Wie die Rheumatologie haben praktisch alle benachbarten und kooperierenden
Fachdisziplinen in den letzten Jahren einen enormen Wissenszuwachs erfahren. Es wird
also zunehmend unmöglich einen aktuellen, universellen Überblick
über die unzähligen Leitlinien und Empfehlungen zu behalten. Eine
kollegiale Teamarbeit ist insbesondere für unsere komplex erkrankten
Patienten entscheidend und für eine sehr gute Versorgungsqualität
notwendig. In diesem Zusammenhang muss die Bedeutung der ambulanten
spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) herausgestellt werden. Durch sie
konnte die interdisziplinäre Versorgung rheumatologischer Patienten aus
unserer Sicht deutlich verbessert werden.
In dieser Ausgabe der Zeitschrift Aktuelle Rheumatologie mit dem Titel
„Rheumatologie interdisziplinär“ werden fünf
Schwerpunkte in ihrer engen Relation zur Rheumatologie adressiert – Auge,
Herz, Lunge, Leber und Magen-Darm-Trakt.
Im ersten Artikel werden uns Dominika Pohlmann und Kollegen einen Überblick
über die HLA-B27 assoziierte anteriore Uveitis geben, was nicht zuletzt
aufgrund der in letzter Zeit hinzugewonnenen therapeutischen Möglichkeiten
bei Patienten mit Spondyloarthritiden von großem Interesse ist.
Des Weiteren freuen wir uns, dass wir Vincent Casteleyn und Kollegen für das
wichtige, komplexe, aber häufig in der rheumatologischen Literatur
unterrepräsentierte Thema der kardialen Beteiligungen bei rheumatologischen
Erkrankungen gewinnen konnten.
Unser dritter Artikel beschäftigt sich mit den interstitiellen
Lungenerkrankungen in der Rheumatologie, einer Thematik, die in den letzten Jahren
nicht zuletzt wegen den neuen antifibrotisch wirksamen Substanzen einer erheblichen
Dynamik unterliegt.
Im vierten und fünften Teil dieses Heftes kommt eine wesentliche
Partnerdisziplin der Rheumatologie, die Gastroenterologie zu Wort. Jan Kunkel und
Eckart Schott widmen sich lesenswert wichtigen rheumatologisch-hepatologischen
Differentialdiagnosen sowie potentiellen rheumatologischen Therapiekomplikationen
während Jochen Maul ausführlich die intestinalen
Manifestationsmöglichkeiten bei entzündlichen Erkrankungen
bearbeitet.
Wir wünschen viel Freude bei der Lektüre dieser nicht nur
interessanten, sondern auch überaus praxisrelevanten Ausgabe und hoffen
Ihnen einige Anregungen für den Alltag in Klinik und Praxis mit auf den Weg
geben zu können.
Ihre
Hans Bastian
Andreas Krause