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DOI: 10.1055/a-1677-0535
Postoperative 24-stündige Physostigmingabe verringert Delirinzidenz nicht
Eine durch den chirurgischen Stimulus angestoßene Entzündungsreaktion wird ursächlich für ein postoperatives Delir angenommen, hypothetisch soll die cholinerge Stimulation die Inflammation unterdrücken und so die zerebralen Funktionen schützen. Die vorliegende Studie untersucht die Auswirkungen einer 24-stündigen Physostigmingabe auf die Inzidenz von postoperativem Delir bzw. postoperativer Dysfunktion bei Patienten nach Leberchirurgie.
Eine 24-stündige Physostigmingabe nach Narkoseinduktion zur Leberresektion reduziert die Inzidenz von postoperativem Delir und postoperativem kognitivem Defizit nicht. Die Forscher stellen zur Diskussion, ob die Physostigmindosierung evtl. zu gering war oder die Wirkdauer zu kurz ist. Nach 3 und 6 Monaten war aber die Mortalität in der Physostigmingruppe geringer als in der Placebogruppe, nach einem Jahr war dieser Effekt nicht mehr nachweisbar, die Ursache dafür ist unklar.
Publication History
Article published online:
08 March 2022
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Georg Thieme Verlag KG
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