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DOI: 10.1055/a-1388-7922
Die Appendixinvagination als seltene Differenzialdiagnose des akuten Abdomens im Kindesalter
Einleitung
Bei der intestinalen Invagination kommt es zur Einstülpung eines oralwärts gelegenen in einen aboralen Darmabschnitt. Die häufigste Form ist die ileozökale Invagination, die vorwiegend im Kleinkindalter auftritt. Ihre jährliche Inzidenz beträgt 32/100 000 Kinder (Marsicovetere P et al. Intestinal Intussusception: Etiology, Diagnosis, and Treatment. Clin Colon Rectal Surg 2017; 30: 30–39). Die Invagination der Appendix ist hingegen die seltenste Form der intestinalen Invagination, ihre Inzidenz wird in Appendektomiepräparaten mit 0,01 % angegeben (Desai R et al. J Pediatr 2012; 160: 456–460). Aufgrund der Seltenheit dieser Entität besteht das Risiko einer Fehlinterpretation von Symptomatik und Bildbefund, sodass die Appendixinvagination eine klinisch-radiologische Herausforderung darstellen kann. Nach Literaturangaben wird die Diagnose vorwiegend im intraoperativen Setting gestellt und nur wenige Berichte beschreiben eine erfolgreiche präoperative Diagnostik (Gluckman S et al. Cochrane Database Syst Rev 2017; 6: CD006 476). Grundsätzlich kann die Diagnose jedoch bei guten Ultraschallbedingungen und erfahrenem Befunder mit der Sonografie gestellt werden. Wir präsentieren einen klinischen Fall, in dem die Diagnose der Appendixinvagination präoperativ anhand von Sonografie und Magnetresonanztomografie (MRT) erarbeitet werden konnte.
Publication History
Article published online:
26 March 2021
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