Z Gastroenterol 2022; 60(02): 219-238
DOI: 10.1055/a-1589-7638
Leitlinie

S3-Leitlinie: Diagnostik und Therapie biliärer Karzinome

Kurzversion 2.00 – Juni 2021, AWMF-Registernummer: 032-053OL
M. Bitzer
1   Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum Tübingen
,
S. Voesch
1   Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum Tübingen
,
J. Albert
2   Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart
,
P. Bartenstein
3   Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, LMU Klinikum, München
,
W. Bechstein
4   Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Frankfurt
,
S. Blödt
5   AWMF-Geschäftsstelle, Berlin
,
T. Brunner
6   Klinik für Strahlentherapie, Universitätsklinikum Magdeburg
,
F. Dombrowski
7   Institut für Pathologie, Universitätsmedizin Greifswald
,
M. Evert
8   Institut für Pathologie, Regensburg
,
M. Follmann
9   Office des Leitlinienprogrammes Onkologie, c/o Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Berlin
,
C. La Fougère
10   Nuklearmedizin und Klinische Molekulare Bildgebung, Tübingen
,
P. Freudenberger
11   Clinical Guideline Services GmbH, Berlin
,
A. Geier
12   Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universitätsklinikum Würzburg
,
E. Gkika
13   Klinik für Strahlenheilkunde, Department für Radiologische Diagnostik und Therapie, Universitätsklinikum Freiburg
,
M. Götz
14   Kliniken Böblingen
,
E. Hammes
15   Lebertransplantierte Deutschland e. V., Ansbach
,
T. Helmberger
16   Institut für Radiologie, Neuroradiologie und minimal-invasive Therapie, München Klinik Bogenhausen, München
,
R. T. Hoffmann
17   Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Dresden
,
W. P. Hofmann
18   Gastroenterologie am Bayerischen Platz, medizinisches Versorgungszentrum, Berlin
,
P. Huppert
19   Radiologisches Zentrum, Max Grundig Klinik, Bühl
,
A. Kautz
20   Deutsche Leberhilfe e.V., Köln
,
G. Knötgen
21   Konferenz onkologischer Kranken- und Kinderkrankenpflege, Hamburg
,
J. Körber
22   Klinik Nahetal, Fachklinik für onkologische Rehabilitation und Anschlussrehabilitation, Bad Kreuznach
,
D. Krug
23   Klinik für Strahlentherapie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel
,
F. Lammert
24   Medizinische Hochschule Hannover
,
H. Lang
25   Klinik für Allgemein-, Viszeral und Transplantationschirurgie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
,
T. Langer
26   Office des Leitlinienprogrammes Onkologie, c/o Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Berlin
,
P. Lenz
27   Universitätsklinikum Münster, Zentrale Einrichtung Palliativmedizin, Münster
,
A. Mahnken
28   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Marburg
,
A. Meining
29   Medizinische Klinik und Poliklinik II des Universitätsklinikums Würzburg
,
O. Micke
30   Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Franziskus Hospital Bielefeld
,
S. Nadalin
31   Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Tübingen
,
H. P. Nguyen
32   Humangenetik, Ruhr-Universität, Bochum
,
J. Ockenga
33   Medizinische Klinik II, Klinikum Bremen-Mitte, Bremen
,
K. Oldhafer
34   Klinik für Leber-, Gallenwegs- und Pankreaschirurgie, Semmelweis Universität, Asklepios Campus Hamburg
,
P. Paprottka
35   Abteilung für interventionelle Radiologie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
,
K. Paradies
36   Konferenz onkologischer Kranken- und Kinderkrankenpflege, Hamburg
,
P. Pereira
37   Abteilung für interventionelle Radiologie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
,
T. Persigehl
38   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Köln
,
M. Plauth
39   Städtisches Klinikum Dessau
,
R. Plentz
40   Klinikum Bremen-Nord, Innere Medizin, Bremen
,
J. Pohl
41   Interventionelles Endoskopiezentrum und Schwerpunkt Gastrointestinale Onkologie, Asklepios Klinik Altona, Hamburg
,
J. Riemer
42   Lebertransplantierte Deutschland e. V., Bretzfeld
,
P. Reimer
43   Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Städtisches Klinikum Karlsruhe gGmbH, Karlsruhe
,
J. Ringwald
44   Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Tübingen
,
U. Ritterbusch
45   Hospizarbeit am Universitätsklinikum Essen
,
E. Roeb
46   Medizinische Klinik II, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Gießen
,
B. Schellhaas
47   Medizinische Klinik I, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
P. Schirmacher
48   Pathologisches Institut, Universitätsklinikum Heidelberg
,
I. Schmid
49   Zentrum Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Dr. von Haunersches Kinderspital, Klinikum der Universität München
,
A. Schuler
50   Medizinische Klinik, Alb Fils Kliniken GmbH, Göppingen
,
D. von Schweinitz
51   SRH Wilhelm Löhe Hochschule, Fürth
,
D. Seehofer
52   Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Leipzig
,
M. Sinn
53   Medizinische Klinik II, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
,
A. Stein
54   Hämatologisch-Onkologischen Praxis Eppendorf, Hamburg
,
A. Stengel
55   Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Tübingen
,
N. Steubesand
56   Clinical Guideline Services GmbH, Kiel
,
C. Stoll
57   Klinik Herzoghöhe Bayreuth, Bayreuth
,
A. Tannapfel
58   Institut für Pathologie der Ruhr-Universität Bochum am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum
,
A. Taubert
59   Kliniksozialdienst, Universitätsklinikum Heidelberg, Bochum
,
J. Trojan
60   Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main
,
I. van Thiel
61   Deutsche Leberhilfe e.V., Köln
,
R. Tholen
62   Deutscher Verband für Physiotherapie e. V., Köln
,
A. Vogel
63   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
,
T. Vogl
64   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
,
H. Vorwerk
65   Klinik für Strahlentherapie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Marburg
,
F. Wacker
66   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
,
O. Waidmann
67   Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main
,
H. Wedemeyer
68   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
,
H. Wege
69   Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
,
D. Wildner
70   Innere Medizin, Krankenhäuser Nürnberger Land GmbH, Lauf an der Pegnitz
,
C. Wittekind
71   Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
,
M. A. Wörns
72   Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Mainz, Mainz
,
P. Galle
72   Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Mainz, Mainz
,
N. Malek
73   Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen
› Author Affiliations
 

1. Informationen zu dieser Leitlinie

1.1. Herausgeber

Leitlinienprogramm Onkologie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF), Deutschen Krebsgesellschaft e. V. (DKG) und Deutschen Krebshilfe (DKH)


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1.2. Federführende Fachgesellschaft(en)

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten

Zoom Image

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1.3. Finanzierung der Leitlinie

Diese Leitlinie wurde von der Deutschen Krebshilfe im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie gefördert.


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1.4. Kontakt

Office Leitlinienprogramm Onkologie
c/o Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
Kuno-Fischer-Straße 8
14057 Berlin
leitlinienprogramm@krebsgesellschaft.de
www.leitlinienprogramm-onkologie.de


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1.5. Zitierweise

Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Diagnostik und Therapie des Hepatozellulären Karzinoms und biliärer Karziome, Langversion 2.0, Juni 2021, AWMF Registernummer: 032/-053OL, https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/hepatozellulaeres-karzinom-hcc/


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1.6. Besonderer Hinweis

Die Medizin unterliegt einem fortwährenden Entwicklungsprozess, sodass alle Angaben, insbesondere zu diagnostischen und therapeutischen Verfahren, immer nur dem Wissensstand zur Zeit der Drucklegung der Leitlinie entsprechen können. Hinsichtlich der angegebenen Empfehlungen zur Therapie und der Auswahl sowie Dosierung von Medikamenten wurde die größtmögliche Sorgfalt beachtet. Gleichwohl werden die Benutzer aufgefordert, die Beipackzettel und Fachinformationen der Hersteller zur Kontrolle heranzuziehen und im Zweifelsfall einen Spezialisten zu konsultieren. Fragliche Unstimmigkeiten sollen bitte im allgemeinen Interesse der OL-Redaktion mitgeteilt werden.

Der Benutzer selbst bleibt verantwortlich für jede diagnostische und therapeutische Applikation, Medikation und Dosierung.

In dieser Leitlinie sind eingetragene Warenzeichen (geschützte Warennamen) nicht besonders kenntlich gemacht. Es kann also aus dem Fehlen eines entsprechenden Hinweises nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Bestimmung des Urhebergesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung der OL-Redaktion unzulässig und strafbar. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung der OL-Redaktion reproduziert werden. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung, Nutzung und Verwertung in elektronischen Systemen, Intranets und dem Internet.

In dieser Leitlinie wird aus Gründen der Lesbarkeit die männliche Form verwendet, nichtsdestoweniger beziehen sich die Angaben auf Angehörige aller Geschlechter.


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1.7. Ziele des Leitlinienprogramms Onkologie

Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. und die Deutsche Krebshilfe haben sich mit dem Leitlinienprogramm Onkologie (OL) das Ziel gesetzt, gemeinsam die Entwicklung und Fortschreibung und den Einsatz wissenschaftlich begründeter und praktikabler Leitlinien in der Onkologie zu fördern und zu unterstützen. Die Basis dieses Programms beruht auf den medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen der Fachgesellschaften und der DKG, dem Konsens der medizinischen Fachexperten, Anwender und Patienten sowie auf dem Regelwerk für die Leitlinienerstellung der AWMF und der fachlichen Unterstützung und Finanzierung durch die Deutsche Krebshilfe. Um den aktuellen Stand des medizinischen Wissens abzubilden und den medizinischen Fortschritt zu berücksichtigen, müssen Leitlinien regelmäßig überprüft und fortgeschrieben werden. Die Anwendung des AWMF-Regelwerks soll hierbei Grundlage zur Entwicklung qualitativ hochwertiger onkologischer Leitlinien sein. Da Leitlinien ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements in der Onkologie darstellen, sollten sie gezielt und nachhaltig in den Versorgungsalltag eingebracht werden. So sind aktive Implementierungsmaßnahmen und auch Evaluationsprogramme ein wichtiger Bestandteil der Förderung des Leitlinienprogramms Onkologie. Ziel des Programms ist es, in Deutschland professionelle und mittelfristig finanziell gesicherte Voraussetzungen für die Entwicklung und Bereitstellung hochwertiger Leitlinien zu schaffen. Diese hochwertigen Leitlinien dienen nicht nur dem strukturierten Wissenstransfer, sondern können auch in der Gestaltung der Strukturen des Gesundheitssystems ihren Platz finden. Zu erwähnen sind hier evidenzbasierte Leitlinien als Grundlage zum Erstellen und Aktualisieren von Disease-Management-Programmen oder die Verwendung von aus Leitlinien extrahierten Qualitätsindikatoren im Rahmen der Zertifizierung von Organtumorzentren.


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1.8. Weitere Dokumente zu dieser Leitlinie

Bei diesem Dokument handelt es sich um die Kurzversion der S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms und biliärer Karzinome“. Neben der Kurzversion wird es folgende ergänzende Dokumente zu dieser Leitlinie geben:

  • Langversion der Leitlinie

  • Laienversion (Patientenleitlinie)

  • Leitlinienreport zum Erstellungsprozess der Leitlinie

  • Evidenztabellen

Diese Leitlinie und alle Zusatzdokumente sind über die folgenden Seiten zugänglich.

Die Leitlinie ist außerdem in der App des Leitlinienprogramms Onkologie enthalten.

Weitere Informationen unter: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/app/


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1.9. Zusammensetzung der Leitliniengruppe

1.9.1. Koordination und Redaktion

Prof. Dr. Nisar P. Malek
Ärztlicher Direktor Medizinische Klinik Universitätsklinikum Tübingen

Prof. Dr. Michael Bitzer
Stellvertretender Ärztlicher Direktor Medizinische Klinik Universitätsklinikum Tübingen

Prof. Dr. Peter R. Galle
Ärztlicher Direktor Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Sabrina Voesch
Ärztin in Weiterbildung Medizinische Klinik Universitätsklinikum Tübingen


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1.9.2. Beteiligte Fachgesellschaften und Organisationen

In [Tab. 1] sind die an der Leitlinienerstellung beteiligten medizinischen Fachgesellschaften und sonstigen Organisationen sowie deren mandatierte Vertreter aufgeführt.

Tab. 1

Beteiligte Fachgesellschaften und Organisationen.

Beteiligte Fachgesellschaften und Organisationen

Mandatsträger

Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV)

Oldhafer K., Seehofer D. (Stellv.)

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)

Lang H.

Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM)

Plauth M., Ockenga J. (Stellv.)

Deutsche Gesellschaft für Endoskopie und bildgebende Verfahren (DGE-BV)

Meining A.

Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO)

Sinn M.

Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)

Bitzer M., Trojan J.

Deutsche Gesellschaft für interventionelle Radiologie und minimalinvasive Therapie (DeGIR)

Pereira P., Mahnken A. (Stellv.), Huppert P. (Stellv.)

Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN)

Bartenstein P., La Fougère Ch. (Stellv.)

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH)

Schmid I., v. Schweinitz D. (Stellv.)

Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGPall)

Lenz P.

Deutsche Gesellschaft für Pathologie (DGP)

Schirmacher P., Evert M.

Berufsverband deutscher Pathologen (BDP)

Schirmacher P., Evert M.

Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO)

Vorwerk H., Krug D. (Stellv.)

Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)

Schuler A., Wildner D. (Stellv.)

Deutscher Verband für Physiotherapie (ZKV)

Tholen R.

Deutsche Röntgengesellschaft e. V. (DRG)

Vogl T., Paprottka P., Wacker F., Helmberger T.

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)

Malek N., Galle P., Götz M., Lammert F., Plentz R.

Deutsche Transplantationsgesellschaft (DTG)

Nadalin S.

Deutsche Gesellschaft für Humangenetik (GfH)

Nguyen H. P.

Deutsche Leberhilfe e. V.

van Thiel I., Kautz A. (Stellv.)

Deutsche Leberstiftung

Schirmacher P.

Lebertransplantierte Deutschland e. V.

Hammes E. bis 10.08.2020

Riemer J. ab 11.08.2020

Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO)

Vogel A., Wege H.

Arbeitsgemeinschaft Onkologische Pathologie

Dombrowski F.

Arbeitsgemeinschaft Radiologische Onkologie (ARO)

Brunner T., Gkika E. (Stellv.)

Arbeitsgemeinschaft Tumorklassifikation in der Onkologie (ATO)

Tannapfel A., Wittekind Ch. (Stellv.)

Arbeitsgemeinschaft Supportive Maßnahmen in der Onkologie (AGSMO)

Stein A.

Arbeitsgemeinschaft Onkologische Rehabilitation und Sozialmedizin (AGORS)

Körber J.

Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Onkologie (CAO-V)

Bechstein W.

Arbeitsgemeinschaft Psychoonkologie (PSO)

Stengel A., Ringwald J. (Stellv.)

Konferenz Onkologischer Kranken- und Kinderkrankenpflege (KOK)

Knötgen G., Paradies K. (Stellv.)

Arbeitsgemeinschaft Palliativmedizin (APM)

Ritterbusch U.

Arbeitsgemeinschaft Bildgebung in der Onkologie (ABO)

Persigehl T.

Arbeitsgemeinschaft Prävention und Integrative Medizin in der Onkologie (AG PRIO)

Stoll Ch., Micke O. (Stellv.)

Arbeitsgemeinschaft Soziale Arbeit in der Onkologie (ASO)

Taubert A.

Außerdem wurden folgende Fachgesellschaften für den Leitlinienprozess angeschrieben, diese haben jedoch keinen Mandatsträger benannt:

  • Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

  • Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e. V.

  • Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Onkologie

  • Arbeitsgemeinschaft Onkologische Thoraxchiurgie

  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.

  • Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin

Die Zuordnung der beteiligten Mandatsträger und Experten finden Sie in den [Tab. 2], [3].

Tab. 2

Arbeitsgruppen und deren Mitglieder.

Arbeitsgruppe

Mitglieder der Arbeitsgruppe (AG-Leiter hervorgehoben)

AG I. Risikofaktoren, Prävention und Früherkennung

Trojan J. , Schuler A., van Thiel I., Kautz A., Wedemeyer H., Lammert F., Roeb E., Geier A., Wildner D., Hofmann, W.P., Schmid I.

AG II.I Histopathologische und molekulare Diagnostik

Schirmacher P. , Nguyen H.P., Dombrowski F., Evert M., Tannapfel A.

AG II.II Bildgebende Diagnostik

Götz M. , Paprottka P., Persigehl T., Vogl T. J., Meining A., Wacker F., Pohl J., Reimer P., Schellhaas B.

AG III.I Operative und interventionelle Therapieverfahren

Nadalin S., Pereira P. , Bechstein W., Oldhafer K., Lang H., Bartenstein P., Vorwerk H., Brunner T., Hammes E., Vogel A., Helmberger T., Seehofer D., La Fougère Ch., Albert J., Hoffmann R.-T., Mahnken A., Huppert P., Gkika E., Krug D.

AG III.II Systemtherapie

Bitzer M., Galle P. , Sinn M., Stein A., Plentz R., Schmid I., Wörns M.-A., Wege H.

AG IV Supportivtherapie

Lenz P. , Ritterbusch U., Tholen R., Körber J., Stoll Ch., Taubert A., Stengel A., Knötgen G., Plauth M., Waidmann O.

Tab. 3

Beteiligte Experten.

Beteiligte Experten

Arbeitsgruppe

Wedemeyer H.

AG I Risikofaktoren, Prävention und Früherkennung

Roeb E.

AG I Risikofaktoren, Prävention und Früherkennung

Geier A.

AG I Risikofaktoren, Prävention und Früherkennung

Pohl J.

AG II. II Bildgebende Diagnostik

Reimer P.

AG II. II Bildgebende Diagnostik

Schellhaas B.

AG II. II Bildgebende Diagnostik

Albert J.

AG III.I. Operative und interventionelle Therapieverfahren

Hoffmann R.-T.

AG III.I. Operative und interventionelle Therapieverfahren

Hofmann W. P.

AG I Risikofaktoren, Prävention und Früherkennung

Wörns M.-A.

AG III.II. Systemtherapie

Waidmann O.

AG IV. Supportivtherapie


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1.9.3. Patientenbeteiligung

Die Leitlinie wurde unter direkter Beteiligung von vier Patientenvertretern erstellt.

Herr Ingo van Thiel, Herr Achim Kautz und Frau Elke Hammes waren von Beginn an in die Erstellung der Leitlinie eingebunden und nahmen mit eigenem Stimmrecht an der Konsensuskonferenz teil. Herr Kautz war der Stellvertreter von Herrn Thiel und hat daher nicht abgestimmt. Frau Riemer ersetzte Frau Hammes ab der Videokonsensuskonferenz 08/2020.


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1.9.4. Methodische Begleitung

  1. Durch das Leitlinienprogramm Onkologie:

    • Dr. med. Markus Follmann, MPH, MSc (OL Office c/o Deutsche Krebsgesellschaft)

    • Thomas Langer, Dipl. Soz. Wiss. (OL Office c/o Deutsche Krebsgesellschaft)

  2. Durch die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V.:

    • Dr. rer. medic. Susanne Blödt, MScPH (AWMF-IMWI)

  3. Durch die Firma Clinical Guideline Service – User Group:

    • Dr. Nadine Steubesand

    • Dr. Paul Freudenberger

  4. Durch die DGVS

    • Pia Lorenz

    • PD Dr. med. Petra Lynen Jansen


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#

1.10. Verwendete Abkürzungen

Abkürzung

Erläuterung

3D-CRT

Three-dimensional Conformal Radiation Therapy

5-FU

5-Fluorouracil

AASLD

American Association for the Study of Liver Diseases

ACG

American College of Gastroenterology

AFIP

Armed Forces Institute of Pathology

AFP

Alpha-Fetoprotein

AFP-L3

Lektin reaktives Alpha-Fetoprotein

AG

Arbeitsgruppe

ALT

Alanin-Aminotransferase

APASL

Asian Pacific Association for the Study of the Liver

APRI

AST/Thrombozyten-Ratio-Index

ARFI

Acoustic Radiation Force Impulse Imaging

AST

Aspartat-Aminotransferase

ATG

Antithymozytenglobulin

AUC

Area under the Curve

AWMF

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V.

ÄZQ

Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin

BÄK

Bundesärztekammer

BCLC

Barcelona Clinic Liver Cancer

Bds

Beiderseits

BilIN

Biliäre intraepitheliale Neoplasie

BMI

Body-Mass-Index

BSC

Best Supportive Care

BSG

British Society of Gastroenterology

CA 19–9

Carbohydrate-Antigen 19–9

CCA

Cholangiokarzinom

iCCA

Intrahepatisches Cholangiokarzinom

dCCA

Distales Cholangiokarzinom

eCCA

Extrahepatisches Cholangiokarzinom

pCCA

Perihiläres Cholangiokarzinom

CD

Cluster of Differentiation

CEUS

Kontrastmittel-Ultraschall

CI

Konfidenzintervall

CIPN

Chemotherapie-induzierte periphere Neuropathie

CLIP

Cancer of the Liver Italian Program

CNI

Calcineurininhibitor

CR

Complete Remission

CT

Computertomografie

CTCEA

Common Terminology Criteria for Adverse Events

CTLA-4

Cytotoxic T-lymphocyte-associated Protein 4

CU-HCC

Chinese University-HCC (Risikoscore)

CUP

Cancer of Unkown Primary

DAAD

Direct-acting antiviral Drugs

DCP

des-Gamma-Carboxyprothrombin

DGCH

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

DGEM

Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin

DGVS

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten

DHC

Ductus Choledochus

DKG

Deutsche Krebsgesellschaft e. V.

DKH

Deutsche Krebshilfe e. V.

EASL

European Association for the Study of the Liver

ECOG

Eastern Cooperative Oncology Group

EG

Empfehlungsgrad, A = starke Empfehlung, B = Empfehlung, 0 = offene Empfehlung

EK

Expertenkonsens

ELTR

European Liver Transplant Registry

EORTC

European Organisation for Research and Treatment of Cancer

EORTIC-QLQ

European Organisation for Research and Treatment of Cancer – Quality of Life Questionnaire

EQD2

Equivalenzdosis von 2 Gy

ERC(P)

Endoskopische retrograde Cholangio(pankreatiko)grafie

ESCULAP

Erlanger Synopsis for Contrast-enhanced Ultrasound for Liver Lesion Assessment in Patients at Risk

ESMO

European Society of Medical Oncology

ETC

Extended Toronto Criteria

EUS-(FNA)

Endosonografischer Ultraschall – (Feinnadelaspiration)

FACT-H

Functional Assessment of Cancer Therapy- Hepatobiliary

FDG-PET

Fluordeoxyglukose-Positronen-Emissionstomografie

FIB-4

Fibrosis-4

GAG-HCC

Guide with Age, Gender, HBV DNA, Core Promoter Mutations and Cirrhosis-HCC

GB-CA

Gallenblasenkarzinom

GCP

Good Clinical Practice

Gd-DTPA

Gadolinium-Diethylene-Triamine Pentaacetic Acid

Gd-EOB-DTPA

Gadolinium-Ethoxybenzyl-Diethylentriamin-Penta-Essigsäure

GEKID

Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V.

G-I-N

Guidelines International Network

GLOBOCAN

Global Cancer Incidence, Mortality and Prevalence

GOT

Glutamat-Oxalacetat-Transaminase

GPT

Glutamat-Pyruvat-Transaminase

HAI

Hepatische arterielle Infusion

HBsAg

Hepatitis-B-surface-Antigen

HBeAg

Hepatitis-B-envelope-Antigen

HBV

Hepatitis B

HCC

Hepatozelluläres Karzinom

HCV

Hepatitis C

HepPar1

Hepatocyte Paraffin 1

HR

Hazard Ratio

HSP70

Hitzeschockprotein 70

hTERT

Human Telomerase Reverse Transcriptase

ICCR

International Collaboration on Cancer Reporting

ICD

International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems

IGRT

Image Guided Radiotherapy

ILCA

International Liver Cancer Association

IPMN

Intraduktale papillär-muzinösen Neoplasie

IRE

Irreversible Elektroporation

IQWiG

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen

ITT

Intention to Treat

JIS

Japan Integrated Staging Score

KASL

Korean Association for the Study of the Liver

LA

Leitlinienadaptation

LAASL

Latin American Association for the Study of the Liver (LAASL)

LiMax

Maximum liver function capacity

LiRADS

Liver Imaging Reporting and Data System

LL

Leitlinie

LoE

Level of Evidence

LTx

Lebertransplantation

MARS

Molecular-Adsorbent-Recirculating-System

MCN

Muzinös-zystische Neoplasie

MRCP

Magnetresonanz-Cholangiopankreatikografie

MR(T)

Magnetresonanz(tomografie)

MWA

Mikrowellenablation

NAFLD

Non-alcoholic fatty Liver Disease

NASH

Nichtalkoholische Steatohepatitis

NCI

National Cancer Institute

NCCN

The National Comprehensive Cancer Network

NGC

National Guideline Clearinghouse

NICE

National Institute for Health and Clinical Excellence

NRS

Nutrition Risk Screening

NT

Nicht transplantabel

OL

Leitlinienprogramm Onkologie

OP

Operation

ORN

Osteoradionekrose

OS

Overall Survival

PBC

Primär biliäre Zirrhose

PBD

Präoperative biliäre Drainage

PD

Progressive Disease

PDT

Photodynamische Therapie

PEI/PAI

Perkutane Ethanol-Injektion

PET

Positronen-Emissions-Tomografie

PFS

Progression-free Survival

PICO

Population Intervention Comparison Outcome

PR

Partial Remission

PS

Progressive Disease

PSC

Primär sklerosierende Cholangitis

PV

Portalvene

PZK

Patientenzentrierte Kommunikation

QI

Qualitätsindikatoren

QoL

Quality of Life

RFA

Radiofrequenzablation

iRFA

Intraduktale Radiofrequenzablation

RILD

Radiation induced Liver Disease

RR

Relatives Risiko

SBRT

Stereotactic Body Radiotherapy

SD

Stable Disease

SEOM

Spanish Society of Medical Oncology

SEMS

Selbstexpandierender Metallstent

SGA

Subjective Global Assessment

SGB

Sozialgesetzbuch

SR

Systematische Recherche

STIKO

Ständige Impfkomission

SVR

Substained Virological Response

TACE

Transarterielle Chemoembolisation

DEB-TACE

Drug-eluting Bead TACE

TARE

Transarterielle Radioembolisation

TNM

Tumor Nodus Metastase

TTD

Time to Deterioration

TTP

Time to Progression

UICC

Union for International Cancer Control

UCSF

University of California, San Francisco

UNOS

United Network of Organ Sharing

US

Ultraschall

VEGF(R)

Vascular Endothelial Growth Factor (Receptor)

WHO

World Health Organisation


#
#

2. Einführung

2.1. Geltungsbereich und Zweck

2.1.1. Zielsetzung und Fragestellung

Die interdisziplinäre S3-Leitlinie ist ein Instrument, um die Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms (HCC), des Cholangiokarzinoms (CCA) und des Gallenblasenkarzinoms zu verbessern. Fachgruppen aller Disziplinen, die Patienten mit chronischen Lebererkrankungen, Verdacht auf oder bereits diagnostizierten hepatobiliäre Tumoren ambulant und/oder stationär behandeln, sollen durch die Leitlinie unterstützt werden. Die Leitlinie soll dazu beitragen, eine angemessene Gesundheitsversorgung dieser Patientengruppen sicherzustellen. Es ist weiterhin die Aufgabe der Leitlinie, betroffenen Patienten angemessene, wissenschaftlich begründete und aktuelle Verfahren in der Diagnostik, Therapie und Rehabilitation anzubieten. Dies gilt sowohl für lokal begrenzte oder lokal fortgeschrittene Erkrankungen als auch bei Vorliegen eines Rezidivs oder von Fernmetastasen. Die Leitlinie soll neben dem Beitrag für eine angemessene Gesundheitsversorgung auch die Basis für eine individuell zugeschnittene, qualitativ hochwertige und kosteneffiziente Therapie bieten. Mittel- und langfristig sollen so die Morbidität und Mortalität von Patienten mit hepatobiliären Tumoren gesenkt und die Lebensqualität erhöht werden.


#

2.1.2. Adressaten

Die Anwenderzielgruppe sind Ärztinnen und Ärzte aller Versorgungsbereiche (insbesondere Fachärztinnen und Fachärzte), die Patienten mit chronischen Lebererkrankungen, Verdacht auf sowie diagnostizierten hepatobiliären Tumoren ambulant und/oder stationär behandeln. Hierzu gehören unter anderem Allgemeinmediziner, Internisten, Gastroenterologen und Hepatologen, Onkologen, Radiologen, Chirurgen, Palliativmediziner, Pathologen, Nuklearmediziner und Strahlentherapeuten, Psychoonkologen, onkologisch tätige Pflegekräfte und Physiotherapeuten sowie alle an einem HCC oder biliären Karzinom erkrankten Patienten und deren Angehörige. Weitere Adressaten dieser Leitlinie sind übergeordnete Organisationen (z. B. Krankenkassen). Sie soll entsprechend der Definition einer Leitlinie Entscheidungshilfen geben, jedoch keine Richtlinie sein. Der behandelnde Arzt ist weiterhin verpflichtet, unter Würdigung der Gesamtsituation des Patienten und mit diesem gemeinsam, die für die individuelle Situation angemessene Vorgehensweise zu finden.


#

2.1.3. Gültigkeitsdauer und Aktualisierungsverfahren

Die S3-Leitlinie ist bis zur nächsten Aktualisierung gültig, die Gültigkeitsdauer wird auf drei Jahre geschätzt. Vorgesehen sind regelmäßige Aktualisierungen, bei dringendem Änderungsbedarf werden diese gesondert publiziert. Kommentare und Hinweise für den Aktualisierungsprozess sind ausdrücklich erwünscht und können an die folgende Adresse gesendet werden: hcc@leitlinienprogramm-onkologie.de.


#

2.1.4. Grundlagen der Methodik

Die methodische Vorgehensweise bei der Erstellung der Leitlinie ist im Leitlinienreport dargelegt. Dieser ist im Internet z. B. auf den Seiten des Leitlinienprogramms Onkologie (http://leitlinienprogramm-onkologie.de/Leitlinien.7.0.html) und den Seiten der AWMF (http://www.awmf.org/) frei verfügbar.


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2.1.5. Schema der Evidenzgraduierung nach Oxford (Version 2011)

Zur Klassifikation des Verzerrungsrisikos der identifizierten Studien wurde in dieser Leitlinie das in [Tab. 4] aufgeführte System des Oxford Center for Evidence-based Medicine in der Version von 2011 verwendet. Dieses System sieht die Klassifikation der Studien für verschiedene klinische Fragestellungen (Nutzen von Therapie, prognostische Aussagekraft, diagnostische Wertigkeit) vor.

Tab. 4

Schema der Evidenzgraduierung nach Oxford (Version 2011) [1].

Frage

Level 1[*]

Level 2[*]

Level 3[*]

Level 4[*]

Level 5

Wie verbreitet ist das Problem?

Lokale und aktuelle Zufallsstichprobe oder Zählung (Vollerhebung)

Systematische Übersichtsarbeit von Erhebungen, die auf die lokalen Umstände übertragen werden können[**]

Lokale Erhebung, die nicht auf einer Zufallsstichprobe basiert[**]

Fallserie[**]

Nicht anwendbar

Ist dieser diagnostische oder kontrollierende Test genau? (Diagnose)

Systematische Übersichtsarbeit von Querschnitt-studien mit durchgehend angewandtem Referenzstandard und Verblindung

Einzelne Querschnittsstudie mit durchgehend angewandtem Referenzstandard und Verblindung

Nicht konsekutive[***] Studie oder Studie ohne angewandten Referenz-standard[**]

Fall-Kontroll-Studie oder Studie mit ungeeignetem oder nicht unabhängigem Referenz-standard[**]

Experten-meinung basierend auf pathophysiologischen Überlegungen

Was würde passieren, wenn wir keine Therapie anwenden würden? (Prognose)

Systematische Übersichtsarbeit von Kohorten-studien, die Patienten im Anfangsstadium der Erkrankung beobachten (Inception cohort study)

Einzelne Kohortenstudie von Patienten im Anfangsstadium der Erkrankung (Inception cohort study)

Kohortenstudie oder Kontrollarm einer randomisierten Studie[*]

Fallserie oder Fall-Kontroll-Studie oder eine prognostische Kohortenstudie mit niedriger methodischer Qualität[1] [**]

Nicht anwendbar

Hilft dieses Vorgehen? (Nutzen der Intervention)

Systematische Übersichtsarbeit von randomisierten Studien oder N-von-1-Studien[2]

Randomisierte Studie oder Beobachtungsstudie mit dramatischen Effekten

Kontrollierte Kohortenstudie/Follow-up-Studie[3] [**]

Fallserien oder Fall-Kontroll-Studien oder Studien mit historischen Kontrollen[**]

Experten-meinung basierend auf pathophysiologischen Überlegungen

Was sind häufige Neben-wirkungen? (Schaden der Intervention)

Systematische Übersichtsarbeit von entweder randomisierten Studien oder eingebetteten Fall-Kontroll-Studien[4] oder N-von-1-Studie mit zur Fragestellung passenden Patienten oder beobachtende Studie mit dramatischen Effekten

Randomisierte Studie oder (ausnahmsweise) Beobachtungsstudie mit dramatischen Effekten

Kontrollierte Kohortenstudie/Follow-up-Studie (Post-Marketing-Überwachung), mit ausreichender Fallzahl, um eine häufige Nebenwirkung zu identifizieren. Sollen Langzeitnebenwirkungen erfasst werden, muss das Follow-up ausreichend sein[**]

Was sind seltene Neben-wirkungen? (Schaden der Intervention)

Systematischer Überblick über randomisierte Studien oder N-von-1-Studien

Randomisierte Studie oder (ausnahmsweise) Beobachtungsstudie mit dramatischen Effekten

Ist dieser Früherkennungs-Test sinnvoll? (Screening)

Systematische Übersichtsarbeit von randomisierten Studien

Randomisierte Studie

Kontrollierte Kohortenstudie/Follow-up-Studie[**]

Übersetzung des englischen Originaltextes von Dr. M. Nothacker, MPH (AWMF); Dr. M. Follmann, MPH, MSc (OL) und Dipl.-Soz.Wiss. T. Langer (OL).

* Level kann ggf. wegen der Studienqualität, wegen ausgedehnter Konfidenzintervalle (unpräzise Effektschätzer), Inkonsistenzen zwischen Studien, oder weil der absolute Effektwert sehr klein ist, sowie wegen mangelnder Übertragbarkeit (Fragestellung der Studie entspricht nicht der klinischen relevanten Frage) abgewertet werden. Eine Aufwertung des Evidenzlevels ist möglich bei großen oder sehr großen Effekten.


** Grundsätzlich gilt: Ein systematischer Überblick ist immer besser als eine Einzelstudie.


*** Konsekutiver Einschluss = Patienten werden fortlaufend rekrutiert.


1 Zur Qualitätsbeurteilung kann u. a. das STROBE-Statement verwendet werden: http://www.strobe-statement.org/index.php?id=strobe-aims.


2 Einzelpatientenstudien, bei denen die Patienten abwechselnd Intervention und Kontrollintervention erhalten.


3 Nachbeobachtungsstudie einer Population aus einem abgeschlossenen RCT.


4 Studie, bei der aus einer laufenden Kohortenstudie Fälle und Kontrollen gezogen werden.



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2.1.6. Schema der Empfehlungsgraduierung

Die Methodik des Leitlinienprogramms Onkologie sieht eine Vergabe von Empfehlungsgraden durch die Leitlinienautoren im Rahmen eines formalen Konsensusverfahrens vor. Dementsprechend wurden durch die AWMF moderierte, nominale Gruppenprozesse bzw. strukturierte Konsensuskonferenzen durchgeführt [2]. Im Rahmen dieser Prozesse wurden die Empfehlungen von den stimmberechtigten Mandatsträgern (siehe Kapitel 1.9.2) formal abgestimmt. Die Ergebnisse der jeweiligen Abstimmungen (Konsensstärke) sind entsprechend den Kategorien in [Tab. 6] den Empfehlungen zugeordnet.

Tab. 5

Schema der Empfehlungsgraduierung.

Empfehlungsgrad

Beschreibung

Ausdrucksweise

A

Starke Empfehlung

soll

B

Empfehlung

sollte

0

Empfehlung offen

kann

Tab. 6

Konsensstärke.

Konsensstärke

Prozentuale Zustimmung

Starker Konsens

> 95 % der Stimmberechtigten

Konsens

> 75–95 % der Stimmberechtigten

Mehrheitliche Zustimmung

50–75 % der Stimmberechtigten

Dissens

< 50 % der Stimmberechtigten

In der Leitlinie werden zu allen evidenzbasierten Statements (siehe Kapitel 2.2.3) und Empfehlungen das Evidenzlevel der zugrunde liegenden Studien sowie bei Empfehlungen zusätzlich die Stärke der Empfehlung (Empfehlungsgrad) ausgewiesen. Hinsichtlich der Stärke der Empfehlung werden in dieser Leitlinie drei Empfehlungsgrade unterschieden (siehe [Tab. 5]), die sich auch in der Formulierung der Empfehlungen jeweils widerspiegeln.

Die Entscheidungskriterien für die Festlegung der Empfehlungsgrade werden im Leitlinienreport zu dieser Leitlinie erläutert.


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2.1.7. Statements

Als Statements werden Darlegungen oder Erläuterungen von spezifischen Sachverhalten oder Fragestellungen ohne unmittelbare Handlungsaufforderung bezeichnet. Sie werden entsprechend der Vorgehensweise bei den Empfehlungen im Rahmen eines formalen Konsensusverfahrens verabschiedet und können entweder auf Studienergebnissen oder auf Expertenmeinungen beruhen.


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2.1.8. Expertenkonsens (EK)

Statements/Empfehlungen, für die eine Bearbeitung auf der Grundlage von Expertenkonsens der Leitliniengruppe beschlossen wurde, sind als Expertenkonsens ausgewiesen. Für diese Empfehlungen wurde keine systematische Literaturrecherche durchgeführt (die in den Hintergrundtexten ggf. angeführten Studien wurden von den beteiligten Fachexperten ausgewählt). Bei Empfehlungen, die auf einem Expertenkonsens basieren, werden keine Symbole bzw. Buchstaben verwendet, um die Empfehlungsstärke und die Qualität der Evidenz darzustellen. Die Stärke der Empfehlung ergibt sich hier allein aus der verwendeten Formulierung (soll/sollte/kann) entsprechend der Abstufung in [Tab. 5].


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2.1.9. Klug entscheiden

Empfehlungen, die mit „Klug entscheiden“ gekennzeichnet sind, wurden für die „Klug entscheiden“-Initiative der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin ausgewählt. Diese Empfehlungen sollen als konkrete Hilfestellung bei der Indikationsstellung zu diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen dienen, um eine Unter- bzw. Überversorgung zu vermeiden. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.klug-entscheiden.com/.


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2.1.10. Unabhängigkeit und Darlegung möglicher Interessenkonflikte

Die Deutsche Krebshilfe stellte die finanziellen Mittel über das Leitlinienprogramm Onkologie (OL) zur Verfügung. Diese Mittel wurden eingesetzt für Personalkosten, Büromaterial, Literaturbeschaffung und die Konsensuskonferenzen (Raummieten, Technik, Verpflegung, Moderatorenhonorare, Reisekosten der Teilnehmer). Die Erarbeitung der Leitlinie erfolgte in redaktioneller Unabhängigkeit von der finanzierenden Organisation. Alle Mitglieder legten während des Leitlinienprozesses mittels des AWMF-Formblatts eine schriftliche Erklärung zu eventuell bestehenden Interessenkonflikten (zu Beginn, Aktualisierung vor der Konsenskonferenz) vor. Die Interessenerklärungen sind im Leitlinienreport zu dieser Leitlinie (https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/hepatozellulaeres-karzinom-hcc/) aufgeführt.

Der Umgang mit Interessenkonflikten wurde analog der Vorgaben der AWMF gemeinsam in unserem Steuergruppentreffen vom 18.07.2019 konsentiert. Zusätzlich wurde dieses Vorgehen mit Vertretern der DKG und der AWMF besprochen. Hier wurde folgendes Vorgehen festgehalten:

  • Es wurden alle direkten finanziellen und indirekten sekundären Interessen der letzten drei Jahre im Formular der Interessenkonflikte angegeben. Unmittelbar vor den beiden Konsensuskonferenzen erfolgte eine Aktualisierung der Erklärung.

  • Entscheidend für die Bewertung war der thematische Bezug zur Leitlinie.

  • Die Erklärungen zu den Interessenkonflikten werden im Leitlinienreport aufgeführt.

Umgang mit direkten finanziellen Interessenkonflikten:

  • Es wurde bei finanziellen Vergütungen durch Ad-Board, Beratertätigkeit, Vortragstätigkeit und Industriedrittmitteln in verantwortlicher Position ein finanzieller Rahmen von 5000 €/Jahr und Firma festgesetzt. Oberhalb dieser Grenze kam es zur Feststellung eines moderaten Interessenkonfliktes.

  • Wurde ein moderater Interessenkonflikt festgestellt, enthielt sich der Mandatsträger bei einzelnen Fragen oder Themenbereichen, je nach festgestelltem Interessenkonflikt.

  • Im Hinblick auf die AG-Leiter wurde darauf geachtet, dass einem Mitglied der Steuergruppe mit einem moderateren Interessenkonflikt ein weiteres Mitglied der Steuergruppe mit keinem oder lediglich geringem Interessenkonflikt zur Seite gestellt wurde.

  • Bei zwei Mandatsträgern wurden Patente festgestellt. Diese haben jedoch keinen thematischen Bezug zur Leitlinie, noch sind diese kommerzialisiert. Es erfolgte daher kein Ausschluss von der Leitlinienarbeit.

  • Ein Aktienbesitz lag bei keinem Mandatsträger vor.

Umgang mit indirekten sekundären Interessenkonflikten:

  • Mitgliedschaften in Fachgesellschaften und Beteiligung an Fortbildungen und Ausbildungsinstituten wurden nicht als Interessenkonflikt für diese Leitlinie bewertet, da diese ein essenzieller Teil der wissenschaftlichen und klinischen Arbeit sind.

  • Ebenso wurde der Schwerpunkt der wissenschaftlichen und klinischen Tätigkeit in diesem Feld erwartet, um eine wissenschaftliche und praktikable Leitlinie zu erstellen.

  • Eine persönliche Beziehung (Partner oder Verwandter 1. Grades) zu einem Vertretungsberechtigten eines Unternehmens der Gesundheitswirtschaft lag bei keinem Mandatsträger vor.

Der Vorschlag der Steuergruppe zum Management wurde zu Beginn der Konsenskonferenz diskutiert und umgesetzt.

Als protektive Faktoren gegen eine Verzerrung durch Interessenkonflikte können die systematische Evidenzaufbereitung, die pluralistische Zusammensetzung der Leitliniengruppe, die neutrale Moderation, die Diskussion der Bewertung der Interessen und des Umgangs mit Interessenkonflikten zu Beginn der Konsenskonferenz sowie die öffentliche Konsultation gewertet werden.

An dieser Stelle möchten wir allen Mitarbeitern für ihre ausschließlich ehrenamtliche Mitarbeit an dem Projekt danken.


#
#
#

3. Diagnostik und Thearpie des hepatozellulären Karzinoms

Die S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms und biliärer Karzinome umfasst zwei Tumorentitäten. Zur Vereinfachung sind die Tumorentitäten hier getrennt veröffentlicht. An dieser Stelle verweisen wir daher auf die S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms.


#

4. Diagnostik und Therapie der biliären Karzinome

4.1. Risikofaktoren, Prävention und Früherkennung

4.1.1. Risikofaktoren

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.1.

Risikofaktoren für die Entwicklung eines intra- oder extrahepatischen Cholangiokarzinoms sind:

  • Adipositas

  • Alkoholabusus

  • Choledochus-Zysten

  • Cholelithiasis

  • Chronisch bakterielle Cholangitis

  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

  • Chronische Hepatitis B-Virusinfektion

  • Chronische Hepatitis C-Virusinfektion

  • Diabetes mellitus

  • Leberegel

  • Leberzirrhose

  • Nichtalkolische Fettlebererkrankung

  • Parasitäre Cholangitiden

  • Primär sklerosierende Cholangitis

  • Rauchen

  • Rezidivierende pyogene Cholangitiden

2–3

De Novo

[3] [4] [5] [6] [7] [8] [9]

4.2.

Risikofaktoren für die Entwicklung eines Gallenblasenkarzinoms sind:

  • Anatomische Anomalien der intra- und extrahepatischen Gallenwege

  • Cholelithiasis

  • Chronisch bakterielle und parasitäre Cholangitis

  • Diabetes mellitus

  • Gallenblasenpolypen

  • Porzellangallenblase

  • Primär sklerosierende Cholangitis

2–3

De Novo

[3] [4] [7] [8] [10] [11]


#

4.1.2. Prophylaktische und therapeutische Maßnahmen zur Reduktion des Risikos der Entstehung von biliären Karzinomen

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.3.

Gallenblasenpolypen bei Patienten mit PSC sollten regelmäßig sonografisch überwacht werden. In allen Fällen sollte die Indikation zur Cholezystektomie diskutiert werden, bei Polypen über 8 mm oder Größenprogredienz sollte aufgrund des erhöhten Karzinomrisikos unter Berücksichtigung der Leberfunktion eine Cholezystektomie erfolgen.

EK

4.4.

Patienten mit Gallenblasenpolypen ≥ 10 mm sollte unabhängig von der Symptomatik eine Cholezystektomie angeboten werden.

EK

4.5.

Bei Patienten ohne Risikofaktoren* für ein Gallenblasenkarzinom mit Nachweis eines Gallenblasenpolypen von < 9 mm sollte eine sonografische Kontrolle in 6 Monaten (Polyp 6–9 mm) bzw. 12 Monaten (Polyp < 6 mm) erfolgen.

*Risikofaktoren für neoplastische Polypen: Alter > 50 Jahre, bekannte PSC, Zugehörigkeit zu einer indigenen Population oder Vorhandensein eines sessilen Polypen [12]

EK


#

4.1.3. Früherkennung

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.6.

Bei Patienten mit PSC sollte halbjährlich eine Bildgebung im Rahmen der Cholangiokarzinom-Früherkennung durchgeführt werden.

EK


#
#

4.2. Histopathologische und molekulare Diagnostik

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.7.

Vor oder im Rahmen einer Tumortherapie sollen Tumoren der Gallenwege und Gallenblase histologisch oder ggf. zytologisch gesichert werden.

EK

4.8.

Die Typisierung der Karzinome der Gallenwege und der Gallenblase soll nach der anatomischen Lokalisation (intrahepatisch, perihilär, distale Gallenwege, Gallenblase) und gemäß der histologischen Differenzierung nach der aktuellen WHO-Klassifikation erfolgen. Bei intrahepatischen Cholangiokarzinomen sollte eine Unterscheidung des Typs „small duct“ und „large duct“ erfolgen.

EK

4.9.

Die Bearbeitung und Befundung eines Resektats soll die Ausdehnung des Tumors (Staging) gemäß der aktuellen TNM-Klassifikation, seinen Typ (Typing) und Differenzierungsgrad (Grading) und den Status des Resektatrandes (R-Klassifikation) sowie bei intrahepatischen Cholangiokarzinomen den Status der nichttumorösen Leber ermitteln. Bei Präparaten mit prämalignen Läsionen soll durch genaue Aufarbeitung ein möglicher Übergang in ein invasives Karzinom abgeklärt werden.

EK

4.10.

Die Diagnose eines Cholangiokarzinoms kann bei klarer Konstellation durch die konventionelle Histologie gestellt werden.

In unklaren Fällen, insbesondere bei intrahepatischen Tumoren, soll die Diagnose durch geeignete immunhistologische und oder molekularpathologische Untersuchungen abgesichert werden.

EK

4.11.

Cholangiokarzinome weisen potenzielle Zielstrukturen für eine molekular gesteuerte Systemtherapie auf, die im geeigneten Kontext getestet werden sollten.

EK

Tab. 7

Molekulare Alterationen beim small duct iCCA.

Molekulare Alteration

Häufigkeit (%)

Zulassung

RAS-Mutation

10–20

TP53-Mutation

20–30

FGFR2-Translokation

15–30

Zulassung

IDH1/2

10–20

Zulassung außerhalb der EU

ARID1A

5–15

BAP1

5–15

BRAF V600E

3–6

Zulassung bei anderer Entität

ERBB2

2–3

Zulassung bei anderer Entität

MSI-H (MLH1, MSH2, MSH6, PMS2)

1–2

Zulassung außerhalb der EU

NTRK1–3

< 1

Zulassung

NRG1

< 1

Zulassung bei anderer Entität


#

4.3. Bildgebende und endoskopische Diagnostik

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.12.

Die Sonografie wird häufig zur initialen Einschätzung bei V. a. auf ein biliäres Karzinom verwendet.

EK

4.13.

Zur initialen Diagnostik und zum Staging bei kurativer Intention eines Cholangiokarzinoms sollen eine mehrphasische hepatische MRT-Untersuchung sowie ein kontrastverstärktes CT des Thorax und des Abdomens* vorliegen.

* Wenn komplettes MRT-Abdomen vorliegt, muss kein CT des Abdomens ergänzt werden.

A

1

De Novo

[13]

4.14.

Für die Erfassung der maximalen Ausbreitung des Tumors inklusive Gefäßinvasion soll, wenn eine kurative Behandlungsoption besteht, mindestens ein dynamisches kontrastverstärktes MRT eingesetzt werden.

EK

4.15.

Bei Verdachtsdiagnose auf ein Cholangiokarzinom soll eine Schnittbildgebung zur Beurteilung der Tumorausdehnung verwendet werden.

A

1

De Novo

[13]

Zoom Image
Abb. 1 Diagnosealgorithmus eines Patienten mit einem Verdacht auf ein Cholangiokarzinom.

4.3.1. Endoskopische Diagnostik

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.16.

Der endoskopische Ultraschall kann zur Diagnose, lokalem Staging und Gewebegewinnung beim biliären Karzinom verwendet werden.

0

1

De Novo

[14]

4.17.

Wenn im Rahmen einer ERCP der V. a. ein extrahepatisches Cholangiokarzinom gestellt wird, sollte im Rahmen einer ERCP eine Zangenbiospie oder eine Bürstenzytologie entnommen werden.

EK

4.18.

Bei V. a. ein extrahepatisches Cholangiokarzinom kann durch Einsatz der Cholangioskopie in Kombination mit visuell gezielter Biopsie die Sensitivität der Diagnose gesteigert werden.

1

De Novo

[15]

4.19.

Patienten mit primär sklerosierender Cholangitis und Erstmanifestation einer dominanten Stenose sollen mittels MRT/MRCP und ERCP/Histologie weiter abgeklärt werden.

Bei weiter bestehendem Verdacht auf ein CCA trotz negativer Diagnostik sollte eine kurzfristige erneute Reevaluation, ggf. mit Wiederholung der Untersuchungen, oder bei therapeutischer Relevanz eine Klärung im Rahmen einer explorativen Laparotomie erfolgen.

EK


#
#

4.4. Operative und interventionelle Therapieverfahren

4.4.1. Resektion

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.20.

Eine Resektion eines pCCA, dCCA oder iCCA soll erfolgen, wenn eine komplette Resektion (R0-Resektion) möglich erscheint.

EK

4.21.

Eine Resektion eines Gallenblasenkarzinoms soll erfolgen, wenn klinisch keine Fernmetastasen vorliegen (cM0) und eine komplette Resektion (R0-Resektion) möglich erscheint.

EK

4.22.

Werden bei einer Cholezystektomie intra- oder postoperativ ein Carcinoma in situ (Tis) oder ein Mukosakarzinom (T1a) festgestellt, sollte bei Vorliegen einer R0-Situation (D. cysticus) keine Nachresektion erfolgen.

EK

4.23.

Bei intra- oder postoperativem Nachweis eines Gallenblasenkarzinoms der Kategorie ≥ T1b soll bei kurativem Ansatz eine onkologische Resektion oder Nachresektion erfolgen.

EK

4.24.

Bei einem isolierten intrahepatischen Rezidiv eines CCA kann eine erneute Resektion durchgeführt werden, wenn eine komplette Resektion (R0-Resektion) möglich erscheint.

EK

4.25.

Wenn Rezidive nach einer vorangegangenen Operation nicht erneut operativ versorgt werden können, können diese mit thermischer Ablation behandelt werden, wenn hierdurch eine komplette Ablation möglich erscheint.

EK


#

4.4.2. Lebertransplantation

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.26.

Eine Lebertransplantation für das iCCA soll außerhalb von Studien nicht erfolgen.

EK

4.27.

Bei irresektablem, nichtmetastasiertem pCCA, welches die Mayo-Kriterien erfüllt, kann eine Lebertransplantation unter Studienbedingungen erwogen werden.

0

3

De Novo

[16] [17]

Mayo-Kriterien

Irresektables pCCA oder pCCA in PSC-Zirrhose

Tumor-Durchmesser < 3 cm

keine LK-Metastasen (obligate chirurgische Exploration)

keine extrahepatische Tumormanifestation

histologisch/zytologisch bestätigtes pCCA oder CA19–9 > 1000 kU/L mit Vorliegen radiologischer Zeichen einer malignen Stenose


#

4.4.3. Interventionelle Therapieverfahren

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.28.

Lokale Verfahren (RFA/MWA) können nach Beschluss des Tumorboards durchgeführt werden, falls keine Resektion möglich ist.

EK

4.29.

Beim fortgeschrittenen iCCA ohne extrahepatischen Befall können intraarterielle Verfahren ab der Zweitlinie oder additiv zur Chemotherapie, nach Vorstellung im Tumorboard, erfolgen.

EK


#

4.4.4. Endoskopische Therapieverfahren

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.30.

Die Indikation für eine präoperative biliäre Drainage sollte interdisziplinär getroffen werden.

EK, Klug entscheiden

4.31.

Bei Vorliegen einer Cholangitis sollte eine präoperative biliäre Drainage umgehend erfolgen.

EK, Klug entscheiden

4.32.

Eine palliative biliäre Drainage soll Patienten mit symptomatischem Gallenwegsverschluss angeboten werden.

EK

4.33.

Eine palliative Drainage sollte in einem erfahrenen Zentrum durchgeführt werden, da hier auch alternative Drainageverfahren zur Verfügung stehen.

EK

4.34.

Intraduktale, lokalablative Verfahren (fotodynamische Therapie und intraduktale RFA) können nach Beschluss des Tumorboards durchgeführt werden, um eine effektive Palliation zu ermöglichen.

EK


#

4.4.5. Stereotaxie

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.35.

Eine Hochpräzisionsradiotherapie (Stereotactic Body Radiotherapy; SBRT) kann nach Beschluss in einer Tumorkonferenz bei fehlenden alternativen Therapieoptionen angeboten werden.

EK


#

4.4.6. Nachsorge

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.36.

Nach Resektion/Ablation eines CCA sollte nach 4–12 Wochen erstmals, im ersten Jahr alle 3 Monate und im zweiten Jahr alle 3–6 Monate ein biphasisches CT oder ein dynamisches MRT durchgeführt werden.

EK


#
#

4.5. Systemtherapie

4.5.1. Adjuvante Therapie

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.37.

Nach chirurgischer Tumorentfernung besteht ein Rezidivrisiko von 40–80 %. Insbesondere Patienten mit Lymphknotenmetastasen (N1), positiven Resektionsrändern (R1) oder niedrigem Differenzierungsgrad (G3) haben ein hohes Rezidivrisiko.

EK

4.38.

Aufgrund des hohen Rezidivrisikos sollten Patienten nach chirurgischer Tumorentfernung (R0, R1) eine adjuvante Systemtherapie mit Capecitabin angeboten werden.

B

2

De Novo

[18]


#

4.5.2. Neoadjuvante Therapie primär resektabler Tumoren

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.39.

Eine neoadjuvante Chemotherapie soll bei primär resektablen Tumoren nicht außerhalb von klinischen Studien erfolgen.

EK


#

4.5.3. Systemtherapie lokal fortgeschrittener Tumoren

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.40.

Bei primär irresektablen Tumoren sollte unter einer Tumortherapie eine erneute Vorstellung im Tumorboard mit der Frage einer sekundären Resektabilität erfolgen.

EK


#

4.5.4. Palliative Systemtherapie

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.41.

Allen Patienten mit Cholangio- oder Gallenblasenkarzinom soll bei adäquatem Allgemeinzustand in der inoperablen lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Situation eine palliative Systemtherapie angeboten werden.

A

2

De Novo

[19] [20] [21] [22]

4.42.

Als Systemtherapie soll in der Erstlinie die Kombination Gemcitabin und Cisplatin angeboten werden.

A

2

4.43.

Nach Versagen oder Unverträglichkeit der Erstlinientherapie soll Patienten mit adäquatem Allgemeinzustand eine weitere Therapie angeboten werden.

EK

4.44.

Als medikamentöse Zweitlinientherapie kann eine Therapie mit FOLFOX angeboten werden.

EK

4.45.

In einer palliativen Situation bei Patienten mit ECOG 0–1 sollte eine molekulare Charakterisierung des Tumors und Vorstellung in einem interdisziplinären/molekularen Tumorboard erfolgen.

EK, Klug entscheiden


#

4.5.5. Verlaufskontrollen unter Systemtherapie

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

4.46.

Bei biliären Karzinomen unter Systemtherapie sollte alle 6–12 Wochen die diagnostisch am besten geeignete Schnittbildgebung durchgeführt werden. Die Interpretation im klinischen Alltag sollte sich an den Auswerteprinzipien von RECIST 1.1 orientieren.

EK


#
#

4.6. Supportivtherapie des hepatozellulären Karzinoms und der biliären Karzinome

4.6.1. Ernährung

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

3.89.

Mangelernährung beeinträchtigt Lebensqualität und Therapietoleranz.

Eine Mangelernährung sollte erfasst und behandelt werden.

EK


#

4.6.2. Palliativmedizinische Behandlung beim HCC/CCA

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

3.90.

Alle Patienten mit einer Krebserkrankung sollen unabhängig vom Krankheitsstadium Zugang zu Informationen über Palliativversorgung (z. B. durch Auslage von Flyern) haben.

EK

3.91.

Allen Patienten soll nach der Diagnose einer nichtheilbaren Krebserkrankung eine Palliativversorgung angeboten werden, unabhängig davon, ob eine tumorspezifische Therapie durchgeführt wird.

A

1

S3-Leitlinie Palliativmedizin Langversion 2.1 – Januar 2020

3.92.

Allen Patienten mit einem HCC im Stadium BCLC D sollte aktiv eine Palliativversorgung angeboten werden.

EK

3.93.

Allen Patienten mit einem Cholangiokarzinom im Stadium IV nach UICC-Klassifikation soll eine Palliativversorgung angeboten werden.

EK

3.94.

Der Pruritus sollte analog der AWMF-S2k-Leitlinie Pruritus behandelt werden.

EK


#

4.6.3. Rehabilitation, Sport- und Bewegungstherapie

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

3.95.

Patienten mit HCC/CCA sollten zu körperlichen Aktivitäten und/oder Bewegungstherapie motiviert werden.

EK

3.96.

Der Nutzen einer Anschlussheilbehandlung und von Rehabilitationsmaßnahmen (hinsichtlich Lebensqualität, Leistungsfähigkeit, krankheitsfreiem Überleben, Gesamtüberleben) ist für das HCC/CCA nicht ausreichend evaluiert. Dennoch sollte den Patienten, die die Voraussetzungen erfüllen, eine AHB oder Rehabilitation angeboten werden.

EK

3.97.

Die rehabilitative Therapie soll medizinische, pflegerische, aufklärende, trainierende und psychosoziale Maßnahmen umfassen, die dem individuellen Rehabilitationsbedarf angepasst werden.

EK


#

4.6.4. Psychoonkologie

Nr.

Empfehlung/Statement

EG

LoE

Quellen

3.98.

Die Erfassung der psychischen Belastung sowie die psychoonkologische Behandlung sollten, wie in der S3-Querschnittsleitlinie Psychoonkologie beschrieben, erfolgen.

EK

3.99.

Die Kommunikation mit Patienten mit HCC/CCA und ihren Angehörigen soll wiederholt in allen Phasen der Erkrankung und durch alle behandelnden Berufsgruppen patientenzentriert erfolgen und soll sich an deren individuellen Anliegen, Bedürfnissen und Präferenzen orientieren, welche Information, Aufklärung und Beteiligung an Entscheidungen betreffen.

EK


#
#
#

5. Qualitätsindikatoren

Qualitätsindikatoren, die gemäß einer standardisierten Methodik von den starken (A) Empfehlungen dieser Leitlinie abgeleitet wurden, finden sich in der Langversion dieser Leitlinie.


#

6. Abbildungsverzeichnis

[Abb. 1]: Diagnosealgorithmus eines Patienten mit einem Verdacht auf ein Cholangiokarzinom

234


#

7. Tabellenverzeichnis

[Tab. 1]: Beteiligte Fachgesellschaften und Organisationen

223

[Tab. 2]: Arbeitsgruppen und deren Mitglieder

224

[Tab. 3]: Beteiligte Experten

224

[Tab. 4]: Schema der Evidenzgraduierung nach Oxford (Version 2011) [1]

228

[Tab. 5]: Schema der Empfehlungsgraduierung

229

[Tab. 6]: Konsensstärke

229

[Tab. 7]: Molekulare Alterationen beim small duct iCCA

231

Inhaltsverzeichnis

Seite

1.

Informationen zu dieser Leitlinie

221

1.1.

Herausgeber

221

1.2.

Federführende Fachgesellschaft(en)

221

1.3.

Finanzierung der Leitlinie

221

1.4.

Kontakt

221

1.5.

Zitierweise

221

1.6.

Besonderer Hinweis

221

1.7.

Ziele des Leitlinienprogramms Onkologie

222

1.8.

Weitere Dokumente zu dieser Leitlinie

222

1.9.

Zusammensetzung der Leitliniengruppe

222

1.9.1.

Koordination und Redaktion

222

1.9.2.

Beteiligte Fachgesellschaften und Organisationen

222

1.9.3.

Patientenbeteiligung

222

1.9.4.

Methodische Begleitung

222

1.10.

Verwendete Abkürzungen

224

2.

Einführung

226

2.1.

Geltungsbereich und Zweck

226

2.1.1.

Zielsetzung und Fragestellung

226

2.1.2.

Adressaten

226

2.1.3.

Gültigkeitsdauer und Aktualisierungsverfahren

227

2.1.4.

Grundlagen der Methodik

227

2.1.5.

Schema der Evidenzgraduierung nach Oxford (Version 2011)

227

2.1.6.

Schema der Empfehlungsgraduierung

227

2.1.7.

Statements

227

2.1.8.

Expertenkonsens (EK)

227

2.1.9.

Klug entscheiden

227

2.1.10.

Unabhängigkeit und Darlegung möglicher Interessenkonflikte

227

3.

Diagnostik und Thearpie des Hepatozellulären Karzinoms

229

4.

Diagnostik und Therapie der biliären Karzinome

230

4.1.

Risikofaktoren, Prävention und Früherkennung

230

4.1.1.

Risikofaktoren

230

4.1.2.

Prophylaktische und therapeutische Maßnahmen zur Reduktion des Risikos der Entstehung von biliären Karzinomen

230

4.1.3.

Früherkennung

231

4.2.

Histopathologische und molekulare Diagnostik

231

4.3.

Bildgebende und endoskopische Diagnostik

232

4.3.1.

Endoskopische Diagnostik

232

4.4.

Operative und interventionelle Therapieverfahren

232

4.4.1.

Resektion

232

4.4.2.

Lebertransplantation

233

4.4.3.

Interventionelle Therapieverfahren

233

4.4.4.

Endoskopische Therapieverfahren

233

4.4.5.

Stereotaxie

235

4.4.6.

Nachsorge

235

4.5.

Systemtherapie

235

4.5.1.

Adjuvante Therapie

235

4.5.2.

Neoadjuvante Therapie primär resektabler Tumoren

235

4.5.3.

Systemtherapie lokal fortgeschrittener Tumoren

235

4.5.4.

Palliative Systemtherapie

236

4.5.5.

Verlaufskontrollen unter Systemtherapie

236

4.6.

Supportivtherapie des Hepatozellulären Karzinoms und der biliären Karzinome

236

4.6.1.

Ernährung

236

4.6.2.

Palliativmedizinische Behandlung beim HCC/CCA

236

4.6.3.

Rehabilitation, Sport- und Bewegungstherapie

237

4.6.4.

Psychoonkologie

237

5.

Qualitätsindikatoren

237

6.

Abbildungsverzeichnis

237

7.

Tabellenverzeichnis

237

Literaturverzeichnis

237


#
#

Interessenkonflikt

Die Übersicht über die Interessenkonflikte der Autorinnen und Autoren sind im Leitlinienreport veröffentlicht.

  • Literatur

  • 1 Howick J. et al The 2011 Oxford CEBM Evidence Levels of Evidence (Introductory Document). 2011 Available from: http://www.cebm.net/index.aspx?o=5653
  • 2 Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften – Ständige Kommission, L. AWMF-Regelwerk „Leitlinien“. 1. Auflage 2012 [cited 09.12.2013. Available from: http://www.awmf.org/leitlinien/awmf-regelwerk/awmf-regelwerk.html
  • 3 Atchison EA. et al. Risk of cancer in a large cohort of U.S. veterans with diabetes. Int J Cancer 2011; 128: 635-643
  • 4 de Valle MB, Björnsson E, Lindkvist B. Mortality and cancer risk related to primary sclerosing cholangitis in a Swedish population-based cohort. Liver Int 2012; 32: 441-448
  • 5 El-Serag HB. et al. Risk of hepatobiliary and pancreatic cancers after hepatitis C virus infection: A population-based study of U.S. veterans. Hepatology 2009; 49: 116-123
  • 6 Huang Y. et al. Smoking and risk of cholangiocarcinoma: a systematic review and meta-analysis. Oncotarget 2017; 8: 100570-100581
  • 7 Jing W. et al. Diabetes mellitus and increased risk of cholangiocarcinoma: a meta-analysis. Eur J Cancer Prev 2012; 21: 24-31
  • 8 Palmer WC, Patel T. Are common factors involved in the pathogenesis of primary liver cancers? A meta-analysis of risk factors for intrahepatic cholangiocarcinoma. J Hepatol 2012; 57: 69-76
  • 9 Wongjarupong N. et al. Non-alcoholic fatty liver disease as a risk factor for cholangiocarcinoma: a systematic review and meta-analysis. BMC Gastroenterol 2017; 17: 149
  • 10 Park JY. et al. Long-term follow up of gallbladder polyps. J Gastroenterol Hepatol 2009; 24: 219-222
  • 11 Nagaraja V, Eslick GD. Systematic review with meta-analysis: the relationship between chronic Salmonella typhi carrier status and gall-bladder cancer. Aliment Pharmacol Ther 2014; 39: 745-750
  • 12 Wiles R. et al. Management and follow-up of gallbladder polyps: Joint guidelines between the European Society of Gastrointestinal and Abdominal Radiology (ESGAR), European Association for Endoscopic Surgery and other Interventional Techniques (EAES), International Society of Digestive Surgery - European Federation (EFISDS) and European Society of Gastrointestinal Endoscopy (ESGE). Eur Radiol 2017; 27: 3856-3866
  • 13 Zhang H. et al. Radiological Imaging for Assessing the Respectability of Hilar Cholangiocarcinoma: A Systematic Review and Meta-Analysis. Biomed Res Int 2015; 2015: 497942
  • 14 De Moura DTH. et al. Endoscopic retrograde cholangiopancreatography versus endoscopic ultrasound for tissue diagnosis of malignant biliary stricture: Systematic review and meta-analysis. Endosc Ultrasound 2018; 7: 10-19
  • 15 Navaneethan U. et al. Single-operator cholangioscopy and targeted biopsies in the diagnosis of indeterminate biliary strictures: a systematic review. Gastrointest Endosc 2015; 82: 608-614 e2
  • 16 Becker NS. et al. Outcomes analysis for 280 patients with cholangiocarcinoma treated with liver transplantation over an 18-year period. J Gastrointest Surg 2008; 12: 117-122
  • 17 Darwish Murad S. et al Efficacy of neoadjuvant chemoradiation, followed by liver transplantation, for perihilar cholangiocarcinoma at 12 US centers. Gastroenterology 2012; 143: 88-98.e3 , quiz e14
  • 18 Primrose JN. et al. Capecitabine compared with observation in resected biliary tract cancer (BILCAP): a randomised, controlled, multicentre, phase 3 study. Lancet Oncol 2019; 20: 663-673
  • 19 Valle J. et al. Cisplatin plus gemcitabine versus gemcitabine for biliary tract cancer. N Engl J Med 2010; 362: 1273-1281
  • 20 Okusaka T. et al. Gemcitabine alone or in combination with cisplatin in patients with biliary tract cancer: a comparative multicentre study in Japan. Br J Cancer 2010; 103: 469-474
  • 21 Valle JW. et al. Cisplatin and gemcitabine for advanced biliary tract cancer: a meta-analysis of two randomised trials. Ann Oncol 2014; 25: 391-398
  • 22 Park JO. et al. Gemcitabine Plus Cisplatin for Advanced Biliary Tract Cancer: A Systematic Review. Cancer Res Treat 2015; 47: 343-361

Korrespondenzadresse

Sabrina Voesch
Medizinische Klinik I
Universitätsklinikum Tübingen
Otfried-Müller-Str. 10
72076 Tübingen
Deutschland   
Nisar Malek
Medizinische Klinik I
Universitätsklinikum Tübingen
Otfried-Müller-Str. 10
72076 Tübingen
Deutschland

Publication History

Article published online:
11 February 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

  • Literatur

  • 1 Howick J. et al The 2011 Oxford CEBM Evidence Levels of Evidence (Introductory Document). 2011 Available from: http://www.cebm.net/index.aspx?o=5653
  • 2 Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften – Ständige Kommission, L. AWMF-Regelwerk „Leitlinien“. 1. Auflage 2012 [cited 09.12.2013. Available from: http://www.awmf.org/leitlinien/awmf-regelwerk/awmf-regelwerk.html
  • 3 Atchison EA. et al. Risk of cancer in a large cohort of U.S. veterans with diabetes. Int J Cancer 2011; 128: 635-643
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  • 7 Jing W. et al. Diabetes mellitus and increased risk of cholangiocarcinoma: a meta-analysis. Eur J Cancer Prev 2012; 21: 24-31
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  • 13 Zhang H. et al. Radiological Imaging for Assessing the Respectability of Hilar Cholangiocarcinoma: A Systematic Review and Meta-Analysis. Biomed Res Int 2015; 2015: 497942
  • 14 De Moura DTH. et al. Endoscopic retrograde cholangiopancreatography versus endoscopic ultrasound for tissue diagnosis of malignant biliary stricture: Systematic review and meta-analysis. Endosc Ultrasound 2018; 7: 10-19
  • 15 Navaneethan U. et al. Single-operator cholangioscopy and targeted biopsies in the diagnosis of indeterminate biliary strictures: a systematic review. Gastrointest Endosc 2015; 82: 608-614 e2
  • 16 Becker NS. et al. Outcomes analysis for 280 patients with cholangiocarcinoma treated with liver transplantation over an 18-year period. J Gastrointest Surg 2008; 12: 117-122
  • 17 Darwish Murad S. et al Efficacy of neoadjuvant chemoradiation, followed by liver transplantation, for perihilar cholangiocarcinoma at 12 US centers. Gastroenterology 2012; 143: 88-98.e3 , quiz e14
  • 18 Primrose JN. et al. Capecitabine compared with observation in resected biliary tract cancer (BILCAP): a randomised, controlled, multicentre, phase 3 study. Lancet Oncol 2019; 20: 663-673
  • 19 Valle J. et al. Cisplatin plus gemcitabine versus gemcitabine for biliary tract cancer. N Engl J Med 2010; 362: 1273-1281
  • 20 Okusaka T. et al. Gemcitabine alone or in combination with cisplatin in patients with biliary tract cancer: a comparative multicentre study in Japan. Br J Cancer 2010; 103: 469-474
  • 21 Valle JW. et al. Cisplatin and gemcitabine for advanced biliary tract cancer: a meta-analysis of two randomised trials. Ann Oncol 2014; 25: 391-398
  • 22 Park JO. et al. Gemcitabine Plus Cisplatin for Advanced Biliary Tract Cancer: A Systematic Review. Cancer Res Treat 2015; 47: 343-361

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Abb. 1 Diagnosealgorithmus eines Patienten mit einem Verdacht auf ein Cholangiokarzinom.