe von mehr als einem Quadratkilometer erreichen.
Für das Projekt züchten die Forscher die Myzelfäden im Labor. Das Pilzmyzel wird zunächst mit einem pflanzlichen Substrat aus Stroh, Holz und Abfällen aus der Lebensmittelproduktion vermischt und danach mit einem 3-D-Drucker in eine beliebige Form gedruckt. Daraufhin durchwachsen die Myzelfäden das gesamte Substrat, das so eine feste Struktur bildet. Hat das Myzel das Substrat durchdrungen, wird das Produkt im Ofen getrocknet, um den Pilz abzutöten. Das so entstandene Material verfügt über offene Zellwände, kann dadurch Schall aufnehmen und eignet sich mit gedruckten Porenstrukturen sehr gut als Schallabsorber.
Publication History
Article published online:
04 March 2021
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