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DOI: 10.1055/a-1500-2469
Nervenheilkunde
Zeitschrift für interdisziplinäre FortbildungCorona, Demenz und vieles mehr
Liebe Leserinnen und Leser,
vor fast einem Jahr habe ich an dieser Stelle auch schon über die Corona-Pandemie geschrieben. Damals befanden sich die Impfstoffe noch in der Entwicklung. Jetzt, nach fast 2 Jahren Corona-Pandemie, stehen uns nicht nur wirksame Impfstoffe zur Verfügung, mit denen eine COVID-19-Erkrankung fast komplett verhindert werden kann, sondern auch der Wissensstand über die Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2 hat sich erhöht: Schwere Verläufe werden schneller erkannt, die Neben- und Nachwirkungen der Infektion und die Pathophysiologien und Organbeteiligungen werden besser verstanden. Wird jetzt alles gut? „Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen!“ Dieses schöne Zitat wird mehreren Autoren zugeschrieben, mal Mark Twain, mal Winston Churchill, mal Kurt Tucholsky und auch mal Karl Valentin. Bleiben wir also gespannt, was die Zukunft noch bringt und vor allem: Bleiben wir optimistisch.
In dieser Ausgabe der Nervenheilkunde präsentieren wir Ihnen wieder eine bunte Vielfalt an interessanten Beiträgen, die uns im Laufe des Jahres erreicht haben. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Autoren.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie spiegeln sich auch in 2 Artikeln wider. Im Beitrag von Miriam König und Kollegen geht es um die Auswirkungen vermehrten Tragens von Mund-Nase-Schutz auf die Kognition und Psyche von Klinikmitarbeitern. Dazu wurden 29 Mitarbeiter einer Klinik hinsichtlich ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit sowie psychischen Gesundheit untersucht.
Im zweiten Beitrag diskutiert Clara Dominke und Mitarbeiter die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die neuropsychiatrischen Symptome von Menschen mit Demenz und auf die psychische Gesundheit ihrer pflegenden Angehörigen. Die Daten wurden anhand einer Online-Befragung ermittelt und anschließend ausgewertet.
Demenz ist auch das Thema im anschließenden Beitrag von Nadja Ziegert und Koautorinnen. Die Wissenschaftlerinnen erörtern innovative Angebote für Menschen mit Demenz in Deutschland. Mithilfe des Internets wurde nach Angeboten für Menschen mit Demenz recherchiert und die Ergebnisse werden hier präsentiert.
Im folgenden CME-zertifizierten Artikel geht es um die Arbeitsunfähigkeit bei psychischen Erkrankungen. Eine Umfrage hat gezeigt, dass Ärzte und Psychologen oft vor den Dilemmata hinsichtlich der Feststellung von Arbeitsunfähigkeit bei Patienten mit psychiatrischen/psychosomatischen Erkrankungen stehen. Andreas Hillert und Mitarbeiter diskutieren unter anderem über das schwierige Postulat: „Wer krank ist, der kann und darf nicht arbeiten – und ob man krankheitsbedingt nicht arbeiten kann, muss letztlich jeder selbst für sich entscheiden“.
Im weiteren Verlauf präsentiert Juan Valdés-Stauber in seinem Arbeit nicht nur das Standardmodell der Arzt-Patient-Beziehung, sondern auch eine spannende Ausarbeitung einer anthropologischen Modellierung der „Arzt-Patient-Beziehung“ bzw. der „therapeutischen Beziehung“. Beide Perspektiven werden miteinander verglichen und diskutiert.
Ann-Katrin Tesar und Kollegen stellen in einer Kasuistik die Ergebnisse ihrer Anwendung der transkraniellen Gleichstromstimulation als Zusatzverfahren zur Medikation und Psychotherapie bei der Behandlung einer Patientin mit therapieresistenter Zwangsstörung vor.
Abgerundet wird dieses Themenheft schließlich mit einer narrativen Übersichtsarbeit über neurogene Dysphagie, eines der häufigsten Symptome neurologischer Störungen wie Hirninfarkte oder neurodegenerative Erkrankungen. Jonas Kolodziej et al. besprechen die Ursachen, Diagnostik und Therapie dieser Schluckstörungen.
Die Herausgeber und die Redaktion wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.
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Publication History
Article published online:
02 November 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany