Fortschr Neurol Psychiatr 2021; 89(11): 543
DOI: 10.1055/a-1644-8587
Buchbesprechung

Forensische Psychiatrie interdisziplinär

Matthias Bormuth, Andreas Heinz und Markus Jäger wollen als Herausgeber der Reihe „Horizonte der Psychiatrie und Psychotherapie – Karl Jaspers Bibliothek“ die vielfältigen Zugangswege zum psychisch kranken Menschen in knappen Überblicken prägnant darstellen und die aktuelle Bedeutung der verschiedenen Ansätze für das psychiatrisch-psychotherapeutische Denken und Handeln aufzeigen. Erfreulicherweise ist es ihnen gelungen, Manuela Dudeck, Lehrstuhlinhaberin für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Ulm und Ärztliche Direktorin der gleichnamigen Klinik am BKH Günzburg dafür zu gewinnen, die Forensische Psychiatrie „interdisziplinär“ im 5. Band dieser Reihe zu beleuchten. Die Forensische Psychiatrie und Psychotherapie stellt ein eigenständiges medizinisches Fachgebiet dar, das sich in den letzten 20 Jahren intensiv mit der Diagnostik und Behandlung psychischer Störungen bei Straftätern unter einem klaren Risikomanagement beschäftigt und dabei von vielen – insbesondere geisteswissenschaftlichen Disziplinen – beeinflusst wird. Bereits die ideengeschichtliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik zeigt, dass der Umgang mit psychisch kranken Straftätern wesentlich vom vorherrschenden Menschenbild und den jeweiligen Gesellschaftsformen abhängig ist.



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Article published online:
05 November 2021

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