Grußwort zur Jahrestagung der GKJR vom 6. bis 9. Oktober 2021 in Berlin
Liebe Kolleginnen, liebe KolIegen,
wir dürfen mit großer Freude ankündigen, dass wir die Möglichkeit haben, die diesjährige Tagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie erneut zusammen mit der Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin als Hybrid-Kongress mit Präsenz- und Online-Programm vom 06. bis 09.10.2021 in der Berliner Messe/Hub27 durchzuführen.
Erfreulicherweise haben die Redner, die uns letztes Jahr bereits unterstützen wollten, fast ausnahmslos erneut zugesagt, sodass wir uns freuen, die ursprünglich geplanten Themen nun tatsächlich aufgreifen zu können. Zudem werden wir Themen zum Einfluss der SARS-CoV-2-Infektionen auf chronisch-entzündliche Erkrankungen adressieren. Hierfür können wir ein durchgehendes kinderrheumatologisches Programm vor Ort anbieten, welches parallel in einem Online-Kanal zur Verfügung steht. Dieses wird im Anschluss auch über einen längeren Zeitraum abrufbar sein.
Wir freuen uns auch sehr, dass erneut viele Sitzungen der weiteren Gesellschaften interdisziplinäre Themen aufgreifen, die sich mit chronischer Entzündung und rheumatologischen Fragestellungen beschäftigen, sodass wir hoffen, hier einen interessanten Überblick mit vielen Einblicken in unterschiedliche Disziplinen geben zu können. Im Rahmen des Workshop-Angebotes der DGKJ werden zudem 2 kinderrheumatologische Themen aufgegriffen werden.
Die Vorstandssitzung, die Kommissionssitzungen sowie das Forschungsmeeting werden wie ursprünglich geplant am Mittwoch (06.10.) stattfinden. Hierzu haben wir Räume im Deutschen Rheuma-Forschungszentrum, Campus Charité Mitte, reserviert. Über Details gerade auch im Hinblick auf eine mögliche Online-Teilnahme werden wir zeitnah informieren.
Es wurden über 50 spannende Abstracts eingereicht. Dies zeigt das große Interesse, Zusammenhänge bei kinderrheumatologischen Erkrankungen zu beschreiben und damit das Management der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Wir werden während der Tagung ausreichend Zeit haben, die Ergebnisse zu präsentieren und deren Relevanz zu diskutieren. Zudem haben wir Zeit vorgesehen, in der die aktuellen nationalen Studien im Rahmen einer eigenen Sitzung am 07.10. in der Zeit von 11:15 bis 12:15 Uhr vorgestellt und besprochen werden können.
Agenda Jahrestagung GKJR.
Mittwoch (06.10.2021)
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Uhrzeit
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Vorstands- und Beiratssitzung
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12:30-14:30
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Kommissionssitzungen
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14:45-15:45
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Kommissionssitzungen
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16:00-17:00
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Forschungsmeeting
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17:15-18:45
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Donnerstag (07.10.2021)
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Uhrzeit
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Symposium, DGKJ-Interdisziplinär: Wann sollte man an eine kinderrheumatologische Erkrankung denken? Teil 1
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07:30-08:30
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Symposium, GKJR: Vom Symptom zur Diagnose - welche Diagnostik ist sinnvoll?
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08:30-10:00
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Kongresseröffnung
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10:15-11:15
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Plenarsitzung: Bewegung
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11:15-12:15
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Symposium, GKJR: Was führt zur Entzündung? / What triggers inflammation?
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13:45-15:15
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Symposium, Interdisziplinär: Sklerodermie - interdisziplinäre Versorgung
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13:45-15:15
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Symposium, GKJR: Lupus erythematodes
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15:30-17:00
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Freier Vortrag / Posterkurzvortrag, GKJR: Abstract-Kurzvorträge
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17:15-18:45
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Workshop, Interdisziplinär:* WS12: Gelenksonographie bei Kindern und Jugendlichen
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17:15-18:45
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Ggf. Gesellschaftsabend oder gemeinsamer Spaziergang
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ab 19:30
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Freitag (08.10.2021)
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Zeit
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Symposium, GKJR: Freie Vorträge GKJR
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08:00-09:30
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Symposium, DGKJ-Interdisziplinär: Neuroinflammation interdisziplinär
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08:00-09:30
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Workshop, Interdisziplinär:* WS15: Bewegungsanalyse und Sport - Empfehlungen in der Kinderrheumatologie
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08:00-09:30
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Symposium, GKJR: Studien in der Kinderrheumatologie
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09:45-10:45
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Plenarsitzung: Hot Topic: SARS-Cov-2 Infektion von A/Z
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11:00-12:30
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Fortsetzung - Agenda Jahrestagung GKJR.
Symposium, GKJR: Von den Grundlagen zur zielgerichteten Therapie - neue Aspekte
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14:00-15:30
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Symposium, Interdisziplinär: Stoffwechselerkrankungen und Inflammation
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14:00-15:30
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Symposium, GKJR: Der Blick von oben auf die letzten beiden Jahre
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15:45-17:15
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Symposium, Interdisziplinär: Infektiologie am Bewegungsapparat in Praxis und Klinik
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15:45-17:15
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Symposium, DGKJ-Interdisziplinär: Molekulare Diagnostik - aktuelle Trends
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15:45-17:15
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Mitgliederversammlung GKJR
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17:30-19:00
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Samstag (09.10.2021)
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Zeit
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Symposium, DGKJ-Interdisziplinär: Wann sollte man an eine kinderrheumatologische Erkrankung denken? Teil 2
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07:30-08:25
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Interdisziplinär, Symposium: Physiotherapie für Kinder mit chronischen Erkrankungen
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07:30-08:25
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Interdisziplinär, Symposium: Mythen in der Kinderheilkunde
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08:30-10:00
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Symposium, GKJR: Kawasaki
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08:30-10:00
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Symposium, DGKJ-Interdisziplinär: Bewegungsstörungen bei chronischen Erkrankungen
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08:30-10:00
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Plenarsitzung: Entzündung
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10:15-11:45
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Symposium, GKJR: Entzündung verstehen und behandeln - Herausforderungen für die Kinderrheumatologie
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13:15-14:45
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Launch der Kinderrheuma-Stiftung Sabine Löw
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15:00-15:45
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Symposium, GKJR: Thieve Market - diskutieren Sie mit bei schwierigen Fällen
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15:45-17:00
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Symposium, Interdisziplinär: Sport Interdisziplinär
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15:00-16:30
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Stand: 23.07.2021
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* Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Voranmeldung ist verpflichtend.
Die Anmeldegebühr beträgt 40,00 €. Die Zertifizierung wird bei der Ärztekammer Berlin beantragt.
Die Alte Pumpe stände uns erneut für unseren Gesellschaftsabend am Donnerstag, dem 07.10. zur Verfügung. Hier warten wir aber ab, wie sich die weitere Pandemielage entwickelt – eventuell kann ja auch ein gemeinsamer Spaziergang entlang des Mauerverlaufs oder ein weitläufiges Picknick eine adäquate Alternative darstellen.
Wir freuen uns sehr auf eine spannende Tagung und hoffen Sie/Euch zahlreich als Gäste in Berlin oder auch online begrüßen zu können.
Hybrid-Kongress mit Präsenz- und Online-Programm
Veranstaltungsort: Berliner Messe/Hub27
Messedamm 22, 14055 Berlin
Nachruf für Frau Dr. med. Elke Jäger-Roman
Am Ostersonntag 2021 verstarb plötzlich und unerwartet im Alter von 78 Jahren Frau Dr. Elke Jäger-Roman, eine prägende Persönlichkeit der deutschen Pädiatrie, die sich um die Professionalisierung der ambulanten kinderärztlichen Versorgung auch in der Rheumatologie verdient gemacht hat. Wir trauern um eine engagierte Kinderärztin, die sich rückhaltlos für ihre Patienten einsetzte und deren Eltern sich bei ihr immer in sicheren Händen wussten. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie.
Frau Dr. Elke Jäger-Roman wurde am 29.12.1942 in Köln geboren. Nach Kindheit und Jugend in Bonn studierte sie von 1962 bis 1968 Medizin an den Universitäten in Bonn und München. 1963 arbeitete sie 8 Monate in Afghanistan. 1970 erhielt sie die Approbation in Bonn und promovierte. Nach einem halben Jahr chirurgischer Tätigkeit in Südafrika arbeitete sie mit einem Ausbildungsstipendium am Institut für Toxikologie und Embryonal-Pharmakologie der Freien Universität Berlin. Von 1973 bis 1980 ließ sie sich an der Universitätskinderklinik in Berlin, am damaligen Kaiserin-Auguste-Victoria-Haus zur Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin weiterbilden. Zudem spezialisierte sie sich dort auf dem Gebiet der Kinderrheumatologie. Danach arbeitete sie in der Pädiatrischen Pharmakologie an der Universität von New South Wales in Sydney, Australien. 1982 ließ sie sich in Berlin-Schöneberg als Kinder- und Jugendärztin nieder und betrieb ihre allgemeinpädiatrische Praxis bis 2009. Die ambulante Betreuung von Kindern mit rheumatischen Erkrankungen in ihrer Praxis in West-Berlin zusammen mit Dr. Wolfram Singendonk (verstorben ebenfalls 2021) war damals sehr innovativ, denn häufig wurden Kinder und Jugendliche mit rheumatischen Erkrankungen in weit entfernt gelegenen Kliniken für mehrere Wochen immer wieder stationär aufgenommen. Nach nordamerikanischem Vorbild begann sie ambulant langfristige medikamentöse Therapien und kontrollierte Nebenwirkungen und Ansprechen durch weitere ambulante Vorstellungen in ihrer Praxis. Dies setzte sie auch fort, als mit Methotrexat ein neues langsam wirkendes Medikament in die Therapie eingeführt wurde.
Frau Jäger-Roman war berufspolitisch aktiv im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und bekleidete dort hohe Ämter. Es war ihr wichtig, dass die pädiatrische Grundversorgung einen eigenen Versorgungsauftrag hatte, und sie forderte daher folgerichtig die Durchführung von mehr Versorgungsforschung, um ein qualitativ hohes Niveau zu erhalten. Daher war sie 2008 maßgeblich beteiligt an der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine Ambulante Pädiatrie (DGAAP).
Pädiatrie war für sie immer auch international orientiert, sodass sie den Austausch mit Kinderärztinnen in ganz Europa suchte, zunächst in den Vorgängerorganisationen der European Academy of Pediatrics, in der sie seit 2004 deutsche Delegierte war. Später initiierte sie mit anderen primärärztlich interessierten Pädiatern 2009 die Gründung der European Confederation for Primary Care Pediatricians (ECPCP), wurde deren erste Präsidentin und später Ehrenpräsidentin und als „Founding Mother“ angesprochen. Noch im März 2021 war sie für die europäischen pädiatrischen Verbände Seniorautorin eines Editorials im Journal of Pediatrics, in dem sie zur kontinuierlichen Durchführung von Prävention und Impfungen unter den Bedingungen der SARS-CoV-2-Pandemie aufrief und ungehinderten und angstfreien Zugang aller Kinder zur Gesundheitsversorgung forderte.
Von 2012 bis 2016 war sie stellvertretende Generalsekretärin der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ), in die sie vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) entsandt worden war. Sie richtete ihr Augenmerk nicht nur auf die medizinischen Versorgungsbedürfnisse, sondern ganz besonders auf die Lebensumstände und Rechte der Kinder und Jugendlichen, in Deutschland und weltweit. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang auch ihr außergewöhnliches Engagement für das Thema Kinderrechte in der deutschen Politik und ihr Bestreben, diese im Grundgesetz zu verankern. Es war ihr unerträglich, dass die Bundesrepublik Deutschland regelmäßige Rügen wegen der mangelhaften Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention scheinbar gelassen hinnahm. So war es ihr wichtig, dass die Pädiatrie als Fach sich auch um die sozioökonomischen Bedingungen kümmert, unter denen Kinder aufwachsen, und dass die Pädiatrie ihre Stimme erhebt, wenn diese Bedingungen der Entwicklung und dem Wohlergehen der Kinder entgegenstehen.
Frau Dr. Jäger-Roman hatte ein Auge für verbesserungsbedürftige, für Kinder ungünstige Strukturen und versuchte, die sich daraus ergebenden Probleme im Interesse der Kinder und ihrer Familien zu lösen. Dabei ging sie mit viel mitreißendem Engagement, einem klaren Verstand und großer Zielstrebigkeit vor. Ihre antiautoritäre und sachbezogene Grundhaltung erleichterte ihr die Einbeziehung möglichst aller Betroffenen in die Beratung und später die Beschlussfassung, brachte sie im manchmal hierarchisch organisierten Medizinbetrieb jedoch gelegentlich in Konflikte mit dem Establishment. Die Klarheit ihrer Aussagen verband sie mit großer Empathie für ihre Gesprächspartner und Kollegen, weshalb auch ihre Kontrahenten ihr immer großen Respekt zollten. Sie war eine immer gut informierte, logisch argumentierende, mitdenkende und warmherzige Gesprächspartnerin, deren Verlust uns schmerzhaft bewusst bleiben wird.
Impressum
Verantwortlich für den Inhalt
Martina Niewerth
GKJR-Geschäftsstelle, Deutsches Rheuma- Forschungszentrum, Berlin