Zusammenfassung
Zwei ungewöhnliche Fälle von intrastromalen keratolimbalen Epithelzysten werden präsentiert:
Im 1. Fall handelt es sich um eine progredient wachsende kongenitale Zyste eines 9-jährigen
Jungen, im 2. Fall um eine rezidivierende postoperative Zyste einer 18-jährigen Patientin.
Beide Patienten zeigten eine limbale Zyste, die sich als weißliche Masse in das Hornhautstroma
fortsetzte und bis zur optischen Achse reichte. Die Indikation zur Operation war im
1. Fall die Stabilisierung der Sehschärfe und im 2. Fall die Verbesserung des kosmetischen
Aspekts. Im 1.
Fall wurde ein kleiner Teil der Zyste am Limbus eröffnet und das weißliche Material
aus der Zyste herausgespült. Im 2. Fall wurde eine anteriore lamelläre Keratektomie
über die gesamte Zyste
mit anschließender Mitomycin-C-Applikation durchgeführt. Die immunhistochemische Analyse
zeigte in beiden Zysten Zytokeratin-19-positive Epithelzellen. Somit scheint eine
Implantation von
Bindehautepithel in die Sklera für die Entstehung der jeweiligen keratolimbalen Zyste
verantwortlich zu sein. Postoperativ wurden in beiden Fällen kosmetisch und funktionell
zufriedenstellende Ergebnisse erzielt mit einem Follow-up von 4 und 9 Monaten. Keratolimbale
Zysten wurden in der Literatur bisher selten beschrieben. In den meisten Fällen handelt
es sich
um eine konjunktivale Epithelimplantation nach einer Operation oder einem Trauma und
nur sehr selten um eine angeborene Zyste. Nach einfacher Aspiration des Zysteninhalts
wird oft ein
schnelles Rezidiv beobachtet, sodass eine teilweise oder möglichst vollständige Entfernung
der vorderen Zystenwand empfohlen wird, wie in unseren Fällen erfolgt.
Schlüsselwörter
Hornhautzyste - Hornhautchirurgie - Epithelimplantation